Wo genau im Koran steht geschrieben, dass die Ungläubigen zu töten sind?

11 Antworten

1. die ethnische Säuberung ergibt sich nicht aus einem Koranvers,
sondern war historisches Faktum - das indirekt als Hadith in die
sunnitische Religionsauffassung eingangen ist. Denn nach Sunniten-Dogma
war Mohamed der vorbildlichste Mensch aller Zeiten und alles was er tat
und sagte, sein gesamtes Verhalten, ist eherne Richtschnur für alle
Zeiten und alle Völker.

2. Man kann all die Mordbefehle im Koran, all die Hasstiraden gegen Juden + Christen ("Affen und Schweine") und buchlose Nichtgläubige ("schlimmer als die Tiere") usw auch symbolisch oder einfach im historischen Kontext auslegen. So lesen zb die Aleviten und Teile der ausseriranischen Schiiten den Koran.

Sunnitische Rechtgelehrte allerdings legen den Koran und die Hadith wortwörtlich undgültig für alle Zeiten aus. Daraus ergibt sich ganz allgemein die Gewaltlegitimierung im Kampf gegen den Dar al Harb (Region des Krieges, in dem die Ungläubigen wohnen), wie sie seit Jahrhunderten zum dogmatischen Repertoir der sunnitischen Rechtsschulen gehören. Dies abzuleugnen und zu dementieren, ist Teil der psychologischen Kriegführung im Dschiha und heisst arab. Takkiya (Kriegslist).

Hier ein Link zum Fatawa-Archiv nahezu aller aktueller und für rechtgläubige Sunniten verbindlichen Rechtsgutachten.

http://www.islaminstitut.de/Fatawa-Archiv.39.0.html

sowie Dokumentensammlungen zu deinem Thema:

http://derprophet.info/inhalt/

Nirgendwo im Koran steht „Tötet die Ungläubigen“. Dies ist eine Behauptung von Islamgegnern, die sich auf Vers 2:191 beziehen, der von ihnen gerne aus dem textuellen Zusammenhang gerissen wird. Dabei verschweigen sie einen davor und weitere danach stehende Verse. Im Zusammenhang lautet er nämlich:  Und bekämpft um des Weges Gottes willen die, die euch bekämpfen und begeht keine Aggression. Denn Gott liebt nicht die Aggressionen. Und tötet sie, wo ihr auf sie trefft, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben, und die Versuchung ist schlimmer als das Töten. Und bekämpft sie nicht in der sakrosankten Stätte des Niederstirnens, bis sie euch darin bekämpfen. Wenn sie euch aber bekämpfen, tötet sie. Derart ist der Entkennenden Vergeltung. Wenn sie aber aufhören, so ist Gott verzeihend, barmherzig.

Es ist schon so , dass man die sogenannten "Schwertverse" so  auslegen kann, dass sie sich auf Kriegssituationen beziehen. Die Betonung liegt dabei auf "auslegen kann".

Ziemlich eindeutig und nicht auf eine Kriegssituation bezogen, ist dagegen Sure 9 Vers 29. Da ist allerdings eher davon die Rede, dass man gegen die "Ungläubigen" kämpfen soll. - Und beim Kämpfen gibt es natürlich auch Tote.

Wiedereinmalich  03.03.2019, 10:48

Was sagt Jesus zu den "Schwertversen"? Wer das Schwert in die Hand nimmt wird durch das Schwert umkommen."

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SibTiger  03.03.2019, 11:31
@Wiedereinmalich

Herzlichen Dank für die sicher gut gemeinte Ergänzung meiner Antwort von vor drei Jahren.

Es ist nur so, dass Jesus im Koran zwar eine Rolle spielt, die aber kaum mit der Rolle vergleichbar ist, die er im Neuen Testament innehat.

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Ich kenne die Verse nicht, aber man muss bedenken, dass diese Verse zu Zeiten geschrieben wurden, als die Araber mit anderen Völkern im Krieg waren. Mit "ungläubige" sind damit IMMER die Menschen des feindlichen Volkes gemeint. Übrigens: du wirst ähnliche Verse in der Bibel und in der Thora finden.

Gambler2000  27.07.2016, 16:18
IMMER

Nein, nicht immer. Damit meint der Koran, sogar sehr oft einfach nur Menschen, die keiner der 3 Schriftreligionen angehören (also dem Islam, Judentum oder Christentum). also sogenannte Götzendiener.

LG.

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Agentpony  27.07.2016, 17:43

Die Verse gegen das Schwein wurden auch zu Zeiten geschrieben, als noch keine moderne Lebensmittelhygiene herschte. Ebenso wurden die Verse gegen Zina zu einer Zeit geschrieben, wo Bündnisse statt mit Verträgen mit Heirat geschlossen wurden.

Trotzdem gelten diese irgendwie immer noch.

Der Verweis auf Bibel und Thora ist irrelevant, da deren Lehren nicht mehr allgemeine Rechtsgrundlage irgendeines Staates auf der Welt sind.

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JoJoPiMa  29.07.2016, 23:49

Die arabische Halbinsel teilte sich in zwei Regionen: Wüste und Küste. Welche Kriege sind gemeint?

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Hält der Fragesteller es für gerechtfertigt, einen Ungläubigen zu töten, nur weil dieser versucht hat, einen Muslim zu bekehren? Oder einen Christen zu töten, der vom Islam übergetreten ist?

Als "Versuchte Bekehrung" wurde ja wohl auch das einfache Vorleben christlicher Mönche in Nordafrika gedeutet, weil sie der armen Bevölkerung halfen. Dafür wurden ihnen die Kehlen durchgeschnitten.

Aktuelle Frage zu Deutschland: Darf es nach muslimischer Auffassung einen säkularen Staat neben einer muslimischen Minderheit geben, oder muss diese "ausziehen", um "mit Gut und Blut" (Sure 9, 38+44, Sure 61,12 usw.) den Gottesstaat herzustellen?