Wissenschaftliche und religiöse Entstehung der Erde beides "Religion/Glaube"?
Mal hier mal da im Internet aufgeschnappt, dass christen dumm sind, weil sie glauben, "Gott schuf das Universum" so aus dem "nichts". Da kam mir der Gedanke, dass in der Wissenschaft eigentlich genau der selbe "mist" gesagt wird, jedoch ohne einem "Gott". Der "Big Bang" kam aus dem nichts und erschuf alles. Vor dem Universum gab es nichts(außer vielleicht dunkle Materie oder Antimaterie, die es vielleicht oder eben auch nicht gibt).
Ist dann der Ansatz der Wissenschaft nicht auch eine Glaubensfrage? Gibt ja keine Beweise, wie bei der christlichen Gotttheorie.
Kann man des weiteren nicht behaupten, dass es tatsächlich einfach eine Entstehungstheorie ist, wie die Urknall Theorie? Wäre dann das Christentum oder zu mindest die Theorie der Entstehung auch wieder Wissenschaft?
10 Antworten
Tatsächlich gibt es dieses Universum aus dem "Nichts" als atheistisches Modell vom Physiker Lawrence Krauss, wobei dieses "Nichts" ein quantenphysikalisches Potential ist, dessen Herkunft ungewiss ist.
Bei Gott ist es aber keine Schöpfung aus dem Nichts, sondern aus Sich als ontologisch übergeordnetem.
In der Wissenschaft spricht man jedoch nicht von Glaube, weil es keine moralische Dimension hat, sondern von These oder - wenn es pure Vermutung ist - von Hypothese. Der Glaube hat hingegen eine moralische Komponenten, dafür ist der Glaube, welcher über das bloße für Wahrhalten geht, jedoch kein akademisches Produkt, sondern eine Eigenschaft mit Relation zu einer Religion. Im Glauben geht es nicht nur um Research, sondern um die persönliche Einordnung im Ganzen.
Natürlich hast du Recht, denn eine Theorie ist praktisch ein Glaubenssatz: Aufgrund von Beobachtungen kommt man zu dem Ergebnis, dass sich etwas so und so verhält. Solange man aber noch nicht weiß, dass es sich tatsächlich so verhält, bleibt die Theorie eine spekulative Schlussfolgerung oder Verallgemeinerung.
Stellt sich etwas anderes heraus, was von der Theorie abweicht, so ist die Theorie hinfällig und muss verworfen oder verbessert werden. Also bleibt eine Theorie immer eine Theorie, im Gegensatz zu einer festgestellten Tatsache. Gegenteilige Beobachtungen und Versuchsergebnisse können jede Theorie in Frage stellen.
Die Urknalltheorie ist nicht unumstritten. Aus der Tatsache der Rotverschiebung kommt sie zu dem weitreichenden Schluss, das Universum sei aus einer winzigen "Singularität" explosionsartig entstanden. Eine solche Schlussfolgerung ist völlig absurd, denn man kennt nicht die Bedingungen im Universum in seinem früheren Zustand.
Daneben gibt es die Theorie eines stabilen Universums mit Lichtermüdung. Demnach kommt es zur Rotverschiebung durch Ausfilterung anderer Wellenlängen infolge der großen Entfernung im Weltraum, der einen feinstofflichen Äther enthält. Dieser Äther wirkt als Filtermedium.
Man könnte beide Theorien auch miteinander kombinieren oder zumindest die Urknalltheorie etwas abmildern in Ausdehnung und Zusammenziehung. Aber wie das in der Wissenschaft so ist, möchten die Anhänger jeder Theorie alleine Recht behalten.
Die Genesis ist mit einer wissenschaftlichen Theorie nicht zu vergleichen. Sie beruht auf Intuition und Phantasie und möchte ein anschauliches und befriedigendes Bild davon geben, wie die Welt entstanden ist. Sie ist also eine Art Gleichnis und erhebt von sich aus keinen Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit. Sie lässt ja auch einen großen Spielraum für ihre Interpretation.
Es gibt übrigens eine große Anzahl von Schöpfungsmythen. Aus der Antike stammt die Vorstellung der Weltzeitalter, wonach das Universum in regelmäßigen aber unvorstellbar langen Zeiträumen sich entwickelt, dann untergeht und nach seinem Untergang wieder neu entsteht, praktisch wieder zum Leben erwacht.
Wie jetzt.
Glaubst du dem "Gott dieser Welt" (Ps.53,2; Offb.12,9)
oder "unserem Ewigen" (Jes.45,22; Offb.21,4) ?
Du solltest dich entscheiden (Joh.14,6 versus 2.Kor.11,14).
Es geht aber auch später (Offb.20,5).
Das Problem ist, "Nichts" zu definieren. Wenn man sagt, in einem Glas ist nichts drin, so stimmt das auf der Erde nicht. Es ist Luft drin.
Es gibt Theorien, das alles aus Schwingungen besteht. Wir können nur bedingt sagen, was Schwingungen sind. Man begnügt sich mit der Formel, "Schwingungen sind eine Störung in Zeit und Raum". Da wird es dann aber schwierig. Also, kann "Nichts", nicht Nichts sein. Man benötigt Zeit und Raum. Das nächste Problem ist die Frage, was Störungen sind. Hier tappt man noch völlig im Dunkeln.
Lichtstrahlen sind eigentlich nichts. Lichtstahlen, die von fernen Sonnen kommen, können eigentlich "Nichts" sein. Was soll auf dem weiten Weg, hier ankommen? trotzdem sind sie in der Lage, Materie zu erwärmen. Das kann aber nur bewegte Materie. Sind Lichtstrahlen also Materie? Wenn ja, kann man sie nicht wiegen, sondern höchstens berechnen.
Das Problem geht aber weiter. Was ist Materie? Auch hier bleiben Fragen, die nicht beantwortet werden können. Seit Herrn de Broglies Versuch, wo er Materiewellen nachweisen konnte, müssen wir davon ausgehen, das alle Materie aus Schwingungen besteht. Schwingungen sind aber "Nichts". Das widerspricht sich. Die alles entscheidende Frage ist also, "Was ist "Nichts"?
Daran sieht man, dass du die wissenschaftliche Erklärung entweder nicht verstanden hast oder einfach nicht genug darüber weißt.
Die Wissenschaft geht nicht davon aus, dass das Universum aus dem Nichts entstanden wäre, da sie nicht von der Existenz eines "Nichts" in diesem Sinne ausgeht. Der Urknall war der Beginn unseres Universums, das ist korrekt. Den Zustand vor dem Urknall nennt man "Singularität" und bisher kann man nicht viel darüber sagen, außer, dass er bereits alle Voraussetzungen für den Urknall enthalten hat.
Und nein, das ist keine Glaubensfrage, weil sich die Beweise und Belege für den Urknall häufen.
Religionen haben keine Theorien über die Entstehung von Universum, Erde und Leben, sie haben Mythen die sie zu Dogmen machen. Also sie erfinden einfach irgendwelche Geschichten, behaupten dann diese wären wahr und verlangen, dass man sie glaubt.
Nein. Eine Theorie kann durch Beobachtungen oder Versuche bestätigt werden. Aber das ist kein Beweis. Es besteht immer die Möglichkeit eines gegenteiligen Ergebnisses. Und damit wäre die Theorie widerlegt.
Und genau das SIND Beweise. Klar, man kann Theorien widerlegen, wenn man KANN. Solange das niemand kann, gilt sie als bestätigt. Die Wissenschaft arbeitet nämlich, im Gegensatz zu Religionen, nicht mit Dogmen. Wenn man Beweise findet, die eine Theorie widerlegen, kann man genau das tun.
Nur konnte das beim Urknall bisher niemand. Im Gegenteil konnten alle wissenschaftlichen Versuche ihn zu widerlegen, ihn doch nur wieder bestätigen.
Das sind Beweise, welche die Theorie bestätigen. Aber es sind keine endgültigen Beweise für die Richtigkeit der Theorie.
Der "Urknall" ist eine Theorie. Theorien können nicht bewiesen sondern nur widerlegt werden.