Wie sind christliche Glaubenssätze definiert?

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Hallo Und3rt4ker

Glaubenssätze sind die grundlegenden und offiziell dokumentierten Glaubensansichten der verschieden Religionsgemeinschaften.

Christlich sind sie allerdings nur dann, wenn sie sich auf die Lehre der Bibel stützen.

Bei genauem Hinschauen fällt auf, dass es zwischen der Christenheit und dem Christentum teilweise erhebliche Unterschiede gibt. Viele Glaubenssätze der Christenheit basieren nämlich auf menschlichen Überlieferungen. Im Gegensatz dazu stützen sich die Lehren des echten Christentums einzig und allein auf die Bibel.

Das war unter anderem auch Thomas Jefferson, dem dritten Präsident der Vereinigten Staaten aufgefallen, denn er schrieb im Jahr 1803: „Ich bin wohl ein Gegner der Verdorbenheit des Christentums, aber nicht der echten Lehren Jesu selbst.“

Soweit es Deutschland betrifft, wurde 1530, einige Jahre nach Beginn der Reformation und veranlasst durch Kaiser Karl V. und in dem Bemühen, die kirchliche Einheit in seinem Reich zu bewahren Kurfürsten, Fürsten und Reichsstände evangelischen und katholischen Glaubens nach Augsburg eingeladen.

Dabei legten die Anhänger Luthers eine umfangreiche Bekenntnisschrift vor, die so abgefasst war, dass die Katholiken nicht verletzt wurden. Diese Schrift ist als Augsburger Bekenntnis bekannt und spielt bis heute als Lehrgrundlage der lutherischen Kirchen eine bedeutende Rolle.

In das Bekenntnis waren Glaubenssätze aufgenommen worden, die sowohl die Lutheraner als auch die Katholiken vertraten, zum Beispiel die Lehre von einem dreieinigen Gott - ein Glaubenssatz, den die Bibel nicht lehrt.

Nun ist es allerdings nichts Neues, dass geistliche Führer weniger dem Worte Gottes, dafür umso mehr menschlichen Lehren und Philosophien Geltung verschaffen.

Schon als Jesus Christus dieses Verhalten anprangerte, verwies er auf einen Parallele die zu seiner Zeit schon rund 700 Jahre alt war.

In Matthäus 15:1-14 sind seine Worte aufgezeichnet. Unverblümt verurteilt er dort die Führer der falschen Religion und sagte unter anderem:

„Treffend hat Jesaja von euch prophezeit, als er sagte: ,Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.‘ “

Sie hatten also Glaubenssätze aufgestellt, die mit Gottes Wort nicht vereinbar waren.

Kein Wunder, dass er anschließend seinen Jüngern den Rat gab: „Lasst sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“

Zusammenfassend kann man sagen, dass Glaubenssätze hilfreich sind, um sich einen schnellen Überblick über den Glaubensinhalt einer Religion zu machen.

Christlich werden sie allerdings nicht dadurch, dass man ihnen dieses Prädikat verleiht. Christlich werden sie erst dadurch, dass sie sich eng nach biblischen Prinzipien ausrichten.


Ggf. gibt es zu der Frage “Wahres Christentum?“ hier noch einige biblische Denkansätze:

http://www.gutefrage.net/frage/wahrer-christentum#answer32914267

Und ich hoffe sehr, dass Dir das weiterhilft.



JensPeter  30.09.2013, 23:26

Stimmt Abundumzu!

Wichtiger als diese "Glaubenssätze" sind eindeutige Erkennungsmerkmale:

Johannes 13:35 Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.

Matthäus 7:17 Ebenso bringt jeder gute Baum vortreffliche Frucht hervor, aber jeder faule Baum bringt wertlose Frucht hervor; 18 ein guter Baum kann nicht wertlose Frucht tragen, noch kann ein fauler Baum vortreffliche Frucht hervorbringen. 19 Jeder Baum, der nicht vortreffliche Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Ihr werdet also diese [Menschen] wirklich an ihren Früchten erkennen.

Hinschauen und erkennen, selber prüfen - nicht bloß "Hörensagen".

LG

JensPeter

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Antidevil95  02.10.2013, 19:58

Was den biblischen Glauben angeht, hast du vollkommen Recht - für mein Empfinden ist es das einzige, was wahre Gültigkeit im christlichen Glauben hat, denn JEDE Gemeinde, legt den Glauben anders aus. Die Bibel erschließt sich jedem individuell.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:28
@Antidevil95

Das glaube ich nicht, es ist meine Erfahrung das der heilige Geist die Schrift jedem gleich erschliesst ,ob Freikirche oder Katholische Kirche ,sofern der heilige Geist da ist . Da gibt es im Verstäntnis und im Herz keine Unterscheide mehr ,nur noch in der Welt .

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Antidevil95  05.10.2013, 16:32
@waldfrosch2

Und ich habe schon mehrmals die Erfahrung machen dürfen, dass jeder bisher an einer anderen Bibelstelle sich selbst wiedergefunden und damit erst zu Gott gefunden hat. Das hatte ich eig. damit gemeint.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:35

Immer wieder amüsant die Lehrstunde der Zeugen !

Ich kenne keinen einzigen Christen welcher die Lehre der Dreifaltigkeit ablehnt ,ausser solche die in wirklichkeit proselyten bei den Juden sind und es selbst nicht einmal realisieren ...

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Abundumzu  03.10.2013, 11:39
@waldfrosch2

Hallo waldfrosch2

Dass ich zu Deiner Erheiterung beitragen durfte, könne mich eigentlich erfreuen, wenn das Thema wirklich etwas zum Lachen wäre.

Aber es ist viel zu ernst, als dass man etwas, das man als „Lehrstunde“ wahrnimmt, nur „amüsant“ findet, statt darüber nachzudenken.

Das scheint mir auch deshalb geboten, weil - wenn ich Dich richtig verstehe - Du allen Menschen, die in der Lehre von einer Dreieinigkeit eine unbiblisches bzw. nichtchristliches Dogma erkennen unterstellst, dass sie nicht wissen was sie tun - oder (wörtlich) „es selbst nicht realisieren“. - Unmündige also?

  • Ist denn wenigsten Dir bewusst, was Du hier zum Besten gibst?
  • Und bemerkst Du Deine eigene Dreistigkeit?
  • oder ist es einfach nur eine Informations- bzw. Bildungslücke, dass Du „keinen einzigen Christen kennst, welcher die Lehre der Dreifaltigkeit ablehnt“?

Da kann ich Dir helfen:

  • Der Christ und Dominikanerpater Marie-Émile Boismard schreibt in einem Buch über die Anfänge des christlichen Glaubens und der Dogmengeschichte: „Trotz der Bemühungen, die Trinitätslehre mit Bibeltexten zu untermauern, von einer Bestätigung dafür, dass es drei Personen in dem einen Gott gäbe, **. . . steht im Neuen Testament nirgendwo etwas zu lesen“** (À l’aube du christianisme. La naissance des dogmes).

  • Die christliche New Catholic Encyclopedia: „Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden. Aber erst diese Formulierung kann eigentlich Anspruch auf die Bezeichnung Dreieinigkeitsdogma erheben. Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“

  • Der christliche Jesuit Edmund Fortman in seinem Buch The Triune God : „Das Alte Testament . . . enthält weder die klare Formulierung noch die zwingende Folgerung, daß es einen dreieinigen Gott gibt, der Vater, Sohn und Heiliger Geist ist. . . . Nichts deutet darauf hin, daß irgendeiner der Bibelschreiber eine Dreiheit in Gott auch nur vermutet hätte. . . . Wer im . . . [„Alten Testament“] Andeutungen oder Hinweise oder ‚verschleierte Anzeichen‘ bezüglich einer Dreipersönlichkeit sieht, geht über die Worte und die Absicht der Bibelschreiber hinaus“

  • Der Christ Irenäus (ca. 130—200 u. Z.): „. . . daß wir von ihm [Christus] lernen, daß der Vater der Allerhöchste ist. ‚Der Vater ist nämlich größer als ich‘. Deswegen also hat unser Herr gelehrt, daß auch hinsichtlich seiner Erkenntnis der Vater allen überlegen ist“ (Gegen die Häresien, Buch II, Kapitel 28.8).

  • Der Christ Klemens von Alexandria (ca. 150—215 u. Z.): „Man muß . . . die größte und wichtigste der zum ewigen Leben führenden Lehren der Seele einprägen, die in der Erkenntnis besteht, daß der ewige Gott der Geber ewiger Güter und der erste und höchste und der eine und gute Gott ist . . . . Daher ermahnt der Herr den, der nach dem wahren Leben strebt, zuerst den kennen zu lernen, den ‚niemand erkennt als der Sohn und wem es der Sohn offenbart‘ [Matth. 11, 27.], **sodann als zweites nach Gott ** die Größe des Heilandes . . . zu erfassen“ (Welcher Reiche wird gerettet werden?, 7, 8).

Das waren nur fünf namenhafte christliche Quelle, die ich Dir hier zitiert habe. Darüber hinaus gibt es Millionen namenloser Christen, die der unverfälschte Lehre der Bibel mehr vertrauen als menschlichen Dogmen.

Und noch eine Hilfestellung:

Kopiere Dir doch bitte einfach einmal diesen Link: http://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1101989276

Und wann immer Du irgendwann nach einer seriösen, sachlichen und biblisch gut belegten Denkschrift über das Thema Dreieinigkeit suchst, hast Du damit eine ergiebige Quelle.

Und noch eine abschließende ganz herzliche Bitte:

Versuche bitte künftig einfach einmal über ernste christliche Themen, nicht mit Spott, nicht mit Unterstellungen und nicht mit bloßen Behauptungen zu reagieren - sondern einfach christlich, freundlich, sachlich und gut begründet.

Versuche es doch bitte einmal.

Das wäre nicht nur für die christliche Lehre sondern auch für GF ein Gewinn!!



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Abundumzu  03.10.2013, 11:58
@Abundumzu

Und noch etwas waldfrosch2 möchte ich Dir verraten:

Im Laufe vieler, sehr vieler, Jahre habe ich mit Hunderten Menschen im persönlichen Gespräch über die Lehre von einem dreieinigen Gott gesprochen - zu sprechen versucht

Nicht einen einzigen habe ich gefunden, der mir diese Glaubensansicht erklären konnte.

Und auf meine Nachfrage:

"Hand aufs Herz - sind Sie wirklich überzeugt, dass da alles stimmt, was man uns da so erzählt?" habe ich kein einziges "JA" vernommen, von dem man sagen könnte: "Das kommt aus tiefster Überzeugung"!

Unter den Angesprochenen waren übrigens auch Geistliche . . .



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Hallo Und3rt4ker.

Zu den Glaubenssätzen würde ich die apostolischen Glaubensbekenntnisse zählen. Danach dann die Glaubensbekenntnisse der einzelnen Denominationen (Lutheraner, Baptisten, Adventisten etc.) die teilweise stark voneinander abweichen aber im Idealfall nicht von den viel älteren apostolischen Glaubensbekenntnissen. In den einzelnen Denominationen haben die Glaubensbekenntnisse unterschiedlich viel Gewicht. Während für überzeugte Lutheraner diese Bekenntnisschriften wichtig und verbindlich sind, haben die für (evangelisch-freikirchliche) Baptisten in der Gemeindepraxis keine Bedeutung, treten deutlich hinter den baptistischen Grundsatz "allein die Schrift (als Grundsatz für Lehre und Praxis)" zurück und werden eher als notwendiges Übel zur Außendarstellung betrachtet, das tw. staatlich erzwungen wurde (und daher in D nicht Glaubensbekenntnis, sondern Rechenschaft vom Glauben heißt und darüber Auskunft geben möchte, was in den Gemeinden gelehrt wird, welche in jeglicher Hinsicht autonom sind) und deren Vorläufigkeitscharakter betont wird. Glaubensbekenntnisse orientieren sich mehr oder weniger stark an der heiligen Schrift, reklamieren für sich also evangelisch zu sein oder nicht. Werden autoritativ "von oben" gegeben (Luther, Papst, Zeugen Jehovas) oder eher demokratisch "ausgedealt" (Adventisten über Generalversammlung (Welt) oder evangelisch-freikirchliche Baptisten (plus Brüder- und wenige Elimgemeinden) über Bundesrat (Deutschland)).

Ich hoffe, dass ich einen einigermaßen knappen wie verständlichen Überblick über den Themenkomplex gegeben habe.

LG

Das hängt davon ab:

Es gibt kirchliche und biblische Grundsätze, sowie Traditionen und Interpretationen. Sprich: Du kannst rein technisch auch zu deinen eigenen Grundsätzen kommen, indem du dich nur nach der Bibel orientierst oder indem du sie anders auslegst.

Du kannst dich da ja mal mehr informieren: Die Kirche wird komplett andere Glaubensgrundsätze haben, als z. B. die Zeugen Jehovas oder freigeistliche Christen. Es gibt ja schon Unterschiede zwischen Evangelischem und katholischem Christentum.

Ich vertrete daher die persönliche Ansicht, dass wir im Endeffekt alle nicht mehr 100%ig auf dem richtigen Glaubensweg sind, wenn wir vom christlichen Glauben sprechen.

waldfrosch2  02.10.2013, 20:23

Da die ZJ die Glaubensätze ablehnen und zwar die Grundlegenden haben, sie auch ein Problem von Christen als Christen anerkannt zu werden ,genau wie etwa die Anthroposophen . Es sei denn von Leuten die selbst unsicher sind in dem was der Apostolische Glaube überhaupt sei .

Derjenige ist Christ, der den Apostolischen Glauben bekennt und folgt und deren Lehren anerkennt . Wer sich irgendwas aus den Fingern saugt und eigene Schriften hat ,kann nicht auf apostolischem Boden sein . Woher haben sie diesen Glauben ? Nicht von der Heiligen schrift und auch nicht von den ueberlieferungen ..er kommt von Menschen .

Würde jeder alles anerkennen wäre das Christentum längst erloschen ...

Freigeistliche Christen ? ?

Ein Christ hat den heiligen Geist und keinen andern .....hat er einen andern ,dann hat er doch ein massives Problem .

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JensPeter  26.10.2013, 23:16
@waldfrosch2

Obwohl ich schon oft auf den Irrtum hingewiesen habe verbreitet Waldfroch unverändert weiter die Unwarheit Zeugen seien keine Christen.

Wikipedia (da Walfrosch mir sowieso nicht glaubt):

Die Zeugen Jehovas (Eigenbezeichnung: Jehovas Zeugen[1], engl.: Jehovah’s Witnesses[2]) sind eine christliche, chiliastisch ausgerichtete und nichttrinitarische Religionsgemeinschaft, die sich kirchlich organisiert.[3]

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Jehovas

Da Du darüber öfters informiert worden bist verbreitest Du also absichtlich und vorsätzlich Unwahrheiten. Damit ist der Beweis erbracht das Du ein Lügner bist.

Also Waldfrosch, höre bitte auf Deine persönliche Meinung als allgemein Gültig darzustellen. Und verbreite bitte keine Behauptungen mehr die Du nicht beweisen kannst.

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Was zählt ihr dazu?

Du meinst vermutlich Glaubensbekenntnisse.

Am meisten verbreitet und bekannten ist das sog. apostolische Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige, allgemeine Kirche
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Daneben gibt es noch weitere Bekenntnisse, die von vielen Kirchen als Grundlage genommen werden:

Mehr zu diesen Bekenntnissen kannst du in Wikipedia finden (bei Chalcedon habe ich einen direkten Link gegeben, das das Bekenntnis keinen eigenen Wiki-Artikel hat, ansonsten den Namen - ohne Klammerzusätze - eingeben).

Viele kleine Kirchen formulieren auch ein eigenes Bekenntnis, das du dann auf deren Homepage nachlesen kannst. Oft unterscheiden die sich nur in Formulierungen und Details.

Was wesentlich von den oben genannten Bekenntnissen abweicht, wird meist als Sekte betrachtet.

Glaubensätze: definieren den Apostolischen christlichen Glauben wie er seit 2000 Jahren von den Aposteln überliefert worden ist .

Übersicht: Die Glaubenssätze der katholischen Kirche**

Glaubenssätze de fide Nach Ludwig Ott: Grundriss der Dogmatik: **

  • Die Lehre von Gott dem Einen der Wesenheit nach**

1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden. 2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens. 3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich. 4. Die Seligen des Himmels besitzen eine unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens. 5. Die unmittelbare Gottanschauung übersteigt das natürliche Erkenntnisvermögen der menschlichen Seele, ist also übernatürlich. 6. Um Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes. 7. Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich. 8. Die göttlichen Eigenschaften sind sowohl mit der göttlichen Wesenheit als auch unter sich real identisch. 9. Gott ist absolut vollkommen. 10. Gott ist in jeder Vollkommenheit absolut unendlich. 11. Gott ist absolut einfach. 12. Es gibt nur einen einzigen Gott. 13. Der eine Gott ist im ontologischen Sinn wahrer Gott. 14. Gott besitzt eine unendliche Erkenntniskraft. 15. Gott ist die absolute ontologische Güte in sich und in Beziehung zu anderen. 16. Gott ist absolut unveränderlich. 17. Gott ist ewig. 18. Gott ist unermesslich und absolut raumlos. 19. Gott ist im geschaffenen Raum überall gegenwärtig. 20. Das Erkennen Gottes ist unendlich. 21. Gott erkennt alles bloß Mögliche. 22. Gott erkennt alles Wirkliche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 23. Gott sieht in der scientia visionis auch die zukünftigen freien Handlungen der vernünftigen Geschöpfe mit unfehlbarer Gewissheit voraus. 24. Das Wollen Gottes ist unendlich. 25. Gott will und liebt sich selbst mit Notwendigkeit, die außergöttlichen Dinge hingegen mit Freiheit. 26. Gott ist allmächtig. 27. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde. 28. Gott ist unendlich gerecht. 29. Gott ist unendlich barmherzig. 30. Gott ist absolut wahrhaftig. 31. Gott ist absolut treu. 32. 2 Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit. 33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte.

  • Die Lehre von Gott dem Dreipersönlichen**

34. In Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Jede der drei Personen besitzt numerisch dieselbe göttliche Wesenheit. 35. Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge. 36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur. 37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält

waldfrosch2  02.10.2013, 19:58

Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge. 36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur. 37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält sich deshalb zu ihr wie der Sohn zum Vater. 38. Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor. 39. Der Hl. Geist geht nicht durch Zeugung hervor. 40. Die Relationen in Gott sind mit der göttlichen Wesenheit real identisch. 41. In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist. 42. Die drei göttlichen Personen sind ineinander. 43. Alle Tätigkeiten nach außen sind den drei Personen gemeinsam.

  • Die Lehre von Gott dem Schöpfer 44. Alles, was existiert, wurde seiner ganzen Substanz nach von Gott aus nichts hervorgebracht. 45. Gott wurde durch seine Güte bewogen, die Welt frei zu erschaffen. 46. Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen. 47. Die drei göttlichen Personen sind ein einziges, gemeinsames Prinzip der Schöpfung. 48. Gott hat frei von äußerem Zwang und innerer Nötigung die Welt erschaffen. 49. 50Gott hat die Welt gut erschaffen. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen. 51. Gott hat die Welt allein geschaffen. 52. Gott erhält alles Geschaffene im Dasein. 53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene. 54. Der erste Mensch wurde von Gott erschaffen. 55. Der Mensch besteht aus zwei Wesensbestandteilen, einem materiellen Leib und einer geistigen Seele. 56. Die vernünftige Seele ist unmittelbar die Wesensform des Leibes. 57. Jeder Mensch besitzt eine individuelle unsterbliche Seele. 58. Gott hat dem Menschen ein übernatürliches Endziel gesetzt. 59. Die Stammeltern waren vor dem Sündenfall mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet. 60. Die Stammeltern sündigten durch Übertretung des göttlichen Prüfgebotes schwer. 61. Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade und zogen sich den Zorn und Unwillen Gottes zu. 62. Die Stammeltern verfielen dem Tod und der Herrschaft des Teufels. 63. Die Sünde Adams ist durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen. 64. Die Erbsünde wird durch natürliche Zeugung fortgepflanzt. 65. Im Stand der Erbsünde ist der Mensch der heiligmachenden Gnade und ihrer Gefolgschaft sowie der präternaturalen Integritätsgaben beraubt. 66. Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen. 67. Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus nichts. 68. Die Natur der Engel ist geistig. 69. Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse. 70. Die sekundäre Aufgabe der guten Engel ist der Schutz der Menschen und die Sorge für ihr Heil. 71. Der Teufel besitzt auf Grund der Sünde Adams eine gewisse Herrschaft über die Menschen.
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waldfrosch2  02.10.2013, 20:01
@waldfrosch2

Die Lehre von der Person des Erlösers

72. Jesus Christus ist wahrer Gott und wesenhafter Gottessohn. 73. Christus hat einen wirklichen Leib, nicht einen Scheinleib angenommen. 74. Christus hat nicht bloß einen Leib, sondern auch eine vernünftige Seele angenommen. 75. Christus wurde aus einer Adamstochter, der Jungfrau Maria, wahrhaft gezeugt und geboren. 76. Die göttliche und die menschliche Natur sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der Person, miteinander verbunden. 77. Die beiden Naturen Christi bestehen nach der Vereinigung ohne Verwandlung und Vermischung in ihrer Eigenart unversehrt fort. 78. Jede der beiden Naturen in Christus besitzt einen eigenen physischen Willen und eine eigene physische Wirkungsweise. 79. Die hypostatische Vereinigung der menschlichen Natur Christi mit dem göttlichen Logos erfolgte im Augenblick der Empfängnis. 80. Die hypostatische Vereinigung wird nie aufhören. 81. Der Akt der hypostatischen Union wurde von den drei göttlichen Personen gemeinsam bewirkt. 82. Die zweite göttliche Person ist allein Mensch geworden. 83. Jesus Christus ist auch als Mensch der natürliche Sohn Gottes. 84. Der Gottmensch Jesus Christus ist mit einem einzigen Kult, und zwar mit dem Gott allein zukommenden absoluten latreutischen Kult, zu verehren. 85. Die göttlichen und menschlichen Prädikate Christi sind dem einen fleischgewordenen Logos zuzuteilen. 86. Christus war frei von jeder Sünde, sowohl von der Erbsünde als auch von jeder persönlichen Sünde. 87. Die menschliche Natur Christi war körperlichen Leiden unterworfen. Die Lehre vom Werk des Erlösers 88. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um die Menschen zu erlösen. 89. Der gefallene Mensch kann sich nicht selbst erlösen. 90. Christus ist den Menschen Gesetzgeber und Richter. 91. Der Gottmensch Jesus Christus ist Hoherpriester. 92. Christus hat sich am Kreuz als wahres und eigentliches Opfer Gott dargebracht. 93. Christus hat uns durch seinen Opfertod am Kreuze losgekauft und mit Gott versöhnt. 94. Christus hat durch sein Leiden und Sterben Lohn von Gott verdient. 95. Nach dem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seele in die Unterwelt hinab. 96. Am dritten Tage nach seinem Tode stand Christus glorreich von den Toten auf. 97. Christus fuhr mit Leib und Seele in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten des Vaters.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:02
@waldfrosch2

Die Lehre von der Mutter des Erlösers

98. Maria ist wahrhaft Gottesmutter. 99. Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen. 100. Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt. 101. Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist. 102. Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit. 103. Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich. 104. Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:03
@waldfrosch2

Die Lehre von der Gnade

105. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die der freien Willensentscheidung vorangeht. 106. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die mit der freien 7 Willensentscheidung zeitlich zusammenfällt. 107. Zu jedem Heilsakt ist die innere übernatürliche Gnade Gottes (gratia elevans) absolut notwendig. 108. Zum Anfang des Glaubens und des Heiles ist die innere übernatürliche Gnade absolut notwendig. 109. Der Gerechtfertigte kann ohne besondere Hilfe Gottes nicht in der empfangenen Gerechtigkeit bis ans Ende verharren. 110. Der Gerechtfertigte ist ohne besonderes Gnadenprivileg Gottes nicht imstande, das ganze Leben hindurch alle Sünden, auch die lässlichen, zu meiden. 111. Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen. 112. Zur Verrichtung einer sittlich guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich. 113. Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden. 114. Gott gibt allen gerechten hinreichende Gnade (gratia proxime vel remote sufficiens) zur Beobachtung der göttlichen Gebote. 115. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen zur ewigen Seligkeit vorherbestimmt. 116. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen wegen ihrer vorhergesehenen Sünden zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt. 117. Der menschliche Wille bleibt unter dem Einfluss der wirksamen Gnade frei. Die Gnade ist nicht unwiderstehlich. 118. Es gibt eine Gnade, die wahrhaft hinreichend ist und doch unwirksam bleibt (gratia vere et mere sufficiens). 119. Der Sünder kann und muss sich mit Hilfe der aktuellen Gnade auf den Empfang der Rechtfertigung vorbereiten. 120. Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich. 121. Zum Glauben müssen noch weitere Dispositionsakte hinzukommen. 122. Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele. 123. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes. 124. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels. 125. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes. 126. Mit der heiligmachenden Gnade werden die drei göttlichen oder theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen. 127. Mit der heiligmachenden Gnade werden auch die moralischen Tugenden eingegossen. 128. Ohne besondere göttliche Offenbarung kann niemand mit Glaubensgewissheit wissen, ob er sich im Stande der Gnade befindet. 129. Das Maß der empfangenen Rechtfertigungsgnade ist nicht bei allen Gerechten gleich. 130. Die empfangene Gnade kann durch gute Werke vermehrt werden. 131. Die Rechtfertigungsgnade ist verlierbar und wird durch jede schwere Sünde verloren. 132. Der Gerechte erwirbt sich durch seine guten Werke wahrhaft Anspruch auf übernatürlichen Lohn von Seiten Gottes. 133. Der Gerechtfertigte verdient sich durch seine guten Werke die Vermehrung der heiligmachenden Gnade, das ewige Leben und die Vermehrung der Himmelsglorie.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:06
@waldfrosch2

Die Lehre von der Kirche 134. Die Kirche wurde von dem Gottmenschen Jesus Christus gegründet. 135. Christus hat die Kirche gestiftet, um sein Erlösungswerk für alle Zeiten fortzuführen. 136. Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung gegeben. 137. Die den Aposteln verliehenen hierarchischen Gewalten sind auf die Bischöfe übergegangen. 138. Christus hat den Apostel Petrus zum ersten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen Kirche bestellt, indem er ihm unmittelbar und persönlich den Jurisdiktionsprimat verlieh. 139. Nach der Anordnung Christi soll Petrus im Primat über die gesamte Kirche für alle Zeiten Nachfolger haben. 140. Die Nachfolger des Petrus im Primat sind die römischen Bischöfe. 141. Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche. 142. Der Papst ist, wenn er ex cathedra spricht, unfehlbar.(kam bis heute 1mal vor ) 143. Christus hat die Kirche gestiftet. 144. Christus ist das Haupt der Kirche. 145. Die Kirche ist in der endgültigen Entscheidung über Glaubens- und Sittenlehren unfehlbar. 146. Der primäre Gegenstand der Unfehlbarkeit sind die formell geoffenbarten Wahrheiten der christlichen Glaubens- und Sittenlehre. 147. Die Gesamtheit der Bischöfe ist unfehlbar, wenn sie, entweder auf dem allgemeinen Konzil versammelt oder über den Erdkreis zerstreut, eine Glaubens- oder Sittenlehre als eine von allen Gläubigen festzuhaltende Wahrheit vorlegen. 148. Die von Christus gestiftete Kirche ist einzig und einig. 149. Die von Christus gestiftete Kirche ist heilig. 150. Der Kirche gehören nicht bloß heilige Glieder an, sondern auch Sünder. 151. Die von Christus gestiftete Kirche ist katholisch. 152. Die von Christus gestiftete Kirche ist apostolisch. 153. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist für alle Menschen heilsnotwendig. 154. Es ist erlaubt und nützlich, die Heiligen im Himmel zu verehren und sie um Fürbitte anzurufen. 155. Es ist erlaubt und nützlich, die Reliquien der Heiligen zu verehren. 156. Es ist erlaubt und nützlich, die Bilder der Heiligen zu verehren. 157. Die lebenden Gläubigen können den Seelen im Fegfeuer durch ihre Fürbitten (Suffragien) zu Hilfe kommen.

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:08
@waldfrosch2

Die Lehre von den Sakramenten

158. Die Sakramente des Neuen Bundes enthalten die Gnade, die sie bezeichnen, und verleihen sie denen, die kein Hindernis entgegensetzen. 159. Die Sakramente wirken ex opere operato. 160. Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade. 161. Drei Sakramente, die Taufe, die Firmung und der Ordo, prägen der Seele einen Charakter, d.h. ein unauslöschliches geistiges Merkmal ein und können deswegen nicht wiederholt werden. 162. Der sakramentale Charakter ist ein der Seele eingeprägtes geistiges Merkmal. 163. Alle Sakramente des Neuen Bundes wurden von Jesus Christus eingesetzt 164. Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes. 165. Die Sakramente des Neuen Bundes sind für alle Menschen zum Heile notwendig. 166. Zur gültigen Spendung der Sakrament ist erforderlich, dass der Spender das sakramentale Zeichen in der rechten Weise vollzieht. 167. Der Spender muss ferner die Absicht haben, wenigstens zu tun, was die Kirche tut. 168. Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich. 169. Die Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament. 170. Materia remota des Taufsakramentes ist wahres und natürliches Wasser. 171. Die Taufe verleiht die Rechtfertigungsgnade. 172. Die Taufe bewirkt die Nachlassung aller Sündenstrafen, sowohl der ewigen als auch der zeitlichen. 173. Die Wassertaufe (baptimus fluminis) ist seit der Promulgation des Evangeliums für alle Menschen ohne Ausnahme zum Heile notwendig. 174. Die Taufe kann von jedem Menschen gültig gespendet werden. 175. Die Taufe kann von jedem noch nicht getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden. 176. Die Taufe der unmündigen Kinder ist gültig und erlaubt. 177. Die Firmung ist ein wahres und eigentliches Sakrament. 178. Ordentlicher Spender der Firmung ist allein der Bischof. 179. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig. 180. Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig. 181. Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort. 182. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig. 183. Unter jeder der beiden Gestalten ist der ganze Christus gegenwärtig. 184. In jedem Teil der beiden Gestalten ist nach geschehener Trennung der ganze Christus gegenwärtig. 185. Nach vollzogener Konsekration sind Christi Leib und Blut in der Eucharistie dauernd gegenwärtig. 186. Dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus ist der Kult der Anbetung zu erweisen. 187. Die Eucharistie ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament. 188. Die Materie zum Vollzug der Eucharistie ist Brot und Wein. 189. Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig. 190. Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig. 191. Inhaber der Konsekrationsgewalt ist nur der gültig geweihte Priester. 192. Das Sakrament der Eucharistie kann von jedem getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden, auch von den unmündigen Kindern. 193. Zum würdigen Empfang der Eucharistie ist der Gnadenstand und die rechte und fromme Gesinnung erforderlich. (De fide bezüglich des Gnadenstandes.) 194. Die Hl. Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer. 195. Das Messopfer ist nicht bloß ein Lob- und Dankopfer, sondern auch ein Sühn- und Bittopfer. 196. Die Kirche hat von Christus die Gewalt empfangen, die nach der Taufe begangenen Sünden nachzulassen. 197. Durch die kirchliche Absolution werden die Sünden wahrhaft und unmittelbar nachgelassen. 198. Die kirchliche Sündenvergebungsgewalt erstreckt sich auf alle Sünden ohne Ausnahme. 199. Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt. 200. Die im Bußgericht stattfindende Sündenvergebung ist ein wahres und eigentliches, von der Taufe verschiedenes Sakrament. 201. Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein sittlich guter und übernatürlicher Akt. 202. Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig. 203. Der Beichtpflicht unterliegen kraft göttlicher Anordnung alle schweren Sünden nach Art, Zahl und artändernden Umständen. 204. Das Bekenntnis der lässlichen Sünden ist nicht notwendig, aber erlaubt und nützlich. 205. Mit der Sündenschuld und der ewigen Strafe werden von Gott nicht immer alle zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen. 214. Das Bußsakrament kann von jedem Getauften, der nach der Taufe eine schwere oder lässliche Sünde begangen hat, empfangen werden. 215. Die Kirche besitzt die 

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waldfrosch2  02.10.2013, 20:13
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Die Lehre von Gott dem Vollender

234. Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde. 235. Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen. 236. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes von aller Sündenschuld und Sündenstrafe frei sind, gehen in den Himmel ein. 237. Die himmlische Seligkeit dauert in alle Ewigkeit. 238. Der Grad der himmlischen Seligkeit ist bei den einzelnen Seligen verschieden je nach dem Grade ihrer Verdienste. 239. Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein. 240. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit. 241. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes noch mit lässlichen Sünden oder zeitlichen Sündenstrafen belastet sind, gehen in das Fegfeuer ein. 242. Am Ende der Welt wird Christus in Herrlichkeit wiederkommen zum Gericht. 243. Alle Toten werden am Jüngsten Tage mit ihren Leibern wieder auferstehen. 244. Die Toten werden mit (numerisch) demselben Leib auferstehen, den sie auf Erden getragen haben. 245. Christus wird nach seiner Wiederkunft alle Menschen richten

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