Wieso machen viele italienische Gerichte falsch?
Also ich kann natürlich nicht für alle sprechen, aber zumindest das, was ich in sehr vielen Restaurants gesehen habe oder auch in meinem näheren Umfeld.
Es fängt schon dabei an, die Carbonara mit Sahne zu kochen, oder ganz simple Gerichte wie Aglio e Olio absolut trocken zuzubereiten und mit Zutaten, die überhaupt nicht reingehören.
Seid ihr da Traditioneller oder auch anders
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
12 Antworten
Die italienische Küche ist ja stark von Regionalität geprägt. Ich glaube kaum, dass so viele der Menschen, die Deiner Meinung nach "falsch" kochen, schon in den Genuss gekommen sind, vor Ort authentische Gerichte zu probieren.
Wichtig ist doch, dass es schmeckt. Sich da jetzt als Experte für die italienische Küche aufzuwschwingen und anderen zu erklären, was sie falsch machen... nö.
aber zumindest das, was ich in sehr vielen Restaurants gesehen habe
Das ist in vielen italienischen "Restaurants" leider gang und gäbe geworden. Da bekommt man eine katastrophale Pizza vorgesetzt und oder auch Pastagerichte, die den Namen nicht verdienen. Von einfachen Speisen wie Saltimbocca mag ich gar nicht reden.
Korrekterweise gibts das auch in deutschen, französischen und ganz besonders in chinesischen Restaurants.
Ich koche sehr häufig italienische, auch ausgefallene und seltene Gerichte. Ebenso meine französischen Lieblingsgerichte. Und ich lege Wert auf hervorragende Zutaten und authentische Rezepte/Gerichte.
Die angeblich so "ur-italienische" Carbonara entstand nach 1945 bei ameikanischen Truppen in Italien, die dazu das nahmen, was ihre Rationen hergaben. Manchmal hatten sie Sahne, manchmal nicht ...
Ich habe verschiedene Rezepte durchprobiert, auch so 'original-italienische' wie z.B. von Cornelia Poletto, und nehme inzwischen - entgegen dem 'Glaubensbekenntnis' mancher "Puristen" - gerne einen kleinen Schuß Sahne, dadurch gewinnt das Gericht ungemein.
Es ist mir ausserordentlich Gleichgültig, ob selbsternannte "Experten" behaupten, dies sei keine echte Carbonara - die Bezeichnung 'echte Carbonara' ist genau so unsinnig wie die Aufschrift, die ich einmal auf einem Gewürzglas fand: '100% reiner Curry'!
Ja, das ist die Entstehungslegende. Bedauerlicherweise gibt es keinerlei glaubhafte Belege dafür, aber die Geschichte ist schön ...
Se non e vero e ben trovato.
Ich koche so, wie es mir am besten schmeckt. Ich denke nicht, dass es beim Kochen ein "falsch" oder "richtig" gibt, solange das Essen schmackhaft ist, völlig egal ob bei ausländischen oder deutschen Gerichten.
Übrigens entwickeln sich Gerichte/Rezepte auch weiter. Im Allgemeinen kocht man heutzutage auch nicht mehr so, wie es Oma getan hat, wie beispielsweise mit dicken Soßen zum Gemüse.
Als ich vor 45 Jahren meine hauswirtschaftliche Ausbildung gemacht habe, hat man ganz anders gekocht als heute.
Ich denke nicht, dass es beim Kochen ein "falsch" oder "richtig" gibt, solange das Essen schmackhaft ist...
Das sehe ich auch so.
Man muss schon wissen, wie das Original schmeckt um überhaupt zu merken, dass es eben nicht original ist.
Ich müsste mich da auf den Küchenchef verlassen, weil ich noch nie in Italien war.
Vermutlich haben die Leute das Rezept einfach an die deutschen Essensgepflogenheiten angepasst- und keiner merkts, weil keiner das Original kennt 🤷♀️
Carbonara ist ein Gericht, das in Italien schon lange vor 1945 von den Köhlern (Carbonari) zubereitet wurde und für das jeder sei eigenes Rezept hatte, so dass es Unsinn ist, von einem Originalrezept zu reden. 1945 haben US-Soldaten iBacon und Eipulver beigesteuert, die Italiener die Nudeln, und so hat man gemeinsam Carbonara gekocht. Von Sahne war nie die Rede.