Findet ihr die heutige Erziehung von Kindern besser oder früher?

6 Antworten

es gab früher gute Erziehung und die guten pädagogischen Konzepte (z.B. Montessori oder Reformpädagigik) sind ja schon relativ alt.

Aber es gab früher sehr viel furchtbare Erziehungsmethoden mit viel Angst und vielen Strafen. Ich selbst habe in der Schulzeit noch Rohrstock und Schläge erlebt. Das war nicht gut für die Kinder.

Ende der 60er Jahre ist das sehr stark umgeschlagen. Antiautoritäre Erziehung bis hin zur gar - nicht Erziehung waren modern. Die Eltern waren total verunsichert und es entstand nach den Baby-boomern eine Zeit, in der Kinder ohne gute Erziehung heranwuchsen, viel Wildwuchs inklusive verharmlosung der Pädophilie entstand und Kinder sehr schlecht erzogen wurden (nur im Westen). Diese schlecht erzogenen Kinder wurden später selbst Eltern und waren zwischen eigener (nicht hilfreich empfundener Erziehung) und der streng-autoritären Erziehung völlig verunsichert. Manche holten sich Rat und Elternkurse und Erziehungsratgeber in allen Formen wuchsen massenweise heran. Aber das waren eher gebildete Eltern, während viele bildungsferne Eltern zu den regiden und auch gewaltnahen Methoden zurückkehrten. Da die Kinder aber nicht mehr geschlagen werden dürfen, werden sie nun geschüttelt, mit vielen Todesfällen jedes Jahr.

DU fragst nach besser oder schlechter - ja dann müsste erst mal definiert werden was das denn ist. Offiziell wolle wir heute starke, lebenskompetente Kinder, die gegen psychische Belastungen resilient sind. Starke und entscheidungsfähige Kinder benötigen aber auch starke Eltern, die das aushalten könnten - haben sie aber nicht. Und die Schule, die das leisten sollte erzieht zur Unselbständigkeit, macht kleinliche Vorschriften und "aus Haftungsgründen" wird jegliche Selbstständigkeit verboten. Also sei stark und entscheide selbst (nach der Schule) aber hier machst du gefälligst was dir gesagt wird.

In den Kindergärten fängt es mit den offenen Konzepten an besser zu werden. Immer mehr wird hier auch echte Partizipation mit Kindern versucht. Aber mit der Einschulung ist das vorbei - der Ernst des Lebens ist da, fast wie vor 50 Jahren.

Und weil die Eltern-, teilweise auch die Großelterngenerationen total verunsichert sind, fehlen den Kindern gut Vorbilder und Modelle, an denen sie sich ausrichten könnten. Also suchen sie sich eigene Vorbilder in den Medien und im Internet, werden immer früher sexualisiert und reifen früher körperlich heran - dürfen kaum noch Kinder sein, die sich im freien Spiel miteinander erproben etc.

Engagierte Eltern machen es besser als früher. Bildungsferne Eltern machen es wie vor 50-100 Jahren. Und eine Schere geht dabei auf, wo die Herkunft und der Bildungsstatus des Elternhauses massiv die Zukunftschancen der Kinder beeinflusst. Nicht der finanzielle Status wohlgemerkt - eher der Bildungsstatus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 5 eigene Kinder

Weder noch.

Ich finde eine Erziehung gut, die Kindern freien Raum gibt. Sie entdecken lässt. Eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln lässt.

Macht das Kind einen Fehler, muss es lernen eine Lösung dafür zu finden.

Beispiel: Kind malt die Wand an. Konsequenz: Sauber machen.

Von Bestrafung halte ich persönlich nichts.

Generell falls ich mal Kinder haben sollte (bin quasi selbst noch ein Kind) würde ich sie niemals an Tiktok etc. lassen. Ich würde es aber nicht verbieten, sondern ihnen erklären, warum ich es für schlecht halte und sie dann selbst abwägen lassen

Krow720  01.10.2023, 23:22

Nee Junge ehrlich nicht. Wand anmalen muss nicht sein man muss nicht alles schönreden. Wasserfarbe bekommt man zum Beispiel auch nicht mehr ab

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Tomatenveteran  01.10.2023, 23:24
@Krow720

Ich rede das ja auch nicht schön. Trotzdem muss das Kind eine eigenständige Lösung finden. Ich werde ganz sicher nicht die Wandfarbe deswegen neu kaufen. es geht darum, dass es aus seinem Fehler lernt. Wenn man etwas verbietet, wird das Kind es erst Recht machen

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denke das kann man kaum miteinander vergleichen.

früher haben sich Eltern noch mehr um Erziehung gekümmert, heute soll das alles der Staat richten mit noch mehr Bürokratie

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nun ja… Besser finde ich, dass Kinder im Durchschnitt gewaltfreier erzogen werden als früher und dass sie in ihren Problemen und Sorgen ernster genommen werden. Schlechter finde ich den sehr frühen Zugang zu Social Media, das Präsentieren von Kindern im Internet sowie das Lernen eines falschen Umgangs mit sozialen Medien (da die Eltern es selber nicht besser wissen)..

Gewalt usw. ist nicht ok.

Aber manche Erziehungsstile heut zu Tage, wird man in 20 Jahren auch sehr kritisch hinterfragen müssen. Meine Neffen werden sehr seltsam verzogen. Die Schwägerin hat nicht verstanden was Bedürfnisorientiert erziehen bedeutet. Im ihrer Welt dürfen ihre Kinder irgendwie alles und wehe du sagst was falsches von wegen wenn einer sich weh tut “bald ist alles wieder gut” da bekommst einen Einlauf der sich gewaschen hat, denn es muss nicht alles wieder gut werden usw.
Die Jungs folgen 0,00 ich frag mich was aus denen mal wird.