Wissenschaft hat Gott widerlegt?

25 Antworten

Gott widerlegt? Stimmt das?

Nein. Es prinzipiell nicht möglich, die Nicht-Existenz von etwas zu _beweisen_.

Wissenschaft beobachtet die Welt und versucht die Phänomene, auf die wir dabei stoßen, mittels, im Grunde nur Logik, zu erklären. Dabei wurden bisher aber noch nie irgendwelche Indizien gefunden, die auf eine Existenz eines Gottes hinweisen.

GuteAntwort2021  19.12.2022, 01:59
Wissenschaft beobachtet die Welt und versucht die Phänomene, auf die wir dabei stoßen, mittels, im Grunde nur Logik, zu erklären.

Die Wissenschaft versucht zu bewerten, ob die Beobachtungen einer Gesetzmäßigkeit folgen. Zu oft wurde die nahestehende Logik bereits widerlegt.

Ich meine, wenn man von der Existenz der Gravitation nichts weiß, ist es offensichtlich anzunehmen, dass die Erde eine Scheibe sein muss. Denn rein erfahrungstechnisch fällt alles nach "unten", ergo könnte die Welt doch keine Kugel sein, sonst müssten ja alle runterfallen.

Erst wenn man den Sternenhimmel über längere Zeit beobachtet, muss man zu dem Schluss kommen, dass die Erde keine Scheibe sein kann. Was sorgt also dafür, dass die Menschen immer auf dem Boden bleiben?!

Den Part mit der Logik kann man meiner Meinung nach also nicht stehen lassen. Ansonsten sehr gute Antwort! 👍

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VanLorry  19.12.2022, 02:10
@GuteAntwort2021

Naja, Gravitation ist schon seit zig tausend Jahren bekannt. In der Steinzeit haben wir sogar Mammuts mithilfe der Gravitation gejagt, indem wir sie über Klippen in einen Abgrund getrieben haben, wo sie zu Tode stürzten. :)

Die Frage ist halt, welche Daten stehen einem zur Verfügung, um ein _logisch konsistentes_ Modell von einem Phänomen zu machen.

Die Wissenschaft weiß nicht auf alles eine Antwort und oftmals stellen sich auch ihre Modelle im Nachhinein als falsch - oder zumindest nicht vollständig - heraus, richtig. Aber wenn dies geschieht, werden die neuen Erkenntnisse halt beim nächsten Versuch mit berücksichtigt und die Modelle entweder ersetzt oder eben verbessert.

Logisch schlüssige Modelle sind dabei zwingend - denn ohne Logik könnte man sich auch irgendwelche Märchen ausdenken, wenn man mal nicht direkt eine Antwort hat ...

Btw, afaik ist schon seit (mindestens) der Antike bekannt, dass die Erde eine Kugel ist. Eratosthenes hat z.b. festgestellt, dass Schatten zur gleichen Tageszeit, an weit voneinander entfernten Orten, unterschiedlich lang sind. Daraus schloss er, dass die Erdoberfläche gekrümmt sein muß und hat iirc sogar grob den Erdumfang berechnet.

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GuteAntwort2021  19.12.2022, 02:24
@VanLorry
Naja, Gravitation ist schon seit zig tausend Jahren bekannt.

Stimmt so in dem Kontext nicht. Wir wissen seit Jahrtausenden, aus Erfahrungen und Beobachtungen, dass alles runter fällt. Was sie aber nicht in Frage gestellt haben war die Tatsache, dass "unten" sich mit dem Beobachtungswinkel verändert.

Das was für den einen unten ist, ist für den anderen relativ gesehen oben. 😉

Die Wissenschaft weiß nicht auf alles eine Antwort und oftmals stellen sich auch ihre Modelle im Nachhinein als falsch - oder zumindest nicht vollständig - heraus

Stimmt, die Wissenschaft stellt Vermutungen und Hypothesen aus Beobachtungen auf und versucht diese, unter anderem mit der Logik, zu belegen - trotzdem sind diese bis zum "Beweis" durch Experimente eben nur das: Hypothesen!

Die Wissenschaft behauptet nicht, dass etwas ist wie es ist, ohne hinreichende Beweise.

Btw, afaik ist schon seit (mindestens) der Antike bekannt, dass die Erde eine Kugel ist.

Nur weil einige wenige es vermutet (aber nicht bewiesen) haben, hat ein Großteil trotzdem nichts davon gewusst, sonst hätte solch ein "Wissen" nie verloren gehen können.

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Wissenschaftlich gesehen gibt es zumindest kein Indiz für die Existenz eines Gottes.

Sollen die mal machen.Heute plärrt ja sowieso jeder seine Anschauung raus, und jeder hat scheinbar Recht.

Sollen die mal alle machen..

Ich verstehe nicht so viel von Wissenschaft, aber mein Freund ist Physiker und hat echt eine Menge auf dem Kasten. Er sagt z. B. dass Zeitreisen möglich sind und ich glaube nicht, dass das mit Gott vereinbar ist.

Aurofons  19.12.2022, 02:59

Zeitreisen sind als Visionen ohne nachträgliche Einwirkung möglich. Alle optischen Wahrnehmungen sind immer Vergangenheit. Eine Supernova tausend Lichtjahre entfernt, hat nach lokaler Zeit hier vor tausend Jahren stattgefunden.
Die Zeit kann wegen des Ursache-Wirkung-Prinzips nicht rückwärts laufen.

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jorgwalter57  19.12.2022, 07:33

Zeitreisen sind theoretisch möglich. Die dafür notwendige Energie übersteigt allerdings die des gesamten (uns bekannten) Universums.

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rincewind483  19.03.2023, 13:56

@martymcfly1968:

naja, definiere Zeitreisen. Da wir uns mit konstanter Geschwindigkeit durch die Raumzeit bewegen, sind Zeitreisen in die Zukunft eine relativ einfache Angelegenheit, indem man beispielsweise um einen Masseschwerpunkt rotiert. Sehr anschaulich sieht man das zum Beispiel in Interstellar. Zeitreisen in die Vergangenheit hingegen ergeben Paradoxa, die sich m.E. nicht gut auflösen lassen. Nur weil die Relativitätstheorie Zeitreisen THEORETISCH erlaubt, ist das noch kein Beweis für die praktische Ausführbarkeit. Zumal wir wissen, dass die Relativitätstheorie nicht der Weisheit letzter Schluss ist, weil sie nicht in der Lage ist, das Universum in Extrempunkten wie schwarzen Löchern zu beschreiben.

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Also die Naturwissenschaften setzen sich mit so was wie "Gott" gar nicht auseinander - und die Geisteswissenschaften haben so weit ich das beurteilen kann, gar keine Mittel, so etwas wie "Gott" zu widerlegen.

Manche sehen wohl das Theodizeeproblem als Widerlegung zumindest eines bestimmten Gottesbildes an. Und dann gibt es natürlich noch diverse Gottesbeweise - von denen allerdings keiner universell anerkannt wird.

Natürlich bräuchte man eine einigermaßen klare Definition dessen, was "Gott" überhaupt sein soll, um "ihn" beweisen oder widerlegen zu können. Und da fangen die Probleme schon an...

Woher ich das weiß:Hobby