Wie wird man Notfallseelsorger?

5 Antworten

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Notfallseelsorger ist im Grunde genommen kein Beruf, sondern eine Zusatzausbildung, die man im Rahmen seines Berufs oder einer ehrenamtlichen Tätigkeit abslviert.

Unterschieden wird dabei meist zwischen der Notfallseelsorge für Betroffene und Angehörige und der Notfallseelsorge für Einsatzkräfte. Andere Bezeichnungen dafür sind auch "Psychosoziale Notfallversorgung/PSNV" oder "Krisenintervention(-steam)/KIT" .

Im Bereich der Notfallseelsorge für Betroffene und Angehörige sind es häufig Psychologen, Theologen (Pastoren, Pfarrer) oder andere im sozialen Bereich tätige Menschen, die in Lehrgängen und Fortbildungen im Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen speziell geschult werden.

Als Beispiele seien hier die PSNV der Kirche Hamburg, der Kirche Lübeck-Lauenburg und der Ölomenischen Notfallseelsorge München genannt:

Im Bereich der Notfallseelsorge für Einsatzkräfte sind es in der Regel erfahrene Einsatzkräfte, die über ihren Dachverband (z.B. die Landesfeuerwehrschulen, die Polizeischulen, Rettungsdienstschulen oder die Kreis- und Landesverbände der Hilfsorganisationen wie DRK, ASB, JUH, MHD usw.) im Bereich der PSNV aus- und regelmäßig fortgebildet werden.

Als Beispiele seien hier mal die PSNV der Feuerwehren in Schleswig-Holstein, des DRK im Donnersbergkreis und der Malteser genannt:

Auf den verlinkten Seiten findest Du weitere Infos u.a. zur Tätigkeit und zur Ausbildung eines Notfallseelsorgers in der jeweiligen Organisation.

Natürlich haben auch andere Organisationen und teilweise auch Unternehmen eigene Notfallseelsorger. Beispielsweise viele Verkehrsbetriebe wie die Deutsche Bahn, die sich dann speziell um betroffene Mitarbeiter kümmern. Bei der Bahnbeispielsweise um traumatisierte Lokführer nach einem Unfall mit Personenschaden. Auch hier geht es dann darum, dass berufliche Erfahrung und eine spezielle Ausbildung im Bereich Notfallseelsorge zusammen spielen, um dem Betroffenen bestmöglich helfen zu können.

Das sind in der Regel ehrenamtliche.

Der Beruf wäre Psychologe.


vor15jahren  30.12.2020, 00:34

Bei uns sind es auch Geistliche. Die haben Theologie studiert.

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verreisterNutzer  30.12.2020, 00:44

Notfallseelsorge ist nicht an ein bestimmtes Berufsbild gebunden. Grob gesagt könnte das nach mehrwöchiger theoretischer Ausbildung und einer bestimmten Anzahl als Begleitung in praktischen Einsätzen nach Eignung jeder machen.

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verreisterNutzer  30.12.2020, 00:49
@exxonvaldez

Prädestiniert heißt nicht zwingend erforderlich. Zufällig habe ich die Ausbildung beim BRK gemacht und gehöre weder dem einen, noch dem anderen Personenkreis an.

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Dazu braucht man auch eine gewisse Lebenserfahrung im Umgang mit Menschen, soziale Kompetenz und persönliche Reife. Ich habe aufgrund meiner Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr schon einige Notfallseelsorger kennen gelernt. Da war niemand unter 40.

Von Beruf kannst du das kaum werden. Gibt es eigentlich nur als Ehrenamt. Tut mir leid.

Eine geregelte Ausbildung gibts nicht. Ist von Laie bis Psychotherapeuth alles dabei.

Das machen Priester oder Psychologen oder Leute mit ähnlichen Berufen zusätzlich zu ihrem eigentlichen Beruf.