Georg Büchner: Ein Kommunist?
Da Büchner die Kluft zwischen arm und reich immer stark kritisierte und für eine neue Verfassung eintrat, die diese klein halten oder ganz auslöschen sollte, ist es doch vernünftig zu sagen, er war ein Kommunist, oder? Er war ja eher gegen diesen ganzen Kapitalismus und die Ausbeutung der Armen, die durch diesen ja begünstigt wird.
4 Antworten
Quatsch.
so war er schließlich auch gegen Staatsterror zur Durchsetzung von "Menschheitsbeglückung" 8Dantons Tod).
Am ehesten wäre er wohl Sozialdemokrat geworden.
Wenn die Literaturwissenschaft gegenüber den Ausnahmedichtungen immer zu spät kommt, dann dürfte das im Fall Büchners seinen speziellen Grund darin haben, dass seine Dichtungen nur im alten Sinne des Wortes im "Ästhetischen" terminieren: Aisthesis hieß den Griechen "Wahrnehmung", und Büchner lehrt uns, den Anderen brüderlich als eine leidende Menschenkreatur wahrzunehmen. Damit zielt er auf mehr als die Abschaffung des Gegensatzes zwischen Arm und Reich ab. Allerdings ist sie conditio sine qua non: Nur wo allen alles gehört, gebe es Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Darf man Büchner deswegen einen Frühkommunisten nennen, wäre er doch niemals Marxist geworden. Denn als Feind alles Totalitären musste er das metaphysische Denken jeder Couleur ablehnen. Aber darf man ihm deswegen, wie es Germanisten hartnäckig tun, das Etikett anhängen, Nihilist gewesen zu sein?
@ExpertDima,
Lol, dann war Goethe auch ein Kommunist. Siehe: Faust 2, Schlussmonolog: "Ein Sumpf zieht am Gebirge hin ..."
Ha, ha, klar doch.
Als Georg Büchner starb, war der einzige Kommunismus den es gab, das Christentum. Aber die Kommunisten oder heute DIE LINKE, okkupieren ja gerne Leute, mit denen man sich gut schmücken kann.
Nein im ernst. Georg Büchner war eher ein Liberaler, der aber im Laufe seines Lebens mit der liberalen Idee brach und so zum Revolutionär wurde. Parteipolitisch war er indess nie und hatte eher sozialistische, statt kommunistische Vorstellungen.
Ok, wie unterscheidest du denn "sozialistisch" und "kommunistisch"?
Sozialismus ist ein Oberbegriff, der neben Konservatismus und Liberalismus steht.
Kommunismus ist, ebenso wie der Nationalsozialismus eine extreme Auslegung des Sozialismus, weil sie ein Totalitäres System erschaffen, was Büchner von Grund auf abgelehnt hat.
Ach sooo, ja du hast recht. Büchner war also weder konservatistisch noch sozialistisch, sondern liberalistisch! Richtig?
Nein. Ließ einfach noch einmal den zweiten Absatz meiner Antwort durch.
Ist man Kommunist nur weil man die Schere zwischen Arm und Reicht nicht gut findet?
Mein nicht vorhandener Gott dann gebe es Milliarden Kommunisten.
Leider gibt es aber nur ein paar Millionen.
Selbst wenn man gegen den Kapitalismus ist ist man doch nicht gleich Kommunist.
Moment, Marx war doch ein Kommunist, oder? "wo allen alles gehört": Ist dieser Satz nicht kommunistisch? Das wollte Büchner doch, oder?