Deine ganz persönliche Meinung ist gefragt: Auch wenn man sich keiner Religion zugehörig fühlt, kann man trotzdem gläubig sein? Und an was glaubt man dann?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da Religion das eine und Glaube das andere ist, kann man an alles glauben, ohne religiös zu sein. Ich denke auch, dass jeder an irgendetwas glaubt.

Glauben bedeutet ja "nicht wissen", aber trotzdem fest davon überzeugt zu sein, etwas/was auch immer also als Tatsache anzunehmen, obwohl man es (noch) nicht in der Realität mit seinen Sinnen erfassen kann. Trotz "nicht wissen" zu "wissen".

Dazu braucht es keinen wissenschaftlichen Nachweis, der ohnehin unmöglich ist. Eine höhere "energetische", "feinstoffliche" Instanz, Sache oder zukünftiges Ereignis ist nicht nachweisbar.

Man kann an alles glauben. Das muss auch keine höhere Instanz, kein höheres Wesen sein. Das kann alles sein, was einem den Sinn für etwas offenbart oder was einem Kraft und Trost spendet oder einfach Hoffnung gibt.

Man kann auch negativ "wissend überzeugt" sein. Dann ist der Glaube destruktiv.

Ich glaube daran, dass alles einen Sinn enthält. Nichts geschieht ohne Grund. Manchmal kann ich mir den Sinn allein erklären, manchmal geschieht dies anhand äußerer Einflüsse. Am Ende lerne ich dann wieder etwas über mich selbst, über andere, über das Leben ... Weil ich den Dingen ihren Sinn verleihe.

Also glaube ich auch ein Stück weit an mich selbst.

April1995 
Fragesteller
 18.08.2022, 10:33
Ich glaube daran, dass alles einen Sinn enthält. Nichts geschieht ohne Grund. Manchmal kann ich mir den Sinn allein erklären, manchmal geschieht dies anhand äußerer Einflüsse. Am Ende lerne ich dann wieder etwas über mich selbst, über andere, über das Leben ... Weil ich den Dingen ihren Sinn verleihe.

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Das ist wunderschön 🤗

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort 🤗

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Glauben steht ja für ein Fürwahrhalten von etwas , dass man nicht naturwissenschaftlich belegen kann und dadurch vom Wissen unterscheidet.

Die allermeisten menschlichen Ansichten und Thesen zu Ideologien, Religionen, der Existenz von Göttern, aber auch zu Werten oder ethisch/moralischen Grundsätzen lassen sich nicht als wahr beweisen und sind damit eben auch nicht relevant für die Naturwissenschaft und das physische Universum; fallen also unter "Glauben".

Also kann man auch ohne einer bestimmten Religion anzugehören, gläubig sein.

Ich glaube z.B. an die Grundsätze des naturalistischen Humanismus und der daraus abgeleiteten Menschenrechte und an das Primat der Naturwissenschaft als Welterklärungsmodel, finde aber alle Religionen irrational bis lächerlich.

April1995 
Fragesteller
 19.08.2022, 07:26

Vielen Dank für Deine Antwort!

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Klar kann man das. Ich bin zwar rein formal einer Religion zugehörig (römisch-katholisch), aber ich bin kein Anhänger des Papsttums (und auch nicht des Zölibats, und auch nicht etlicher anderer katholischer Dogmen). Aufgrund meiner Familienhistorie bin ich römisch-katholisch, was ich an sich auch nicht tragisch finde.

Ich habe viele protestantische Bekannte, auch atheistische Bekannte.

Man kann auch ohne formale Zugehörig gläubig sein, kein Problem.

Obwohl ich am Christentum einige gute Seiten finden kann, so bin ich doch aufmerksam den vielen kleinen Dingen gegenüber, die so am Wegesrand zu sehen sind. Immer auf die kleinen Dinge schauen, das machten auch die Hopi (Indianer in Arizona) so, ein Spinnennetz ist "gewebte Weisheit", die Ameisen halfen den Menschen damals, harte Zeiten zu überstehen (weil sie den Menschen Nahrung abgegeben hatten, ist ihre Taille so dünn!). So die Mythologie der Hopi.

Wie die Menschen schwache und kleine Dinge behandeln, sagt viel über sie aus.

In der Bibel steht "meine Kraft ist in den Schwachen mächtig". Ein guter Satz.
Dazu passt die Ansicht der Indianer, dass auch die kleinen und unscheinbaren Dinge, wie eine Spinne oder eine Ameise, zum großen Ganzen beitragen.

Auch die Putzfrau trägt zum Erfolg des Unternehmens bei, ihr gebührt derselbe Respekt wie dem Geschäftsführer. Alle sind ein Teil des großen Ganzen.

Schopenhauer wies erstmals darauf hin, dass uns Tiere nicht egal sein sollten.
Auch Tiere sind Geschöpfe wie wir mit Gedanken und Gefühlen. Das hat er durchaus auch gegen das damalige Christentum in Stellung gebracht.

April1995 
Fragesteller
 18.08.2022, 20:29

Deine Antwort zeigt Herzenswärme...Danke Dir sehr dafür.

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Wenn man über das Thema nachdenkt, kommt man irgendwann auf die Frage, ob es einen Gott gibt und ob man eine Religion braucht. Jesus hat einmal gesagt, - "Das Reich des Vaters ist vielmehr über die Erde ausgebreitet, und die Menschen sehen es nicht." Die Religion ist in meinen Augen das Erwachen einer Erkenntnis über die Existenz einer höheren Präsenz. Diese kann nur mit den Mitteln des Geistes und der Wissenschaft erkannt, oder widerlegt werden. Religion ist dabei eher hinderlich. Verwandelt sich die Religion in stures Dogma, das versucht den Menschen zu dominieren, steht sie sogar zwischen dem Menschen und Gott. "Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen dem Hund, der im Fresstrog der Rinder schläft; denn weder frisst er selbst, noch lässt er die Rinder fressen." (Jesus). Ich persönlich glaube an eine übergeordnete Präsenz, die das ganze Universum umfasst. Der Menschliche Geist ist nur ein Fraktal von etwas wesentlich Größerem. Nennen wir es einfach Gott. Die Papierheiligen könnten wir in Rente schicken.

April1995 
Fragesteller
 14.09.2022, 12:58

Ganz lieben Dank für Deine Antwort :-)

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Sicher geht das, es kann einem ja vieles einfallen woran man glauben kann, die frage ist wie nahe das an der Wirklichkeit dran ist und wie man das herausfinden will, und ob man wirklich an das glaubt was man sich ausdenkt oder wovon man ließt usw.

ich glaube auch an höhere Mächte die Absichten haben, weil für mich der Materialismus keinen sinn ergibt, wenn ich so denken müsste habe ich das Gefühl ich müsste mit dem denken aufhören, weil es mich so heftig im denken einschränkt weil der Materialismus so begrenzt ist und einfach dahin führt das du selbst eig gar nicht existierst sondern nur dein Gehirn bist und das wars dann.

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und ich liebe ja das nachdenken und Theorien aufzustellen.

zb.

heute denke ich über die Evolution nach und wo ihr weg hinführt, denn scheinbar ist der Mensch ja eine offensichtlich höhere und kompliziertere Sache/Wesen als einfach eine Natur hervor zu bringen die eig keinen eigenständigen willen besitzt, die ja aus höherer Weisheit geführt wird wie es scheint.

also vom unbewussten ins selbstbewusste

und da denkt ich mir eben, wie soll es weiter gehen, denn der Mensch entwickelt sich ja geistig, er wächst durch wissen, Reflektion, neue Fähigkeiten und bringt sogar Moral hervor, nun wenn das in der Absicht der Evolution liegt wie überwindet sie das Problem mit dem tot, wenn der Mensch stirbt stirbt alles was erarbeitet wurde in seinem wesen.

das heißt die Evolution würde mit dem tode enden, aber das scheint mir nicht richtig weil es ja nicht aufhören darf, es weiter gehen muss, das würde aber nur gehen wenn der Mensch selbst geistig wäre, dann könnte er auch immer höher steigen und immer schöpferischer werden, aber wohin soll das führen, die Antwort scheint aus der Perspektive vor unseren Augen zu liegen.

es führt zu der Entstehung eines neuen Universums, zu individuellen Universen, der Mensch heute ist gerade mal in der Lage Maschinen zu bauen, kann kein leben hervorbringen, ist eben sehr beschränkt in seinem sein, wenn aber die Evolution immer weiter geht wohin führt diese, wenn der Mensch immer höher steigen muss, wie hoch muss ein wesen sein das ein Universum hervorbringen kann, und wie weit ist das vom Menschen entfernt solch ein wesen zu sein.

Der Mensch schafft es ja noch nicht einmal leben zu erschaffen, nun, aber das heißt auch das er es irgendwann können wird, denn das Universum selbst kann als Ergebnis von Evolution angesehen werden, auch wenn die Natur niederer ist als der Mensch, so ist die macht die diese ermöglicht höher als der Mensch, weshalb diese ja selbst schon einem wesen oder mehreren angehört das höher steht als der Mensch, das heißt wesen erschaffen für andere wesen, was eben heißt das es nur wesen gibt, und diese sind in vielen schöpferischen stufen vertreten.

heißt das aber das es Multiversen gibt? wenn jeder Mensch der sich höher entwickelt iwan selbst ein Universum wird oder erschafft , da ja wesen schöpferisch sind und das Universum eine Schöpfung ist

entstehen dann Universen im Universum oder alle außerhalb.

aber ja, das wäre für mich eine logische Konsequenz der Evolution. die scheinbare unbewusste Natur Evolution und Schöpfung zur höheren bewussten Evolution und Schöpfung, die ihr maximum in der Entstehung eines Universums findet.

April1995 
Fragesteller
 18.08.2022, 11:31

Wie schön...mag ich, denn ich liebe es auch so sehr, nachzudenken😊

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort!

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