Wieso ist ein Halogenkochfeld kein Kaltleiter, obwohl eine Halogenlampe einer ist?

4 Antworten

Nur weil ein Halogenkochfeld auch einen Halogengefüllten Glaskörper enthält, so ist der Heizdraht nicht wie bei Halogenleuchtmitteln aus Wolfram (bzw ähnlichen Legierungen) sondern aus Materialen, die zwar auch extreme Hitze aushalten können ohne zu schmelzen, aber eben nicht die temperaturabhängige Widerstandskurve haben... Es ist ja nicht das Hauptziel viel Licht zu produzieren, sondern nur Wärme...

Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 17:26

Danke. Der Kaltleitereffekt stört ja auch bei Leuchtmitteln, unnötige Schaltfunken und so. Hätte da nicht auch so ein Material rein gekonnt?

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Die erste falsche Annahme ist, daß die Temperatur ähnlich sei. Halogenlampe 2700°C bis 3000°C. Die Farbe des Kochfeldes lässt auf eine Drahtemperatur unter 1000°C schließen.

Insofern ist der Faktor der Widerstände zwischen warm und kalt sowieso schonmal ein ganzes Eck kleiner, selbst wenn er das gleiche Material hätte.

Weil aber die Temepratur gar nicht so groß sein muß (und soll), kann ich auch auf andere Legierungen zurückgreifen, die weniger ausgeprägte Kaltleiter sind.

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Wäre Deine Annahme richtig, dann läge der Einschaltstrom gerne beim 10fachen bis 15fachen des Nennstromes und Du bräuchtest ohnehin zwingend eine Begrenzung des Einschaltstromes, sonst würde bei einem 2400W Feld auch ein LS mit C-Charakteristik kaum halten können. (10A Nennstrom bedeuten bei Faktor 10 100A Einschaltstrom, ein C16A löst ab ~6*16A=96A aus. Bei Faktor 15 wirds sogar mit D nichts mehr)

Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 17:43

Ich nehme nichts an. Ich hab gemessen und das Halogenkochfeld hat 22 Ohm

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KarlRanseierIII  26.11.2021, 17:47
@Melody648

Du hast also in Betrieb (bei Maximaltemperatur) den Widerstand des Heizdrahtes gemessen?

Am Rand: der Widerstandsfaktor typischer LEgierungen liegt bei ~3 bei dT 1500K.

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KarlRanseierIII  26.11.2021, 17:53
@Melody648

Und Du hast definitiv nur den Heizdraht gemessen? Ich könnte ja (prinzipiell) auch einen Heißleiterabschnitt in so einem Heizelement unterbringen, um so eine gewisse Konstanz in den Widerstand zu bringen.

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Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 17:55
@KarlRanseierIII

Schau mal die Antwort von raredevil. Scheint technologisch so gemacht zu sein durch die Legierung.

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KarlRanseierIII  26.11.2021, 18:07
@Melody648

Wie gesagt, ich hatte zum Thema Legierungen was mit Wolfram/Rhenium gelesen, was aber immernoch Faktor 3 bei 1500K bedeutet.

Wenn der Widerstand also deutlich konstanter ist, dann vermute ich, daß da irgendwas in der Meßstrecke liegt, was nicht ganz offensichtlich ist.

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Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 17:45

Bringt mal bitte jemand den wiki Artikel für Halogenkochfeld in Ordnung? Da steht was von 2500K statt 1300

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KarlRanseierIII  26.11.2021, 18:02
@Melody648

Humm, also normalerweise kippt die Glühfarbe bei c.a. 1000°C (1300K) langsam ins Gelbe über - von daher kann 2500K eigentlich gar nicht stimmen.

Ich habe nochmal geschaut, andere Quellen sagen, Obeflächentemperatur beim Glas maximal 600°C als Begrenzung und Glühtemperatur des HEizelements c.a. 1000°C. Das scheint mit (wenn man die dunkle Glasfarbe nimmt) noch realistisch.

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Wer behauptet, dass das Heizwendel kein Kaltleiter ist. Sie bestehen meist aus Wolfram und das ist ein Kaltleiter.

http://www.hbernstaedt.de/knowhow/leuchtmittel/Halogen.htm

Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 16:54

Halogenkochfeld. Ich hab auch geglaubt das wär nur eine bessere Glühlampe. Offensichtlich aber nicht, sonst hätte ich da keine 22 Ohm kalt und warm annähernd genauso

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heilaw  26.11.2021, 17:11
@Melody648

Auch eine Glühlampe ist ein Kaltleiter, denn sie hat bei niedrigen Temperaturen einen kleinen Widerstand und im Betrieb glühend einen hohen Widerstand.

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Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 17:12
@heilaw

Es geht nicht darum, dass eine Glühlampe ein Kaltleiter ist, sondern warum der Glühfaden im Halogenkochfeld, messtechnisch überprüft, keiner.

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heilaw  26.11.2021, 17:21
@Melody648

Meistens wird Wolfram verwendet, da ist der Unterschied nicht groß zwischen Heiß und kalt. Aber auch hier wird der Widerstand im heißen Zustand etwas höher werden. Von einem Heißleiter spricht man wenn im kalten Zustand der Widerstand hoch ist und mit zunehmender Wärme niedriger wird.

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Der Wärmeerzeuger ist eine Glühwendel, und damit ein Kaltleiter. Er wird aber geregelt angesteuert. Das bedeutet das Kochfeld ist von außen gesehen kein Kaltleiter

Melody648 
Fragesteller
 26.11.2021, 16:53

Leider nicht. Kaltwiderstand 22 Ohm bei 2400W

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RareDevil  26.11.2021, 17:33
@Melody648

Stören ist relativ... Durch den hohen Einschaltstrom wird der Draht in der Lampe halt sehr schnell heiß und glüht. Dann regelt sich der Strom runter... Ohne diesen Effekt würde es länger dauern, bis das Leuchtmittel richtig heiß ist und mit voller Leuchtkraft leuchtet... So gesehen also positiv...

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