Ist der Koran ein Befehlsbuch?

6 Antworten

Der Koran gilt als Gottes Wort und somit ist jeder Befehl auch eine Pflicht, aber es sind nicht nur Befehle drin, sondern bspw auch Geschichten früherer Propheten und Völker und mehr.

Der Koran steht im unzertrennbaren Verhältnis zur Sunnah, also dem Leben des Propheten.

Die Verse zu bestimmten Zeiten und Ereignissen an den Propheten offenbart und nicht "als Gesamtes". Daher ist es stets wichtig, nicht nur den textuellen Kontext des Korans zu betrachten (woran schon die meisten Spammings a la "Der Koran befiehlt alle Nicht Muslime zu töten" scheitern), sondern auch im historischen Kontext.

So gibt es einige Befehle, die für bestimmte Situationen gelten, andere Befehle, die durch spätere Verse wieder aufgehoben werden. Die genaueren Details der Befehle lernen wir vom Leben des Propheten. Im Koran steht zb. Bete und es werden einige Bestandteile des Gebets genannt, wie genau man betet, lehrt uns jedoch der Prophet.

Einfach den Koran zu lesen reicht nicht, die Übersetzung erst recht nicht.

Damals bis heute haben sich etliche Gelehrte näher damit beschäftigt und sind den Fragen nach gegangen, wann und zur welchen Ereignis wurde dieser Vers offenbart und die hat der Prophet und seine Gefährten dies interpretiert und ausgelebt? Diese Ergebnisse finden sich in sogenannten Tafsirs, also erläuterten Koranen wieder.

Wenn man den Koran auf diese Art liest, sieht man, dass die Sachen, die du als "Nicht praktizierte Befehle" aufzählst gar nicht gelten!

Wer den Koran ausleben möchte und die Befehle des Korans praktizieren möchte, kommt daher nicht drum herum, sich einer Rechtsschule (Madhab) zuzuordnen.

Die 4 heute akzeptierten Rechtsschule stammen aus der Zeit unmittelbar nach dem Leben des Propheten, wo die Überlieferungen noch "frisch" waren, sodass die großen damaligen Gelehrten die islamischen Gesetze aus dem Koran und der Sunnah untersucht und uns bereitgestellt haben.

Weder existieren heute noch so große Gelehrte, noch ist soviel Information über das Leben des Propheten heute noch präsent. Die meisten authentische Hadithwerke (Hadith: Aussagen des Propheten, bzw Überlieferungen aus seinem Leben) sind weitere Jahrhunderte nach den Gründern der 4 Rechtsschulen entstanden.

Der Koran ist doch kein Regelwerk, jeder ensch hat Regeln zu befolgen genauso wie jedes Glaubensbuch auch ! Gott verbietet den Menschen das was schlecht für sie ist für ihre eigene Zwecke und für ihr eigenes Leben .Nicht jeder Muslim glaubt gleich und viele verstehen als Außenstehende das Buch falsch und interpretieren es auch vollkommen falsch so dass sie auch nur falsch verurteilen.Der Koran wurde zu anderen Zeiten geschrieben in denen es Krieg zwischen gläubigen und Ungläubige gegeben hat sodass Gott ihnen sagte bringt sie um weil man im Islam nur Menschen angreifen darf wenn sie angegriffen wurden sie dürfen Gewalt eigentlich nur als verteidigung benutzen ich weiß dass es viele nicht so tun aber niemand ist perfekt und kann alles perfekt verstehen und umsetzen. Der Koran wird schon lange nicht mehr so umgesetzt wie es sein sollte. Nur weil man Klugscheißerwissen aus dem Internet hat heißt es nicht dass es der Koran 100 prozent ist und das man den Koran und den Glauben komplett verstanden hat. Wenn man den Koran liest sollte man ihn auch richtig interpretieren können um nicht falsches Wissen zuverbreiten.

Der Koran ist ein Regelwerk, er gibt vor wie eine Gesellschaft funktioniert, wie Mann und Frau zu leben haben, er ist sozusagen ein Regelwerk. Er ist jedenfalls kein Spiritueller Ratgeber.

Wenn es dann aber dazu kommt, dass man die Verse gegen Ungläubige anspricht oder das Schlagen von Ehefrauen wird alles geleugnet. Sogar die Gesetze der Scharia werden geleugnet. Warum ist das so? 

Hier wird nichts verleugnet.

Das richtige Verständnis des Quran kommt mit der Sunnah (Leben des Propheten). Er ist derjenige der bestimmte Verse interpretiert und erklärt und nicht Person XY, DU oder der IS.

Und da ist der Punkt.

1. Der Quran wurde nicht von heute auf morgen offenbart sondern innerhalb von 23 Jahren. Zu bestimmten Ereignissen, wie zum Beispiel Die Zeit als die Mekkaner die Muslime abschachteten, wurden diese bestimmten Verse offenbart.

2. Die Sunnah (das Leben des Propheten, was er gesagt hat etc.) erklärt bestimmte Verse des Quran, wie zum Beispiel den Vers das man Frauen schlagen soll.

Wenn es danach geht müssten Muslime doch jeden Christen töten.

Nein, wenn es nach DIR GEHT ! SOLLTE ES SO SEIN!

Leute wie DU würden einfach "Ungläubige" töten und ihre Frauen schlagen, wenn sie Muslime wären, weil sie genau den selben Nonsense wie du reden ohne zu verstehen was der Islam ist und woraus er besteht (Quran und Sunnah) und das die eigene Interpretation des Quran nicht erlaubt ist im Islam.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islam Studium b.a. Mekka - Medina
Bestii  27.06.2020, 21:02

Danke für so eine schöne Antwort !!

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Einfache Antwort auf einfache Frage: JA!!!

Komplexere Antwort auf komplexere Frage ..... naja .... NEIN: es gibt im Koran einfach Dinge, die festgestellt, behauptet, erzählt werden! - das ist KEIN BEFEHL!

Der Koran ist viel zu komplex, als dass DU, ICH oder auch sich selbst als berufen empfindende MuSSlime ihn verstehen und erläutern könnten.

Das Problem damit ist: Diese selbstberufenen Interpretatoren des Korn, die tun das trotzdem! ... und damit nimmt das Unglück seinen Lauf:(