Wieso wird die Inflation immer als was schlechtes dargestellt?
Inflation ist nicht nur etwas schlechtes sondern auch etwas gutes.
Vor allem ist Inflation für Menschen, Unternehmen, Staaten etc gut die hohe Schulden haben. Den durch die Inflation verdienen die Menschen mehr und können schneller ihre Schulden abgleichen.
Als Beispiel: Eine Frau kauft ein Haus in Frankfurt für 1.000.000€ im Jahr 2020. Die Inflation beträgt im Jahr 2021 1.000.000% dann hat die Frau einen sehr guten Gewinn gemacht. Den durch die Inflation haben sich ihre Schulden beinahe vernullt.
Meine Frage:
Wieso wird die Inflation immer als was schlechtes dargestellt, obwohl man davon auch Profitieren kann?
15 Antworten
Die Inflation wird ja nicht immer als etwas schlechtes dargestellt. Der von dir beschriebene positive Effekt sollte jedem klar sein, der sich etwas mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigt.
Nur: die wenigsten werden den positiven Effekt so stark merken, wie den negativen, zumindest kurzfristig.
Ich habe letztes Jahr ein Haus gekauft und finanziert. Natürlich freue ich mich, dass der Kredit durch eine 10%ige Inflation 10% weniger Wert ist. Aber was kann ich mir dafür hier und jetzt kaufen? Die Rate bleibt gleich, muss aber dennoch 10% mehr für Lebensmittel und Energie zahlen.
Klar, langfristig gesehen, wenn sich mein Gehalt an die Inflation anpassen sollte und ich mich nicht um steigende Mieten sorgen muss, wäre eine unveränderlich Annuität ein klarer Vorteil. Den spüre ich heute aber noch nicht.
Inflation ist nicht nur etwas schlechtes sondern auch etwas gutes.
Ich spüre die Inflation immer deutlicher. Den postiven Aspekt dabei suche ich noch. Ein Werteverfall bedeutet für sehr viele Menschen zusätzliche Probleme.
Je nach Ausgangslage gibt es Personen, die kaum etwas von der Inflation spüren oder diese gut abfedern können. Und dann gibt es regelrechte Profiteure. Ich bin keine Profiteurin, da ich keine Schulden habe und darauf achte, nur das Geld auszugeben, das ich zur Verfügung haben und bescheidene Rücklagen bilde. Ich dachte immer, dass dies eine sichere Bank wäre.
Es profitieren gerade leider die Falschen. Die Dame in der Fragestellung ist so ein Beispiel dafür. Ich kann das nicht gerecht finden. Das löst sogar Verärgerung aus.
Ich mache wir wirklich Gedanken, wo das alles noch hinführt. Man sieht ja täglich, dass man ärmer geworden ist.
Das sich das Leben real anders zeigt, als in Statistiken ausgewiesen, bekommt mancher nicht in den Kopf,, der sagt, dass das alles gar nicht so tragisch wäre.
Am Ende kollabiert das gesamte System.
Das Geld ist an sich leider größtenteils etwas schlechtes geworden, weil es der Gesellschaft mehr schadet als nützt.
Die meisten ruhen sich nur aus auf dem was jene bereits besitzen.
Das funktioniert aber nicht auf Dauer.
Weil das aktuelle System des Geldes in der Form aus Schuldenmachen aufgebaut ist, die niemals zurückbezahlt werden können...
Wir leben in einem gesellschaftlichen Paradox, welches nur wenige Leute verstehen. Das ganze ist tatsächlich alternativlos, weil sich keiner Gedanken um Zivilisationsstandarts macht.
Inflation wird oft als negativ dargestellt, weil sie zu einer Abwertung des Geldes führt und damit zu einer Erhöhung der Preise. Dies kann für Verbraucher zu einer Reduktion ihrer Kaufkraft führen, was es schwieriger macht, die gleichen Güter und Dienstleistungen zu kaufen, die sie vorher kaufen konnten.
Außerdem kann es für Unternehmen schwieriger werden, langfristige Finanzplanungen und Entscheidungen zu treffen, wenn die Preise und die Währung unstabil sind.
"Vor allem ist Inflation für Menschen, Unternehmen, Staaten etc gut die hohe Schulden haben." - Das ist soweit richtig, der Wert des Geldes wird entwertet was sowohl für Schulden als auch für Vermögen gilt.
Als moralisch kritisch daran ist zu sehen u.a. dass Menschen welche unwirtschaftlich gehandelt haben, hohe Schulden angesammelt haben also profitieren, andere welche vernünftig gehaushaltet haben und Rücklagen gebildet haben hingegen geschadet werden. Das selbe gilt für Staaten. Es ist fraglich ob man solche Anreize gut sehen sollte.
"Den durch die Inflation verdienen die Menschen mehr" - Das ist eine Behauptung, worauf fußt diese? Deckt sich nicht so ganz mit der Realität. Es gibt derzeit einen erheblichen Reallohnverlust von gut 4%. Die Menschen verdienen nicht mehr nur weil die Inflation ansteigt...
Vor allem ist es eine Milchmädchenrechnung, wo nicht nur der Kreditgeber verliert. Was nutzt es seine Schulden zu Nullen und gleichzeitig 50000 € für ein Brot zu bezahlen, wenn man diese nicht verdient. Was die meisten nicht raffen, Löhne steigen niemals gleich wie die Preise. Und wenn man für Waren und Dienstleistungen nichts mehr bekommt, werden diese auch weniger angeboten und die Arbeitslosigkeit steigt. Die Leute die dann vorher schon nicht mit Geld umgehen konnten, werden noch mehr verlieren. Profiteure sind nur die Spekulanten.