Wieso ist man so ein Skeptiker (Gott vs Wissenschaft)?
Ich selber glaube nicht immer direkt jedem, wenn es mir gesagt wird. Selbst in der Wissenschaft sollte man ein bisschen sketipsch sein und sich immer die Gegenargumente anhören.
Natürlich ist zu viel Skepsis auch nicht gesund. Wenn man immer alles sehr skeptisch sieht und an nichts glaubt, bis man es selbst erlebt, kann es auch zu viel sein.
Nur bei der Religion verstehe ich das nicht. Die Evolutionstheorie, der Urknall und alle anderen Erklärungen für unsere Existenz wird sehr skeptisch betrachtet. Was natürlich auch in Ordnung ist. Aber wenn man dann fragt, warum die Religion das Richtige ist, dann heisst es: "Ja, weil Gott es so gemacht hat"
Mir wurde gefragt, was vor dem Urknall war. Meine Antwort war: "Ich weiss es nicht". Nun wird behauptet, dass der Urknall eine Lüge ist.
Wenn ich aber die berechtigte Gegenfrage stelle, wie denn Gott entstanden ist, dann heisst es: "Das weiss nur Gott"
Was ist eure Meinung dazu?
14 Antworten
Selbst in der Wissenschaft sollte man ein bisschen sketipsch sein
Nein, Wissenschaft beruht auf Skeptizismus. Jede Behauptung muß belegt werden. Nur weil jemand glaubwürdig erscheint, sollte man ihm nicht glauben. Egal wieviele Abschlüsse, Titel usw. er hat.
und sich immer die Gegenargumente anhören
Die Frage ist, was Du unter "Gegenargument" verstehst. Auch Gegenargumente müssen belegt werden.
Glaube beruht nicht auf Skeptizismus, sondern auf Autorität. Gott und seine Propheten und Priester usw. sind Autoritäten. Sie müssen den Gläubigen keine Beweise vorlegen. Gläubige glauben.
Wenn sie damit glücklich sind, ist das auch vollkommen in Ordnung. Wenn sie aber versuchen zu missionieren oder ihren Glauben als Politik durchzusetzen, muß man sie bekämpfen. Da Religion und Ideologie auf dem Glauben an Autoritäten und Irrationales beruhen, führt beides zu schlechten Entscheidungen. Beides beruht auch auf der Unterscheidung in Gläubige und Ungläubige. Wie Religionen und Ideologien mit Ungläubigen umgehen, wissen wir aus vielen Beispielen.
Selbst in der Wissenschaft sollte man ein bisschen sketipsch sein
Nein, Wissenschaft beruht auf Skeptizismus. Jede Behauptung muß belegt werden. Nur weil jemand glaubwürdig erscheint, sollte man ihm nicht glauben. Egal wieviele Abschlüsse, Titel usw. er hat.
und sich immer die Gegenargumente anhören
Die Frage ist, was Du unter "Gegenargument" verstehst. Auch Gegenargumente müssen belegt werden.
Habe nichts anderes behauptet.
Den Rest finde ich interessant und bin ich auch der selben Meinung.
Zunächst ist dein Begriff des Skeptikers unscharf, was eine Antwort praktisch nicht möglich macht (evangelikale Leugner der Evolutionstheorie zB sind eben, anders als von dir dargestellt, keine Skeptiker). Ich glaube, dass deine Verwirrung auch daher kommt, dass dir selbst der Begriff des Skeptikers unklar bleibt.
Und noch eine kleine Anekdote: die Grundlage für die Urknalltheorie erbrachte ein katholischer Geistlicher (Jesuit), Georges Lemaitre, die dann von Hubble empirisch belegt wurde.
Die Evolutionstheorie widerspricht der Religion trotzdem.
Nein, nur manche Religiöse nehmen ihr jeweiliges Buch zu wörtlich.
Genauer: der Religion als solcher kann gar nichts widersprechen. Es handelt sich nur um einen (mal wieder) unscharfen Begriff, nichts weiter.
Mach dir keinen großen kopf. Religiöse sind oftmals stur. Nicht alle, aber die meisten. Ihre Argumente sind also oftmals sehr schwach und sie glauben trotzdem daran.
Ich glaube, das liegt oft daran, dass sie sich nicht eingestehen können, dass sie ihr ganzes leben lang schon falsch lagen. Oder sie sind so stark gläubig, dass sie quasi blind vor glaube sind.
Eigentlich kann man die Argumente der Gläubigen super auseinander nehmen. In real life ist das auch für mich manchmal sehr schwer, da ich keine Zeit habe, um ein gutes Gegenargument zu finden. Aber hier auf Gutefrage diskutiere ich oft mit gläubigen und obwohl ich all ihre Argumente zerlege, erkennen sie nicht, dass sie falsch liegen.
Mach dir also keinen kopf, es ist ihr eigenes leben, was sie durch das vermeiden von 'sünden' verwirken.
PS: ich finde es gut, dass du kritisch über Sachen nach denkst. Das können die religiösen nicht. Sonst hätten sie ihren schöpfer schon längst hinterfragt und erkannt, dass es ihn nicht gibt.
Ich glaube, das liegt oft daran, dass sie sich nicht eingestehen können, dass sie ihr ganzes leben lang schon falsch lagen. Oder sie sind so stark gläubig, dass sie quasi blind vor glaube sind.
Ich war selber jahrelang religiös und hatte angst, Gotr zu enttäuschen und in der Hölle zu leiden. Ich denke, die Angst macht die Menschen dumm.
Fun fact: Ich habe selber hier mit Atheisten diskutiert, weil ich an Gott geglaubt habe. Die Atheisten in dieser Community haben mich von dem Gegenteil überzeugt
Ich meine, auch als Suchender sollte man seine Beschränkungen akzeptieren und lernen, mit der Tatsache zu leben, dass all unser menschliches Wissen Stückwerk vor Gott ist.
Sicher gibt es eine letzte Ursache oder Quelle allen Lebens, doch die entstammt Dimensionen, die mit unserem Denken nicht zu begreifen sind. Man kann diese Dimension Gott nennen, doch das so entstehende Gottesbild hat mit dem der Heiligen Schriften wenig Übereinstimmung.
Da ist jeder auf seine Bereitschaft zur Demut angewiesen.
Religionen sollten uns eigentlich lehren, uns so zu verhalten und Möglichkeiten zu nutzen, dass wir und unsere Mitmenschen unsere kurze Erdenzeit in Freude zubringen.
Alles darüber hinausgehende halte ich für überflüssige Spekulation.
Der erste Gebot sagt, dass ich an keine anderen Götter glauben darf. Deine Gedanken finde ich gut, aber es sind nicht die selben, wie es die Religion sagt.
Stimmt das Gottesbild verändert sich und statt Religion kommt Spiritualität ins Leben. Spiritualität verbindet, Religionen trennen. Das ist keine Leugnung des Göttlichen, sondern ein Sichzurücknehmen von dem Wahn, die Schöpfung auf der linearen Ebene verstehen zu wollen.
Schon Einstein sagte, es war Gottes kleinste Sorge, ob der Mensch seine Schöpfung jemals verstehen wird..:-))
Schon Einstein sagte, es war Gottes kleinste Sorge, ob der Mensch seine Schöpfung jemals verstehen wird.
Dieses "Zitat" höre ich zum ersten Male. Kannst Du bitte die Quelle nennen?
Einstein selbst sagte: "Sie können mich als Agnostiker bezeichnen."
https://de.richarddawkins.net/articles/glaubte-albert-einstein-an-gott-oder-nicht
Ich weiß nicht mehr woher ich das Zitat habe. Es hat mich aber angesprochen ❣️
Einstein (und anderen Prominenten) werden viele falsche Zitate untergeschoben.
http://www.unendlichgeliebt.de/2012/04/18/professor-und-student-unterhalten-sich-gibt-es-gott/
Gib dir das, lach dich tot und vergewissere dich, wie Recht du mit deiner Aussage hast, man würde Einstein sehr viele falsche Zitate unterstellen.
Unsichere Quellen behaupten, der Student wäre Albert Einstein gewesen.
Gib dir das, lach dich tot
Ich habe nie ein derart "gestelltes" Gespräch gelesen.
Da ist fast alles falsch.
Bei "der Mensch stammt vom Affen ab" habe ich aufgegeben.
Ja aber: "Hast du die Evolutionstheorie mit deinen eigenen Augen gesehen?"
Ja, ich habe die Evolutionstheorie mit eigenen Augen gesehen.
Schau selbst: https://www.britannica.com/topic/Origin-of-Species
Zugegebenermassen kommt darin das Wort Evolution nicht vor.
Ich hoffe du verstehst, dass ich es nicht ernst gemeint habe
Wissenschaftler versuchen zu erforschen, was da ist und haben sich schon so häufig geirrt. Und LEIDER wird ihnen auch oft genug das Ergebnis vorgegeben.
Was die Evolutionstheorie angeht, muss man bedenken, wieviele Abermilionen Zufälle geschehen sein mussten, wieviele Zusammenhänge perfekt funktionieren müssen, damit wir all die Lebewesen haben, die da sind, und die sich noch vermehren können. Da soll alles ohne Plan geschehen sein, ohne Intelligenz und "Know how"?
Irgendwer hat mal ausgerechnet, wenn man für all die Zufälle nur genügend Zeit einräumen würde, wäre eine zufällige Evolution mit dem heutigen Ergebnis möglich. Der Haken an der Sache war, dass es weit mehr Zeit in Anspruch genommen hätte, als laut wissenschaftlichen Erkenntnissen die Erde überhaupt existiert.
Ich hatte mich in der Schule sehr für naturwissenschaftiche Fächer interessiert, und als es zur Evolutionstheorie kam, musste man quasi alles vorher Gelernte über den Haufen werfen, um ihr Glauben zu schenken. Die Evolutionstheorie ist eben nur eine Theorie.
Eigentlich nicht. Sie stimmt der Evolutionstheorie zu.
Du denkst zwar, dass dir Zusammenhänge perfekt sein müssen, damit leben so entsteht, wie wir es uns gerade vorstellen. Aber wir haben gar kein Vergleich.
Wir wissen nicht, wie "perfekter" ein Leben sein kann, weil wir es nur mit uns vorstellbaren Möglichkeiten vergleichen können.
Man kann alles unendlich lange verkleinern, man geht davon aus, dass das Universum unendlich gross, man geht davon aus, dass es mehrere Dimensionen gibt.
Wir können uns schon nicht mehr vorstellen, was 4 Dimensional ist und wir sind nur 3 Dimensional. Wer weiss, wie viele Dimensionen es noch gibt.
Zeit ist relativ. Das alles schließt darauf hinaus, dass wir nicht die einzigen Lebewesen im Universum sind. Das bedeutet aber auch, dass es "perfektere" Lebewesen geben muss.
Dein Argument mit dem Wissenschaftler, der ausgerechnet hat, wie wahrscheinlich es ist, dass die Welt so entstanden ist, wie wir es kennen mag am Anfang sehr gut klingen. Mein Problem ist einfach nur, dass wir nunmal nicht wissen, was passieren würde, wenn vor Millionen von Jahren etwas nicht so passiert wäre, wie es passiert ist.
Jede kleine Änderung würde unser Leben, wie wir es uns heute vorstellen, anders aussehen lassen. Nur können wir einfach nicht wissen, wie anders es sein könnte. Die Annahme, dass alles genau so passieren muss, wie es nunmal passiert ist, damit Leben entsteht, ist falsch. Wir wissen es nur nicht
Und? Die Evolutionstheorie widerspricht der Religion trotzdem.
Warum ist mein Begriff des Skeptikers so unschaf? Was verstehst du daran nicht?