Wie steht ihr zum Thema konsequente Erziehung?
Also ich finde, dass bei bestimmten Vergehen kein runder Gesprächstisch mehr angesagt ist ( wie z.B. bei schlechten Schulnoten oder Unzuverlässigkeit), wo alles im Gespräch gelöst werden kann.
Wenn ich aber z.B. Katzen mit Benzin übergiessen und anzünden würde wäre ich fällig (würde ich nie machen) und bekäme ein Arschvoll.
Wie gesagt, es geht hier nicht um Unpünklichkeit, ein nicht aufgeräumtes Zimmer oder ähnliches.
Auch beim ständigen Benutzen von Vulgärausdrücken oder ungehörigem Verhalten bekomme ich Stubenarrest und ein Pflaster auf den Mund verpasst.
Ich habe mit dieser Erziehung kein Problem, wie seht ihr das?
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5 Antworten
Konsequent ist das eine, strafend das andere...
Konsequenzen sind logische Folgen aus einer Handlung oder Unterlassung. Lernst du nicht, schreibst du schlechte Noten. Mit schelchten Noten bestehst du nicht die Jahrgangsstufe und musst wiederholen und irgendwann den Schultyp wechseln. Das ist eine Konsequenz.
Eine logische Konsequenz ist auch, dass wenn du dein Zimmer nie aufräumst, dass deine Eltern dieses Zimmer nicht mehr betreten wollen und du damit deine Wäsche alleine wegräumen muss. Es ist auch logisch, dass du dann keine Freunde mehr einladen darfst, weil deine Eltern sich für diesen Raum schämen.
Aber alles, was nicht in direkter Verbindung zu deinem Verhalten steht, ist keine Konsequenz, sondern eine Strafe. Was solltest du aus Stubenarrest lernen? Räumst du dann dein Zimmer auf? ODer lernst du? In den meisten Fällen ist es eher so, dass sich das Kind erst recht unverstanden und ungerechtb ehandelt fühlt und daher dicht macht, anstatt das Verhalten zu ändern. Vielleicht hat es schließlich keine gute Note geschrieben, weil es krank war und so unvorbereitet in die Klausur ist. Wird es nun auch noch von den Eltern für etwas abgestraft, für das es gar nichts kann oder über das es sich eh schon über sich selbst sehr ärgert, hat das bestimmt keinen positiven Effekt auf sein Verhalten.
Bei Strafen geht es meistens auch eher um Macht und um die Bedürfnisse der Eltern. Sie fühlen sich enttäuscht, es passt nicht in ihr Wertesystem etc. Aber mit dem Kind hat es eigentlich nichts zu tun. Aber bevor sie ihre Autorität untergraben fühlen, verhänden sie eine Strafe. Es ist ein Ausdruck von Macht und macht Hierarchien deutlich. Der Lerneffekt ist aber nicht gegeben.
Es gibt sicherlich Situationen, da ist auch Strafen angebracht und weniger der pädagogische Aspekt relevant. Gerade bei einer Straftat wie Tierquälerei.
Dennoch frage ich mich, welchen Nutzen das Mundabkleben haben sollen? Im besten Fall ist es für alle PArteien lustig und nur symbolisch. Im schlechtesten Entwürdigend. Und auch bei allen Szenarien dazwischen hat es halt einfach keinen sinnvollen LErneffekt.
Gespräch und Vorbild sein ist immer besser als Strafen.
Harte oder unberechtigte Strafen führen dazu, das das Kind später entweder ein "Duckmauser" wird, welches zu allem "ja" sagt oder selbst gewaltbereit wird.
Kinder müssen auch lernen, Fehler machen zu dürfen und auch die Konsequenzen dafür zu tragen.
Gerade bei Tierquälerei kann man einem Kind schon klarmachen, wie feige und schwach so ein Verhalten ist. Oft ist sie genau der Grund für zu harte oder ungerechte Bestrafung. Bestrafung ist Machtbesessenheit und wenn ich diese an Kindern demonstriere, muß ich mich nicht wundern, wenn Kinder dies auch bei Schwächeren (z.B. Tiere oder jüngere Menschen) tun.
Komplett Versagen der Erziehungsberechtigten. Wahrscheinlich wurden die auch schon so erzogen.
Und du wirst es womöglich bei deinen Kindern praktizieren.
Konsequente Erziehung ist gut.
Aber konsequent heißt nicht, das man bei möglichen Vergehen mit drakonischen Strafen rechnen muss. Schlagen ist nie gut. Jeder Schlag ins Gesicht oder auf den Körper bedeutet auch einen Schlag auf die Seele des Kindes.
Besser wäre es, wenn man mit dem Kind über Regeln spricht und gleichzeitig auch über die Konsequenzen. So kann sich das Kind vorher überlegen was es macht oder was es besser lässt. Auf eine Regel muss auch eine Konsequenz erfolgen. Und es muss der Regeln und der Tat angemessen sein.
Man muss auch unterscheiden, ob das was passiert ist Absicht war oder nicht.
z.B. bei schlechten Schulnoten oder Unzuverlässigkeit), sondern man einfach über's Knie gelegt wird.
Hier wird ein Kind für etwas bestraft für das es vielleicht nichts kann. Das Kind hat ein Problem. Es versteht den Unterrichtsstoff nicht und bekommt deshalb schlechte Noten und soll dafür noch bestraft werden? Das ist unfair. Besser wäre es, dass man sich mit dem Kind zusammen setzt und lernt und auch mal schaut warum es dem Kind so schwer fällt. Warum soll man ein Kind deshalb übers Knie legen? Dadurch lernt es auch nicht besser.
Unzuverlässigkeit ist eine andere Sache, aber auch das hat einen Grund. Hier muss man das Kind motivieren oder aber Konzentration und Ausdauer schulen und auch den Sinn für wichtiges schärfen. Wenn das in der Erziehung vergessen wurde, so ist es nicht die Schuld des Kindes, sondern der Eltern.
Wichtig ist auch, das die Eltern bei den Dingen bleiben die sie sagen, sonst machen sie sich unglaubwürdig. Ein Nein muss ein Nein bleiben und ein Ja muss ein Ja bleiben. Und man darf keine Ausnahmen machen. Und die Eltern müssen untereinander reden. Nicht das Mama A sagt und Papa B. So merkt das Kind nämlich, dass es die Eltern austrixen kann.
Auch beim ständigen Benutzen von Vulgärausdrücken oder ungehörigem Verhalten bekomme ich Stubenarrest und ein Pflaster auf den Mund verpasst.
Naja, du benutzt ständig diese Ausdrücke, bekommst ständig Stubenarrest und Pflaster auf den Mund. Und dennoch passiert das ständig. Also merkst du selbst, das diese Erziehungsmethode nicht funktioniert. Zudem siehst du noch, das andere um dich herum diese Wörter auch nutzen. Vielleicht müssten sich deine Eltern fragen, warum du diese Wörter nutzt.
Es kann ja sein, das du nicht den Schimmer hast, wie man sich gewählt ausdrückt ohne vulgär zu wirken. Du hast noch nicht gelernt wie Wörter, nicht Vulgärausdrücke, verletzen können. Es wird noch dauern bis du deine Gespräche so lenken kannst das du andere beleidigen kannst, ohne Kraftausdrücke zu nutzen. Und glaub mir, wenn du das erkannt hast, dann interessieren dich solche Kraftausdrücke nicht mehr.
Ich bin für "Aufenthalte" im Nordkoreanischen Erziehungsanstalten für Kids, die sich nicht benehmen können.
Die, die es nicht umbringt können danach nen ordentlichen Diener.
Das ist doch wohl etwas zu hart.