Wieviel Anstoß hat der Durchschnitts-DDR-Bürger an den ewigen Erfolgsmeldungen im DDR-Fernsehen genommen, die offensichtlich mit der Wirklichkeit kollidierten?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Damals habe ich mit 14 Jahren meinen ersten eigenen Fernseher gekauft und ihn in meinem Zimmer aufgestellt. In der Region, in der ich wohnte, konnte man ARD, ZDF und das dritte Programm vom NDR empfangen. Dafür benötigte man nur eine Antenne. Diese Antenne habe ich mir gekauft und sie nach Westen ausgerichtet.

Jetzt hätte ich noch eine zweite, vollkommen andere Antenne anschließen müssen, um die beiden DDR Programme zu empfangen. Eine solche Antenne habe ich aber nie gekauft, weil ich genau diese Propaganda, diese ständigen, gelogenen Erfolgsmeldungen nicht in mein Zimmer lassen wollte.

So bin ich beim Fernsehen und beim Radio darum herum gekommen, diese Meldungen zu hören. Die Zeitung habe ich als Anzünder für den Ofen benutzt. Meine Mutter hat sie gelesen, ich nicht.

Trotzdem konnte man der Propaganda nicht entkommen. In der Schule und an so gut wie jeder Straße ist sie einem begegnet. Später, im Arbeitsleben, wurde es mit der Propaganda deutlich weniger. In den Betrieben war es nicht ganz so schlimm wie in der NVA oder in der Schule.

Wenn man nicht darum herum kam, musste man diese Propaganda tatsächlich über sich ergehen lassen, so wie du es beschrieben hast.

Das hat sich kaum jemand angesehen. Die Aktuelle Kamera hatte zumindest bis zur Wende in der DDR sehr niedrige Einschaltquoten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.