Wieso wird der Chromosomensatz nicht in jeder Genaration verdoppelt?

2 Antworten

Die beiden Antworten sind schon ganz richtig, aber ich denke, dass es dir leichter fällt, wenn du es etwas genauer weißt: In jeder Körperzelle ist ein doppelter Chromosomensatz vorhanden. Das bedeutet, dass man jedes Chromosom quasi zweimal hat (homologe = gleichartige Chromosomen). Bei der Kernteilung (=Mitose) wird dieser doppelte Chromosomensatz (=diploider Chromosomensatz) auf zwei Zellen aufgeteilt (das bedeutet also auch, dass sich die Zelle im Anschluss an die Mitose teilt =Zytokinese (ein Prozess, der nicht gleich der Kernteilung ist und erst im Anschluss an die Kernteilung erfolgt)). Damit beide Zellen nach der Teilung wiederum die gleiche Anzahl von Chromosomen haben - und das bedeutet, dass sie beide wiederum einen doppelten Chromosomensatz aufweisen - muss die DNA vor der Kernteilung verdoppelt werden. Dies geschieht in der Interphase, in welcher sich die Zelle vor, bzw. nach einer Kernteilung befindet. Hat die Zelle ihre DNA verdoppelt, kann sie in die Mitose gehen, bei der dann - wie bereits oben erwähnt - zwei doppelte Chromosomensätze auf zwei Seiten der Zelle verteilt werden. Danach teilt sich die Zelle in der Mitte, also zwischen beiden Seiten, sodass wir dann zwei Zellen mit jeweils doppeltem Chromosomensatz haben.

Damit sich der doppelte Chromosomensatz bei der Fusion (= Verschmelzung) von Geschlechtszellen (in der Regel sind das Ei- und Spermienzelle) nicht zusätzlich verdoppelt, sodass also ein vierfacher Chromosomensatz entstehen würde, gibt es bei der Bildung der Geschlechtszellen einen anderen Teilungsprozess: die sog. Meiose. Am Ende der Meiose entstehen insgesamt vier Zellen (bei der Mitose sind es nur zwei), von denen alle nur noch einen einfachen (=haploiden) Chromosomensatz haben. Kommen zwei haploide Geschlechtszellen zusammen und fusionieren, entsteht eine sogenannte Zygote (=befruchtete Eizelle). Diese weist dann wiederum einen doppelten Chromosomensatz auf und kann sich teilen und teilen und teilen..Bis irgendwann ein neuer Mensch, eine neue Katze oder irgendeine neue Pflanze entstanden ist.

Also nochmal: vor der Teilung von zwei Körperzellen (z.B. Leberzelle, Hautzelle o.Ä.) findet die Mitose statt. Bei dieser wird zunächst der bereits doppelt vorhandene Chromosomensatz verdoppelt und dann wieder halbiert und auf zwei Zellen aufgeteilt: 2*2= 4, 4/2=2 (Es entstehen zwei Zellen)

Bei der Bildung von Geschlechtszellen entstehen insgesamt vier Zellen, mit nur einem einfachen Chromosomensatz (=1) Auch hier wird zunächst eine Zelle mit doppeltem Chromosomensatz verdoppelt (2*2=4) und dann auf zwei Zellen aufgeteilt (4/2=2). Die Chromosomen dieser beiden Zellen werden dann nochmal verteilt (2/2=1), sodass wir am Ende vier Zellen haben, die nur einen einfachen Chromosomensatz haben.

Warum das Ganze?

Würde das nicht geschehen, würde sich der doppelte Chromosomensatz durch jeder Vermehrung (also Fortpflanzung) verdoppeln. Das hätte schwerwiegende Auswirkungen auf den sich entwickelnden Organismus;)

Weil ein halber Satz vom Vater und ein halber Satz von der Mutter kommt, und so wieder ein vollständiger ''nicht verdoppelter'' Satz vorhanden ist ...

Philmor  05.03.2012, 16:50

Nicht ganz... Im grunde haben wir jeweils zwei Sätze an Homologen Chromosomen, und es kommt ein vollständiger Satz vom Vater, und ein Vollständiger Satz von der Mutter.

Aber ich vermute einfach mal, dass du das so meintest.

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