Wie viel Temperaturunterschied ist für einen Heizkörper in Ordnung?

2 Antworten

Hallo Rakisch,

so einfach, mit Temperaturen messen, funktioniert das nicht.

In den 80ern wurde nicht immer der Normbedarf eines Raumes errechnet, sondern die HK-Größe über den Daumen gepeilt. Dann war ein hydraulischer Abgleich auch nicht üblich. Ob der jetzt so viel bringt ist aber auch noch ne andere Frage.

Ein Wohnzimmer wird darauf ausgelegt, dass du es auch im Winter auf 20 bis 22 °C heizen kannst. Dann ist zunächst alles o.k.

Ich fürchte du musst einfach den Thermostat weiter aufdrehen, wenn dir kalt ist. Dafür ist der auch da ;-)

Viel Erfolg!

Karliemeinname

Rakisch 
Fragesteller
 09.12.2023, 14:28

Hallo karlie,
danke für deine Antwort! Mich wundert nur, dass die Heizung unten so viel kälter ist als oben. Mir ist klar, dass es am Einlass wärmer sein sollte, aber ich finde es trotzdem sehr ungewohnt das bei voll aufgedrehter Heizung der untere Teil nur Handwarm ist. Vor allem während bei gleichen Einstellungen im Bad Sauna-Temperaturen sind. :')

Der Thermostat steht bei mir im Wohnzimmer immer auf 5, das liegt daran das dort auch die Kontrolleinheit und das Thermostat für die Gastherme ist. In unserem Haus hat jede Partei eine eigene Gastherme und deshalb auch nur Durchlauferhitzer. Wenn ich also möchte das es die Heizung im Wohnzimmer mehr heizt, muss ich die Verbrennungstemperatur an der Gastherme erhöhen, was den gasverbrauch natürlich stark erhöht.

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karliemeinname  09.12.2023, 14:39
@Rakisch

Der Vorlauf ist immer wärmer als der Rücklauf. Vor allem, wenn viel Wärme abgenommen wird, also die Temperaturdifferenz zwischen HK und Raum groß ist. Sobald der Raum auf Temperatur ist, dann wird auch die Differenz kleiner. Und dann macht der Thermostat zu.

Du musst entweder die Vorlauftemperatur an der Therme erhöhen oder die Pumpe höher stellen, also den Volumenstrom erhöhen.

Wenn du es wärmer haben möchtest, dann wird das immer mehr Geld kosten. Wenn du eine eigene Gastherme hast, dann kannst du aber durch die Heizzeiten und Heizkurve sparen. Viel mehr ist dann nicht mehr drin, ohne mehr Gasverbrauch.

Aber eigentlich sollte die Heizkurve nicht so eingestellt sein, dass da ein HK immer auf 5 steht.

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Der Unterschied zwischen den Heizkörpern kann baubedingt sein, und im fehlenden hydraulischem Abgleich, bzw ggf verstelltem Abgleich... Dieser sorgt eig für eine wärmebedarfsgerechte Verteilung des Heizkreiswasser. Da hier Bad und Schlafzimer wesentlich wärmer laufen, wie scheinbar das Wohnzimmer, fließt durch diese Heizkörper zu viel Wasser im Vergleich zu, Wohnzimmer... Die zwei müssten also gedrosselt werden, damit mehr Wasser durch das Wohnzimmer gepumpt wird. Liegt ggf auch am Leitungsweg, schlechte Dämmung unterwegs, bzw wo die Rohre lang gehen. so kann es vorkommen, dass das Heizkreiswasser auch unterwegs schon Wärme abgibt, und somit schon kühler am Heizkörper ankommt.

Die Spreizung zwischen oben und unten, also Vorlau und Rücklauf ist im WZ in Ordnung. Die anderen beiden Räume sind schon recht weit in der Spreizung. Ggf sind die Heizkörper für den Wärmebedarf zu klein ausgelegt.

Unten kälter ist aber normal, da dort die "kalte" Raumluft dem Heizkörper die Wärme entzieht und aufgewärmt nach oben steigt, so wird oben kaum noch Wärme entzogen.

10° zwischen Vor- und Rücklauf sind, laut Aussage unseres Energieberater, den wir wegen Sanierungsmaßnahmen hier hatten, sogar empfohlen, damit die Brennwerttherme auch effizient läuft. Eine zu geringe Wärmespreizung verschlechtert wohl den Wirkungsgrad der Therme.

Ob jetzt dadurch Handlungsbedarf besteht, keine Ahnung. So lange Du dich wohl fühlst, sollte eig alles in Ordnung sein. Wenn die geforderten Temperaturen erreicht werden, ist erst mal alles ok, auch wenn es vlt ein wenig Einsparpotential gibt, wenn man die Anlage richtig abstimmt.

Im übrigen, das angesprochene Fieberthermometer, womit du gemessen hast, ist auf Haut als Medium ausgelegt, nicht auf lackierte Metalloberflächen. Die Temperatur kann also ungenau sein. Für Wärmebildkameras und Infrarotthermometer gibt es Einstellparameter, die man an die jeweiligen Messobjekte anpassen muss, um die genaue Temperatur richtig zu messen.