Wie wurde Feuer in der Steinzeit gemacht?

7 Antworten

In der Altsteinzeit und weitestgehend auch noch in der Mittelsteinzeit konnten die Urmenschen noch nicht selbstständig Feuer entzünden, sie mussten Glut sammeln (z.B. glimmendes Holz von Waldbränden, Blitzeinschläge usw.) und diese quasi schützen, das Feuer wurde quasi gehütet. Man achtete also darauf, dass das Feuer nie völlig erlosch, da musste eben immer jemand drauf achten. Aber vor über 30.000 Jahren waren die Menschen dann fähig auch selbst Feuer zu entzünden. Dazu nutzen sie z.B. Feuerstein, der beim anschlagen gegen ein eisenhaltiges Mineral (Pyrit oder Markasit) Funken entstehen lies, die mit einem Zunder (z.B. trockenes Gras) aufgefangen wurden. Nach kräftigen pusten konnte man das Feuer entfachen, es brauchte aber Übung.

Reibung von Holzstücken, Funken durch Feuersteine, Sonnenlicht, wahrscheinlich auch zufällig durch einen Blitz ab und zu.

Hayns  17.03.2023, 20:53

Der Blitz sicher (!) an erster Stelle in der Ur- und Frühgeschichte.

Die Funken kamen von Markasit- Pyritknollen, die mit Feuerstein geschlagen wurden.

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a) Hitze erzeugen mit der Holzreibung

b) Funken schlagen mit Pyrit und Feuerstein. Bekannt seit mindestens 35.000 Jahren.

Ich bin in einem kleinen Freilichtmuseum tätig, und zeige den Besuchen auf diese Art das Feuer machen.

Woher ich das weiß:Hobby – Zertifz. Sondengänger und Hobbyarchäologe seit üb. 35 Jahren
Frage von realtimegods
Wie wurde Feuer in der Steinzeit gemacht?

Wann in der Steinzeit, die > 2,5 Millionen Jahre dauerte?

Am Anfang wurde es nicht gemacht, es wurde ein natürlich entstandenes Feuer genutzt. Irgendwann wurde es "bewahrt".

Das Feuerbewahren war womöglich wichtiger, als das Feuermachen mit Flintstein und Markasit-Pyritknolle, von dem Funken abgeschlagen wurden.

Der Gletschermann “Ötzi” wusste den praktischen Nutzen von Zunderschwämmen zu schätzen: Er trug einen getrockneten Pilz bei sich, mit dem sich Glut entfachen und transportieren lässt. Jetzt haben Archäologen eines der ältesten Zeugnisse der Nutzung solcher Zunderschwämme entdeckt. Ihre Funde belegen: In Nordspanien sammelten und verwendeten jungsteinzeitliche Bauern schon vor 7300 Jahren mehrere Arten von Holzpilzen zum Feuermachen und wahrscheinlich auch zum Transport von Glut.

Quelle: wissenschaft.de

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Da gab es einige Methoden. Die älteste Methode war natürlich das Feuer zu klauen und zu bewahren, indem man es nie ganz ausgehen ließ. Aber das ist ja kein Feuer "machen".

Beim herstellen von Steinwerkzeugen haben Menschen gemerkt, das das aneinanderschlagen von bestimmten Materialpaarungen Funken ergibt. Da sie nicht blöd waren, haben sie das zum feuermachen benützt. Als Zunder benutzte man Pappelflaum, oder zerriebene und getrocknete Baumpilze, dem Baumporling, z.B., der bis heute Zunderschwamm genannt wird. Später tränkte man diesen Zunder noch mit gelöstem Kalisalpeter, wodurch er natürlich viel besser zündete. Man vermutet, das der Neandertaler schon vor über 200.000 Jahren das feuermachen beherrschte, indem er Funken aus Pyritstücken mit seinen Faustkeilen schlug. Man hat typische Abschlagspuren an Neandertalerfaustkeilen gefunden.

Andere Methode war der Feuerbohrer.

Bild zum Beitrag

Er beruht auf der Reibung, die zwischen dem drehenden "Bohrer"-Teil und dem genuteten Brett entstand. Das Loch war mit Zunder gefüllt und die Nut ließ einen Teil der entstehenden Glut seitlich herausfallen auf noch mehr Zunder, oder trockenes Gras. Etwas ähnliches mit linearem Bewegungsablauf ist vermutlich noch älter. Es bestand aus einem Brett, mit einer Nut, in der ein Stock hin und hergerieben wird, bis Glut entsteht. Die Aborigines in Australien haben das verwendet, bis in die Neuzeit. Die Eskimos sollen Linsen aus klarem Eis als Brennglas verwendet haben. Wie authentisch dies ist, weiss ich aber nicht.

 - (Feuer, Archäologie, Steinzeit)