Wie sicher seid Ihr vor dem Dunning-Kruger-Effekt?

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Das Problem beim Dunning-Kruger-Effekt ist, dass man ihn selbst nicht bemerkt. Da ich in Bezug auf meine Meinung recht selbstkritisch bin, halte ich mich für relativ resistent.

Aber ...

Meinen Kollegen, mit denen ich seit über 20 Jahren zusammenarbeite, ist es immer eine Freude, mich reinzulegen. (Und ich gebe immer offen zu, dass es ihnen gelungen ist.)

Erster (erfolgreicher) Versuch:

Frage an mich:

Man suche sich zufällig den 13. eines Monats aus. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Freitag ist, höher als für jeden anderen Wochentag.

Meine Reaktion nach kurzem Nachdenken:

Quatsch, die Anzahl der Tage im Jahr, ob Schaltjahr oder nicht ist zur Anzahl der Tage in der Woche teilerfremd. Auch in einem Zyklus von drei normalen Jahren und einen Schaltjahr. Was soll's? Aber in 400 Jahren fallen drei Schuljahre aus. Und die Anzahl der Tage in 400 Jahren ist durch 7 teilbar. Scheiße - dumm gelaufen für mich.

Zweiter Versuch:

Kollege: Im Elektromagnetismus gibt es die Lorentzkraft eigentlich überhaupt nicht. Es ist alles nur elektrostatische Anziehung.

Meine erste Reaktion: Dummes Gesicht.

Kollege: Durch die Relativbewegung von Elektronen zu stromdurchflossenen Leitern ändert sich aufgrund der speziellen Relativitätstheorie die wirksame Ladungsträgerdichte der Protonen.

Meine zweite Reaktion: Hä???

Hier geht es um Geschwindigkeiten von mm/s, nicht um 99% der Lichtgeschwindigkeit. Also Übergang von der Teilverarschung zur Vollverarschung?

Und mein Kollege hatte trotzdem Recht ...

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Ansonsten ist das dumme am Dunning Kruger, dass es schnell zum Boomerang werden kann. Ansonsten ist es i.d.R. ja so, dass man in manchen Teilbereich Ahnung hat und in anderen nicht, ist also kompliziert 😉

Wie sicher seid Ihr vor dem Dunning-Kruger-Effekt?

Wusste nicht, dass das Kind einen Namen hat. Aber tatsächlich passiert es mir auch alltäglich. So auch hier wieder.

By the way: Ein Super Mathewitz, ich hoffe ich kann ihn mir merken 😁

Das ist eine Frage, die man erkenntnistheoretisch nicht beantworten kann.

Niemand kann sicher sagen, ob er sich nicht schlicht täuscht, wenn ihm die dazu notwendige Erkenntnis fehlt.

Es kann aber gelingen, für sich selbst eine gewisse relative Wahrscheinlichkeit des Falschliegens abzuleiten basierend darauf, welchen Erkenntnisstand man bei anderen zu erkennen glaubt und inwieweit einem dieser von einem selbst bekannt vorkommt.
Wenn man beobachtet, dass jemand einer Erkenntnis folgt, die man selbst bereits weiterentwickelt hat, erhöht das die Chance, dass diese Erkenntnis unzureichend war, denn sonst hätte man sie nicht weiterentwickeln können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Hi,

Unabhängig von diesem einfachen Test "mit Ansage", wie oft passiert es Euch, dass Ihr auf den Dunning-Kruger-Effekt hereinfallt?

Wahrscheinlich genauso oft wie den meisten anderen Menschen auch - wobei ich auch davon ausgehe, dass ich selbst es nicht merke, dass ich selbst dem Dunning-Kruger-Effekt unterliege.

Im Alltag bei Dritten fällt es mir dafür bisweilen sehr häufig auf.

LG