Wie wird man furchtlos?

7 Antworten

Denn bekanntermassen erfüllt die Angst ja keine Funktion mehr, sondern hindert nur daran gewisse Dinge zu tun. Ohne Angst würde man viel besser mit Situationen klarkommen, besser und durchdachter bei bestimmten Dingen vorgehen, usw...

Das ist Blödsinn. Die Empfindung von Angst ist wichtig und auch in unserer Welt absolut notwendig. Man kann sich Angst nicht abtrainieren, aber man kann lernen sich in Angesicht der Angst bewusster unter Kontrolle zu haben.

Angst hast Du nur dann wirklich absolut nicht mehr, wenn Du Dir die Hirnregion, die dafür (unter anderem) verantwortlich ist, verletzt oder entfernen lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche

Andries123  06.11.2020, 10:03

Wobei man dann generell nicht mehr fühlen könnte. Die für emotionen zuständigen Strukturen sind so kleinteilig, komplex und ineinander verschränkt zugleich, das eine reine "Angstlobotomie" nicht möglich ist.

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Noeru  06.11.2020, 10:08
@Andries123

Es gibt Fälle, bei denen die Angst das einzige war, das wie "ausgeknipst" schien. Aber Du hast sicherlich recht. Wer weiß, ob bei diesen wenigen bekannten Fällen die Umstände eben genau "richtig" waren.

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Andries123  06.11.2020, 11:09
@Noeru

Klar, solche Fälle wurden beschrieben. Diesen Zustand aber absichtlich ohne Kollateralschäden herbeizuführen, halte ich aber eher für so wahrscheinlich, wie im Lotto mehr als 10000€ zu gewinnen, wenn man bedenkt, dass man dieses "Spiel" nicht öfter spielen kann.

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Hallo!

Mit dem was du schreibst und wie dein Foto?aussieht, nehme ich an, dass du noch zu den Jugendlichen gezählt werden kannst.

Jeder Mensch hat vor gewissen Dingen Angst. Als Kind hatte ich Angst vor Schädeln. Als Jugendlicher hatte ich Angst vor Schlägern, Geistererscheinungen und Aliens. Heute habe ich Angst, dass meinen Kindern etwas passiert, in ein paar Jahren hoffe ich, dass ich Angst habe, dass meinen Enkeln etwas passiert.

Ein aha Erlebnis war für mich ein Abi Treffen zehn Jahre nach dem Abitur. Ich konnte mir die Leute anschauen, von denen ich als Schüler Angst hatte. Da habe ich gemerkt, dass deren Aggressivität eher Unsicherheit, war und ich Dominanz und Großmäuligkeit nicht so gut unterscheiden konnte.

Auch hatte ich als Kind und Jugendlicher Angst davor, Prügel zu beziehen und verletzt zu werden. Heute ist mir das in gewisser Weise egal. Das ist der große Vorteil vom Erwachsen werden.

Auf deine Frage hin: es wird automatisch geschehen. Der eine braucht länger als der andere, beim einen geht es schnell, beim anderen kommt es kaum überhaupt zum Tragen.

Wirst Du furchtlos, lebst Du nicht mehr lange. Denn bekanntermaßen hat Angst eine sehr wichtige Funktion, nämlich uns davon abzuhalten, ständig gefährliche Verhaltensentscheidungen zu treffen.

Auch Psychopathen sind nicht furchtlos. Sie ignorieren nur unter vielen Umständen dieses Gefühl, weil andere Belange ihnen viel wichtiger sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Keine Angst zu haben ist nicht gut. Aber man kann mutig werden, indem man Ängste überwindet und das immer wieder tut. MIt der Zeit merkt man, dass das, wovor man Angst hat, nicht so schlimm ist wie es sich immer angefühlt hat.

Jede Angst sollte man aber nicht überwinden, nicht dass man leichtsinnig wird und dadurch man selbst oder andere zu Schaden kommen.

Ich hatte eine selbstverschuldete Nahtoderfahrung und seitdem keine Angst vor dem Sterben oder dem Tod an sich. Ironischerweise machen mir aber finanzielle Probleme oder ernsthafte Erkrankungen von Freunden oder Familienmitgliedern Angst. Es ist nicht möglich sämtliche Ängste zu blockieren, sondern lediglich durch Erfahrungen und Auseinandersetzung einige spezifische auszuschalten.