Sind die fünf Wege von Aquinas widerlegt worden?
Also viele Atheisten sagen ja die Fünf Wege von Aquinas sind durch und durch Widerlegt worden.
Stimmt das wirklich, wurde das durch und durch widerlegt?
Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Argumente:
- Jegliche Bewegung setzt ein Unbewegliches voraus: Alle Bewegung und Veränderung verlangt ein Bewegendes. Da eine Reihe von bewegten Bewegern aber nicht ins Unendliche zurückgehen kann, weil es sonst keinen Anfang der Bewegung gäbe, muss es einen ersten Beweger geben, der selbst unbewegt ist. Diesen unbewegten Beweger verstehen alle als Gott.
- Jede Wirkung hat eine Ursache: Da aber nichts Ursache seiner selbst ist (weil es sonst logisch sich selbst vorausgehen müsste) und die Reihe der Ursachen nicht ins Unendliche gehen kann, muss es eine erste selbst nicht verursachte Sache geben. Diese erste Wirkursache nennen alle Gott.
- Das Mögliche und das Notwendige: Es gibt Dinge, die sein oder nicht sein können. Wäre alles so beschaffen, so kann auch einmal alles nicht sein, dann aber könnte nichts zu existieren beginnen. Also muss es Dinge geben, die notwendig sind, und zwar aus sich heraus oder durch ein anderes. Da die Reihe der aus einem anderen notwendigen Dinge nicht ins Unendliche gehen kann, muss es ein erstes durch sich notwendiges geben. Auch dieses nennen alle Gott.
- Das Mehr oder Weniger: In allen Dingen gibt es ein Mehr oder Weniger an Gutem, Wahrem und Edlem. Dies kann nur ausgesagt werden, wenn es ein Maß gibt, das diese Bestimmung in Vollkommenheit enthält. Also gibt es etwas, was von allem Seienden die Ursache des Seins, der Gutheit oder jeder anderen Vollkommenheit ist. Und dies nennen wir Gott.
- Die zweckvolle Leitung der Dinge: Vernunftlose Dinge bedürfen, um ein Ziel zu erreichen, eines Erkennenden, der das Ziel setzt. Wie der Pfeil eines Schützen bedarf, der das Ziel und die Richtung bestimmt, so bedarf der Mensch ebenfalls eines Lenkers. Es muss also etwas vernünftig Erkennendes geben, von dem alle Naturdinge auf ein Ziel hin geordnet werden. Und dieses nennen wir Gott.
Kein Atheist dem ich das Argument gezeigt hatte ist darauf eingegangen, sie haben nur gesagt es sei längst widerlegt worden.
Warum gehen sie dann nicht darauf ein?
5 Antworten
Zum ersten Argument hatte ich damals schon eine Diskussion hier bei GF:
weil es sonst keinen Anfang der Bewegung gäbe, muss es einen ersten Beweger geben, der selbst unbewegt ist. Diesen unbewegten Beweger verstehen alle als Gott
Dazu hatte ich dashier gefunden
Als Erste Ursache (lat. prima causa oder causa prima, auch: primum movens) bezeichnet man in der scholastischen Philosophie diejenige Substanz bzw. das Sein, auf das alles (andere) Seiende zurückgeht. Weil aus Sicht dieser und verwandter Philosophierichtungen das nicht aus sich heraus Seiende, d.h. das Nicht-Notwendige (Kontingente) für seine Existenz stets einer Ursache bedarf, müsse es die erste Ursache geben, die absolut oder mit anderen Worten notwendig ist.
Theisten argumentieren, dass diese Erste Ursache mit dem Absoluten, d.h. Gott zusammenfällt. Die Argumentation geht insbesondere auf Aristoteles (πρώτον κινούν ακινήτον, prôton kinoun akinêton, das erste unbewegt Bewegende) zurück und wurde in der Scholastik, vor allem durch Thomas von Aquin, im Rahmen der Natürlichen Theologie weiter ausgebaut.
Dieser Argumentation wird in der heutigen Philosophie in der Regel kritisiert. So wird eingewendet, dass sowohl die Möglichkeit unendlicher Kausalketten nicht ausgeschlossen werden könne, als auch die Identifikation einer Ersten Ursache mit Gott fraglich sei.
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/1433475
Keine Ahnung, da musst du die Philosophen fragen, warum die diesen "Philosophischen Gottesbeweis" kritisieren.
(obwohl es im letzten Absatz ja eigentlich schon steht)
Ich bin kein Atheist , aber - die Argumente haben mit Logik nichts zu tun da die Prämissen dazu gesetzt sind z.Bsp. dies; "muss es einen ersten Beweger geben "
Hier wird einfach eine personifizierte Kraft gesetzt - und dazu noch eine geistige , für eine materielle Bewegung, oder ein materielles Sein. Das geht garnicht.
Gott ist geistig gedacht und die Annahme einer Wahrscheinlichkeit das er IST, müßte sich auf geistige Wahrnehmungen/Erkenntnisse stützen. Solches ist gegeben.
Mein Gedanke dabei ist nur, warum Du Gott (Geist) mit Materie beweisen möchtest?
Nein das ist ein Philosophische logisches Argument für einen Gott.
Ich kenne die Gottesbeweise von Thomas von Aquin. Das beantwortet meine Frage aber nicht^^
Atheisten fordern ja immer logische Beweise für Gott sonst glauben sie nicht.
Ja, genau da ist der Haken. Gott ist Geist, der will gar nicht bewiesen werden.
Naja man braucht schon einen Grund zum Glauben, sonst macht es kein Sinn.
Der Grund ist aber bestimmt nicht ein Gottesbeweis^^
Also ist dein Glaube Blind? Ohne Beweise? Erklär mir dann warum du glaubst das Christentum ist die Wahrheit, oder das es überhaupt ein Gott gibt.
Weil mir Jesus reale Kraft gibt. WIllst du jetzt wirklich, dass ich dich vom Christentum überzeuge oder was?
Ich meine nur, es gibt durchaus auch Beweise für Jesus Existenz auf der Erde und seine Wunder und alles.
Damit wirst du einen UNgläubigen nicht überzeugen können, weil Gott selbst laut Korinther 12 den Glauben schenkt und der Mensch es sich durch Gottesbeweise "erarbeitet". Weil auch die Muslime und Juden sprechen vermehrt von ihren Gottesbeweisen^^
und der Mensch es sich NICHT* durch Gottesbeweise "erarbeitet"
Sie sagen ja auch immer warum Zeigt Gott keine Zeichen? Und wenn er es tut sagen, sie Massenpsychose!!!
Lies dir mal Korinther 12 durch. Um dir da zu helfen, schicke ich dir mal, was da genau drinsteht:
- Korinther 12
1 Über die Gaben des Geistes aber will ich euch, Brüder und Schwestern, nicht in Unwissenheit lassen. 2 Ihr wisst: Als ihr Heiden wart, zog es euch mit Macht zu den stummen Götzen. 3 Darum tue ich euch kund, dass niemand, der durch den Geist Gottes redet, sagt: Verflucht sei Jesus. Und niemand kann sagen: Jesus ist der Herr, außer durch den Heiligen Geist. 4 Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. 5 Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. 6 Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. 7 Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. 8 Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist; 9 einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; 10 einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. 11 Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.
Lies dir den Kontext durch und achte dabei auf die Wörter mit der fetten Schrift.
Mit Gaben ist Geschenk gemeint. Der Geist Gottes schenkt den Glauben, wem er will zum Nutzen aller. Es geht nicht um Gottesbeweise hier.
Diese Überlegungen sind halt sehr gescheit, wer kann da intellektuell mithalten?
Jemand der wie einer meiner Freunde Philosophie studiert. Und meine Theorie ist ja immer noch: Mit diesem Studium kannst Du wirklich hochqualifizierter Taxifahrer werden 😅. Ja - mir erschließt sich der Sinn des Philosophie-Studiums nicht....
Wichtig: Ich will hier keinen Philosophie-Studierenden beleidigen!
Spannendes Thema. Aber auch das ist ein Beispiel für offene Diskussionen. Vielfach diskutiert - selbst habe ich das nur durch einen lieben Freund mal mitbekommen. Wir diskutieren gerne über meine Religion und seine "Nicht Religion" 😉
Kurzum: Er sagt: es gibt keine einheitliche Antwort ob die widerlegt wurden - oder nicht. Auch in seinem Studium war es offen, ob diese widerlegt sind.
Aber das ist ja das positive: Diskussionen regen an.
Alles ausser Gott, gell?