Erziehung früher?

5 Antworten

Wenn die Eltern heutzutage konsequent bleiben würden und ihre Erziehung mit den Kindern absprechen würden ab einem gewissen Alter, dann würde vieles anders laufen.

Die Eltern trauen sich aber nicht mehr konsequent zu sein.

Die Mutter steht in der Nähe des Kindes. Willi, die Mutti geht jetzt.... Willi kommst du, die Mutti geht jetzt.... ich zähle bis drei.... 1.. 2... 2 einhalb, 2 dreiviertel..... kommst du jetzt endlich?

Die Mutter ist genervt, das Kind denkt nicht im Traum dran. Die Mutter sabbelt und sabbelt, nix passiert. Warum geht sie nicht hin und nimmt das Kind an die Hand? Das Kind hat das was es wollte. Mehr Zeit gewonnen. 0:1 fürs Kind.

Wenn das Kind älter ist kann man sogar solche Situationen ganz vermeiden. Stellen wir mal vor, die oben genannte Szene ist auf dem Spielplatz passiert und das Kind ist 5. Bevor man den Spielplatz betritt oder von zuhause los geht kann man dafür sorgen, das es am Ende nicht ausufert. Man bespricht mit dem Kind die Lage, man sagt, wir haben bis dann und dann Zeit hier zu bleiben und dann müssen wir gehen. Ich möchte das wir zusammen gehen und ich möchte nicht schimpfen müssen weil du nicht hörst. Wenn wir nach einer gewissen Zeit nicht gehen verpassen wir diesen und jenen Termin. Das ist unsere Regel. Hast du dazu eine Frage?

Bei keiner Frage: Wenn ich schimpfen muss werden hinterher einige Sachen ausfallen die dich betreffen. Man kann hier also gemeinsam eine Konsequenz finden. Ruhig das Kind dran teilhaben lassen, dann weiß es genau woran es ist und mit 5 versteht man auch schon Regeln und Konsequenzen denn das ist das Kind aus der Kita gewohnt. Es muss eine Konsequenz sein, die für das Kind eine echte Entbehrung bedeuten.

Kinder die ihre Grenzen bereits ausgetestet haben werden am Ende ruhig mitgehen. Kinder die in diesem Verfahren noch neu sind werden es austesten. Wichtig hierbei ist, das die Konsequenz auch erfolgt. Tut sie das nicht und macht die Mutter/die Eltern eine Ausnahme weiß das Kind, das jede Konsequenz ausgehebelt werden kann. Mit anderen Worten die Eltern machen sich unglaubwürdig und das Kind hört auch in Zukunft nicht.

Kinder die sich in einem gewissen Rahmen bewegen sollen und dementsprechend sich verhalten sollen brauchen Regeln, Grenzen und Konsequenzen. Leider ist das heute kaum noch der Fall, weil die Eltern eine zu geringe Frustrationsgrenze haben und leider viele Dinge wichtiger sind als die Erziehung in gewissen Teilen. Teilweise haben die Eltern auch Angst davor, manchen Eltern ist es aber auch egal. Grade letzte Gruppe denkt, für die Erziehung ist Kita und Schule zuständig, was aber nicht der Fall ist. Diese Einrichtungen arbeiten Familien ergänzend und sind eher Bildungseinrichtungen. Das wird aber gern vergessen.

Schlagen ist keine Erziehung. Schlagen ist Gewalt. Nicht mehr und nicht weniger. Schlagen kann erziehen, schlagen macht aber die Seele kaputt und bringt neue Schläger hervor. Davor sollte man sich hüten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Konsequenz ist der Schlüssel und das hat nichts mit Gewalt zu tun.. aber gefühlt machen sich viele nichts mehr richtig aus Erziehung. Eltern sind oft überfordert und parken ihre Kinder leider oft vor Bildschirmen um Ruhe zu haben. Leider ein leichter, schneller aber falscher weg.

Mit der Mitte liegst du ungefähr richtig.

Die Mitte ist würde ich auch sagen am besten. Streng, aber liebevoll.

Harte Erziehung hatte ich auch, aber ohne Schläge. Einen Schaden habe ich dadurch nicht, aber eine ausgesprochen hohe Resilienz.