Wie vereinbart ihr den Glauben an die Wahrheit der Bibel mit der Urknalltheorie?
Laut Bibel hat Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen:
Laut Urknalltheorie ist unser Universum vor ca. 13,8 Mrd. Jahren entstanden.
Dieser Film (knapp 10 min) zeigt eine Möglichkeit, beides miteinander zu vereinbaren:
Könnt ihr der Interpretation des Films etwas abgewinnen?
Bitte begründet eure Antworten. Danke im Voraus.
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12 Antworten
Solche Möchtegern-Erklärer mit ihren ,,Theorien" sind meist auch nicht schlauer als die Vertreter der herkömmlichen Auslegungstradition. Das Licht aus Gen. 1.3 hat nichts mit dem Urknall zu tun, diesen findest du vielmehr bereits in Gen. 1.1. Ganz davon abgesehen lag das Weltall noch bis 100.000 Jahre nach dem Urknall in völliger Dunkelheit. Schon ab Gen. 1.2 beschränkt sich das Geschehen nur noch auf die bereits existierende Urerde. Es stimmt auch nicht, dass die Sonne erst am vierten ,,Tag" erschaffen wurde.
https://www.gutefrage.net/frage/an-welchem-tag-erschuf-gott-was#answer-384827064
Laut Bibel hat Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen
Zum semantischen Verständnis: Das fragliche Wort ,,Jom" ist etymologisch verwandt mit ,,Majim", Wasser und ,,Jam", Meer. In allen Altsprachen sind die Begriffe für Wasser, Zeit, Welt und Leben eng verbunden und stellen die ältesten Schichten dieser Sprachen dar. Denn die Wasserläufe diktieren seit eh und je (nicht nur) das menschliche Leben.
Die Schöpfungs,,tage" diktiert natürlich nicht die Erdrotation. Der erste hatte ja schon mit dem ,,Anfang" (Gen. 1.1) begonnen, bevor die Unterscheidung zwischen hell und dunkel möglich wurde (Gen. 1.3-5). Von Interesse sind vielmehr Werdung und Vollendung der jeweiligen Schöpfungswerke. Besonders deutlich wird das an der Vermehrung der Organismen einschließlich des Menschen (Gen. 1.28). Zudem wiederholt sich mehrmals die Wendung ,,und es geschah so", so auch in Gen. 1.30. Die Grundbedeutungen von ereb und boqer, traditionell mit Abend und Morgen übersetzt, sind Übergang und Neuanbruch. In gewissen Übersetzungen scheint diese Botschaft trotz allem noch durch: ,,Da ward aus Abend und Morgen der x-te Tag".
Der siebte Schöpfungs,,tag", der kurz vor Adams Erscheinen begonnen hatte (Gen. 1.31-2.3), dauert bereits über 7500 Jahre, und ein ,,Abend" ist nicht in Sicht (Hebr. 3-4). Damit ist das Kurzzeit-Dogma ad absurdum geführt. Doch damit nicht genug: Die Abschlussformel in Gen. 2.4 fasst alle Schöpfungs,,tage" zu einem einzigen ,,Tag" zusammen. Bei Kalendertagen geht das beim besten Willen nicht, unbestimmte Zeitabschnitte lassen sich hingegen problemlos zu einem (größeren) zusammenfügen.
Auslegungsgeschichtlich dürfte das Kalendertage-Dogma eh erst spät aufgekommen sein, zusammen mit anderen Elementen des traditionellen Deutungsgefüges. Die mittelalterlichen Auslegungsgelehrten haben sich nämlich sowieso lieber an die vermeintlich plastischere Paradiesgeschichte gehalten, weil sie sie leichter mit den spätzeitlichen Mythen verwursten konnten (Mensch im Erwachsenen Zustand aus nichttierischen Materialien wie Erde geschaffen) als das kryptisch anmutende Sechstagewerk. Geeinigt haben sie sich schlussendlich auf die bis heute theologisch gültige Lehrmeinung, dass das Sechstagewerk nur eine grobe Übersicht über die ,,Schöpfung" gewährt, während die Paradiesgeschichte die Details beleuchtet. Noch heute tischen das Theologen ahnungslosen Bibellesern als ,,typisch hebräischen Erzählstil" auf.
Adam ist der bibelgeschichtlich erste Mensch, der persönlich und namentlich erwähnt wird. Dazu kommt, dass er mit seiner Frau eher isoliert lebte, und nicht in einer Stammes- oder Dorfgemeinschaft. Die Menschen der sechsten Schöpfungsperiode treten hingegen - wie die zuvor erscheinenden Pflanzen- und Tierarten - als Kollektiv, als Gesamtheit auf. Sie bilden eine geschlossene Einheit, ohne dass Namen fallen oder bestimmte Handlungen einzelner Personen erwähnt werden. Deshalb sahen die Gelehrten Adam und Eva - in Übereinstimmung mit spätzeitlichen Deutungsschablonen - als erste Menschen im Sinne von Gen. 1.27 an. Zu ihnen führen auch die biblischen Chronologien und ergeben dabei einen überschaubaren Zeitraum von einigen Jahrtausenden. Vor Adam und Eva konnte es also ,,nichts" geben, das schien unvorstellbar. Genauso unvorstellbar wie der Umstand, dass die Zeit nicht gleich ab der allerersten Sekunde gezählt wird, sondern ab ,,mittendrin" - oder, wenn man das Gesamtbild betrachtet, zum Ende hin. So konnten die Gelehrten nur zu dem Schluss kommen, dass die Erde und vor allem die Menschheit entsprechend jung waren.
Ganz verdrängen ließ sich das korrekte Verständnis der Schöpfungs,,tage" als exorbitante Zeiträume aber nie. Schon vor Augustinus blieben ihr nicht nur ,,Querdenker", sondern sogar viele Kirchenväter treu. Das populäre Argument, dass dies eine moderne Umdeutung sein soll, eine exegetische Notlösung, die erst mit der modernen Geologie (und Evolutionstheorie) notwendig wurde, ist geradezu an den Haaren herbeigezogen. Auch die Behauptung, man wäre ,,damals" der Einfachheit halber von wahlweise sechs oder sieben Tagen ausgegangen, weil sich niemand lange Zeitalter hätte vorstellen können, spricht gegen sich selbst. Ein ,,Tag" des indischen Schöpfergottes Brahma dauert fast so lange, wie die Erde laut Wissenschaft alt ist.
Im Koran steht auch sechs Tage. Damit sind Tage an Gottes Thron gemeint. Nicht Erdentage.
Und Gott sagt im Koran, dass er den Urknall ausgelöst hat. Er nennt ihn nicht so, beschreibt aber den Prozess.
Wenn du mehr zur Relativität der Zeit lesen möchtest, dann bitte hier:
https://gottergeben.lima-city.de/wunderquran/naturforschung.html
Gleich der Artikel ganz oben.
Ich liebe einfach diesen Schwachsinn. Bitte unbedingt lesen! Der Höhepunkt ist vielleicht die unvermittelt auftauchende mathematische Formel gegen Ende.
Beides schließt sich aus und ist miteinander nicht vereinbar.
Das stimmt schon am Anfang nicht und da hatte ich keine Lust, mir das weiter anzusehen.
In 1. Mose 1:1 steht: Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde, also keine Zeitangabe. Die Wissenschaft schätzt, dass die Erde ca. 4 Milliarden Jahre alt ist. Das könnte stimmen, denn wenn wir heute durch gute Teleskope z.B. die Entstehung eines Himmelskörpers sehen, ist das ebenfalls oft vor Milliarden von Jahren passiert, weil wir das wegen der Entfernung (Lichtgeschwindigkeit) erst heute zu sehen bekommen. Da draussen sieht es jetzt bestimmt ganz ander aus, als was wir bruchstückhaft von " damals" zu sehen bekommen.
Es kann einen Urknall gegeben haben oder auch nicht - wir waren nicht dabei. Es beweist eigentlich nur die unvergleichliche und unbegreifliche Macht und Energie Gottes.
Die sechs Schöpfungstage waren Schöpfungsperioden. Zuerst wurden die Bedingungen von Gott der Reihe nach für Lebewesen geschaffen. So waren die Dinos wohl so Ende des 4., Anfang des 5. Schöpfungstages hier am Futtern. Waren die nur 24 Stunden am Leben?
Verstehe. Ich sagte am Anfang: "... die Sonne schuf Gott *laut Bibel* erst am 4. Schöpfungstag." Das habe ich folgenden Bibelversen entnommen:
"Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. ... Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag." (1. Mose 1, 16-19)
Ich "vereinbare" nicht (Ps.53,2-3),
Ich weiß (1.Mose 1,3-26; Joh.14,6) !
Danke für die vielen Informationen.
Es klingt so, als käme mein Film derart rüber, dass ich an 24-Stunden-Tage glaube. Falls ich mich irre, ist das Folgende nicht relevant.
In einem anderen Film zeigte ich schon, dass man bei der Auslegung der Schöpfungstage nicht auf 24 Stunden beharren muss:
https://youtu.be/2jgSkcNKgNM
Und in dem obigen Film lege ich den ersten Vers genauso aus, wie du im anderen Kommentar beschrieben hast: Entstehung von Raum, Zeit und Materie. "Es ward Licht" war nach meiner Auslegung erst 380.000 Jahre nach dem Urknall.
Liebe Grüße von Sabine Ostendorf