Wieso wird der Kommunismus so kritisiert?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grundsätzlich sind "Kommunismus" und "Sozialismus" ganz tolle Ideen:

  • Alles gehört allen
  • Keiner hat mehr als der andere
  • Alle haben die gleichen Rechte und Pflichten
  • Keiner hat mehr Macht als andere

Nur leider haben alle bisherigen Versuche gezeigt, dass beide Konzepte leider den Faktor Mensch nicht berücksichtigt haben:

  1. Eine Gruppe wird IMMER von irgend jemandem angeführt - das ist auch bei unseren Verwandten, den Primaten, immer noch genau so und wird sich niemals ändern. Denn einer muss Verantwortung tragen, damit die Herde nicht in Lethargie verfällt.
  2. Der Mensch hat mit dem Erwerb der "Intelligenz" leider zuerst gelernt, wie er diese "misbrauchen" kann. Und das bekommen wir aus dem Homo Sapiens nicht mehr heraus.
  3. GELD - Denn in einem kommunistischen System müssten alle Waren ohne Bezahlung verteilt werden. Denn sie gehören dem Volk - und damit jedem einzelnen Bürger - ja bereits. Zudem ist das Geldsystem (vor allem Zins, Zinseszins und Wachstum) immer der Killer - auch für eine Marktwirtschaft.
  4. WAFFEN - Kommunismus etc könnte nur funktionieren, wenn es keine Waffen gibt welche den einen die Möglichkeit gibt, die anderen zu unterdrücken. Ich denke, alleine die DDR hat ausreichend hierfür Beweise geliefert - Stichwort "Mauertote".

Daher: Idee gut - Umsetzung nicht möglich

Sprich: Wir brauchen andere, bessere Systeme. Denn das Kapitalismus auch nicht funktioniert, haben die verschiedensten Weltwirtschaftskrisen doch ausreichend unter Bewesi gestellt.

Woher ich das weiß:Recherche
NeonSchaf  26.03.2023, 17:29

Ich würde widersprechen, die Ideen des Kommunismus als "toll" zu bezeichnen. Sicherlich kann man die Ideale, das, was du und der Fragesteller aufgeführt habt, des Kommunismus als nobel bezeichnen, nicht aber die "Ideen" wie beispielsweise die Revolution, die Avantgarde oder am wichtigsten der sozialistische Aspekt des Gemeineigentums aller Produktionsfaktoren. Diese Dinge sind, bestreitbar, keine gute "Idee", wiewohl ihre Ziele vielleicht nicht als das Nämliche bezeichnet werden und als nobel gelten. So viel jedenfalls dazu.

Ähm, Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass jene Weltwirtschaftskrisen nicht von dem, was Kapitalismus genannt wird, Privateigentum an den jeweiligen Produktionsmitteln verursacht wurden, eher vom Gegenteil.

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Im Grunde ist die Gesellschaftsform in Raumschiff Enterprise Kommunismus.

Die grundsätzliche Idee ist auch aus meiner Sicht richtig und auf lange Sicht das einzige was uns ermöglichen wird auf dieser oder einer anderen Welt zu überleben.

ich würde allerdings hier um den Faktor der Volksabstimmung ergänzen damit alle Macht von Volk ausgeht.

Allerdings ist der Mensch schon immer ein Jäger und versucht das Beste vom Besten für sein eigenes überleben zu sichern, warum auch alle Sozialismus / Kommunismus Experimente gescheitert sind . Der Mensch gönnt seinen Nachbarn das Schwarze unter den Fingernägeln nicht.

solange das in den Köpfen ist, hat Kommunismus keine Chance.

ein banales Bsp. bei uns gibt es eine Foodsaving Gruppe welche bei einem Discounter 2x die Woche Lebensmittel abholt und an alle die es haben wollen verteilt.
Was würdest Du machen, alles einladen und dann vor Ort deinen Teil raussuchen oder vorab deinen Teil raussuchen mit der Maßgabe, dass andere das dann eben nicht haben können, was du dir exquisit genommen hast?

DiegoderAeltere  26.03.2023, 10:14
ich würde allerdings hier um den Faktor der Volksabstimmung ergänzen damit alle Macht von Volk ausgeht.

Rätedemokratie war immer ein Grundpfeiler des Sozialismus, bevor sie durch die stalinistische Diktatur abgeachafft wurde.

Allerdings ist der Mensch schon immer ein Jäger und versucht das Beste vom Besten für sein eigenes überleben zu sichern, 

Gerade in Jäger- und Sammlergesellschaften sind Individuen alleine nicht überlebensfähig, da die Jagd mit Steinzeitmethoden gemeinschaftliches Planen und Handeln voraussetzt. Jäger- und Sammlergesellschaften kannten und kennen keine Klassen, kein Patriarchat und keinen Staat, weshalb sie einen Orientierungspunkt für viele kommunistische Denker darstellen.

solange das in den Köpfen ist, hat Kommunismus keine Chance.

Nach marxistischer Ansicht prägt die Realität das Bewusstsein und nicht umgekehrt. Die kapitalistische Wirtachaft bringt uns natürlich zum Egoismus, so wie eine kollektive Wirtschaft uns zur Kooperation bringt.

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Felideas347  26.03.2023, 10:25
@DiegoderAeltere

Es heißt ja satirisch so schön:

Alle Macht geht vom Volke aus, aber wer erst mal ausgegangen ist, kommt so schnell nicht wieder.

Die Frage wäre, wie man diese Art der Gemeinschaft hinbekommt, denn diese muss ja Weltweit und gleichzeitig beginnen, damit man das hinbekommt.

wahrscheinlich wird es nur über ein Menschheitsbedrohendes Ereignis gehen, was uns dann alle zusammen bringt und gemeinsam arbeiten lässt. Wo dann auch die geopolitischen Interessen alle egal sind, da es sonst kein Geo mehr gibt.

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Das ZIEL wird kaum kritisiert, aber die METHODEN um dieses Ziel zu erreichen, die werden kritisiert, und meistens mit Recht:

Es ist kein guter Plan, viele Ressourcen dafür aufzubringen, um Gleichheit sicherzustellen. Wenn alle Leute zufällig (und ohne Aufwand) gleich sind, wär das schon ok. Aber viel Mühe und Aufwand dafür zu verbrauchen um Gleichheit herzustellen, ist sehr verschwenderisch und hat zur Folge, dass es allen gleich schlechter geht.

Erstens wollen das nicht alle, denn Kommunismus bedeutet für einige weniger, dass sie weniger Macht hätten.

Zudem die starke, doppelte Propaganda, die solchen Quatsch wie "Sowjetunion = kommunistisch" oder "Kommunismus ist diktatorisch" oder "Kommunismus bringt Armut" propagiert.

Noch sehr viele halten die sog. "östliche Welt" für kommunistischer als der Westen, was natürlich Unsinn ist, es ist tatsächlich genau umgekehrt.

Meiner Erfahrung nach herrschen diesbezüglich noch immer Ängste, die absichtlich geschürt wurden (aber völlig unbegründet sind) und fehlender Wille zur Information. Man glaubt lieber an die Schauermärchen. Das macht eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema sehr schwer.

Und klar, man kann am Kommunismus durchaus Dinge kritisieren.

Aber weder ist/war der Osten kommunistisch, noch kann Kommunismus diktatorisch sein noch bringt Kommunismus Armut und Unfreiheit, das Gegenteil wurde durch die Geschichte sogar bewiesen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe mich wissenschaftlich damit auseinandergesetzt...
HolgieXX  25.03.2023, 21:58
Kommunismus Armut und Unfreiheit, das Gegenteil wurde durch die Geschichte sogar bewiesen.

Wo, wann und wie lange hielt das an?

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Norjakeista  25.03.2023, 22:06
@HolgieXX

Westeuropa, 19. Jahrhundert, bis heute.

Um mal ein Beispiel zu nennen. Das genaue Land kannst du dir selber aussuchen...

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Indecisive  26.03.2023, 13:38
@HolgieXX

Sie meint damit wahrscheinlich, dass einige Elemente unseres heutigen Staats-, Rechts- und Sozialwesens auf Forderungen und Ideen zurückgehen, die ursprünglich von Kommunisten oder anderen politisch linken Gruppen erhoben wurden.

Das betrifft z.B. den Acht-Stunden-Tag, den Rechtsanspruch auf bezahlten Urlaub, auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitsschutzgesetze, Kündigungsschutz, legale Gewerkschaften, das Recht auf Arbeitskampf uvm.

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Norjakeista  26.03.2023, 15:39
@HolgieXX

Indecisive hat es bereits gesagt: In Westeuropa wurden ins System mehr kommunistische Elemente aufgenommen als sonst irgendwo. Das ist bisher ein Erfolgsrezept.

Wir haben zwar nicht einen kommunistische Staat in Westeuropa, aber auf Staatseben gibt und gab es nie so viel Kommunismus wie bei uns.

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Aber nur auf den ersten Blick.

Wenn Angebot und Nachfrage nicht durch den Markt gesteuert werden in dem eben für knappe Güter mehr erzählt wird als für andere, (dazu gehört auch die Arbeitskraft des Menschen) muss es zentral gesteuert werden. Das heißt irgendwelche Politiker entscheiden wie viele Autos benötigt werden, wie viele Wohnungen gebaut werden sollen, etc.pp. Wir merken bereits heute das überall wo dies annähernd der Fall ist das es schlecht funktioniert. Und in der Vergangenheit hat der Kommunismus auch nirgendwo funktioniert (kriter werden sagen das es den "echten" Kommunismus wie es Marx und Engels wollten die gab aber das hätte wohl nichts geändert.

Dann nimmt es vielen (wenn auch nicht allen. Vielleicht nicht einmal der mehrheit) Menschen den antrieb. Warum sollte ich mich anstrengen viele Jahre Maschinenbau studieren wenn ich am Ende nicht mehr habe als jemand der eine einfache arbeit macht?

Warum sollte ich eine unbequeme Arbeit machen wenn sie nicht besser behalt wird als eine bequeme? Am Ende würde man Job wie müllenentsorgung kanalarbeiter, und viele weitere wahrscheinlich nur durch staatlichen Zwang besetzen können.

Und da viele solchen Verhältnisse nicht wollen kommt es zu massiver Korruption und am Ende ist von der tollen Idee das es allen gleich gut geht nicht mehr übrig.

KingSchnitzelEZ 
Fragesteller
 25.03.2023, 19:20

Ehrlich gesagt habe ich nicht viel verstanden da es dir an Rechtschreibung fehlt aber du dafür nicht genug Tippfehler haben kannst.

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