Wie schnell darf/kann man eine 12V Batterie entladen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, die Rechnung geht so nicht auf, da bei einer Bleibatterie der Peukert-Effekt noch eine Rolle spielt.

Dieser besagt, dass die entnehmbare Kapazität umso geringer ist, desto höher der Entnahmestrom ist.

Bei 125 A Entnahmestrom hast Du also keine 95 Ah Nennkapazität, sondern vermutlich nur maximal 70 Ah. Bei zyklenfesten Batterien wird dies teilweise auch für verschiedene Entnahmezeiträume als Nennkapazitäten C100, C20 und C5 angegeben, wobei die Zahl dann die Stunden angibt, über die mit einem konstanten Strom entnommen wird.

Wie hoch dieser Effekt ist, hängt auch mit der Bauart der Bleibatterie zusammen.

Dann kommt bei Dir noch dazu, dass der Wechselrichter vermutlich einen Unterspannungsschutz hat. Und bei einem so hohen Entnahmestrom wird die Spannung der Batterie „heruntergezogen“. Der Tiefentladeschutz wird also vermutlich schon recht früh ansprechen.

Rund 3C sind eigentlich safe in der regel. Das heißt dass sie, theoretisch, in 1/3 stunden komplett entladen ist.
Das bedeutet quasi du musst die ampere stunden mal 3 rechnen, also so 285A in deinem fall.
125A dauerhaft sollten kein Problem sein für so eine Batterie.

Aber wenn du sie so schnell entlädst hast du relativ viel verlust. Diese 95Ah werden meist bei 0.05C oder so berechnet, also 4.75A oder so. Wenn du da 125A rausziehst, hast du vielleicht nur die halbe Kapazität.

JeffHardy18 
Fragesteller
 09.05.2022, 17:56

3C oder 0,05c ist aber ein ganz schön großer Unterschied

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jort93  09.05.2022, 21:40
@JeffHardy18

Ja. Und?

Die nehmen einen kleinen Strom damit sie mit einer hohen Kapazität werben können.

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Je schneller, desto mehr leidet sie.

Wenn du diese Tortur einmalig für eine Aktion machst, ist es wohl nicht so schlimm.
Aber wenn das der Dauerzyklus werden soll, dann ist sie sicher bald hin.

Das Leiden kannst du halbieren, wenn du zwei gleiche Batterien parallel nimmst.

Das hängt auch von den Umgebungsbedingungen ab. Die hohen Startströme sieht die Batterie nur bei Kälte. Wenn du hohe Ströme für lange Zeit beziehst solltest du sicherstellen, dass dir die Batterie nicht "kocht" bzw. du dir die Batterie nach und nach austrocknest. Wenn das Auto im Sommer schon 60 Grad unter der Haube hat und du im Stand die Batterie leerziehst könnte es sein, dass du deutlich Wasser verlierst. Hier wird der Batterietyp interessant. Bei den alten Blei-Säure konnte man Wasser nachfüllen. Bei vielen heutigen Batterien geht das nicht mehr. Dann kannst du das Spielchen vielleicht ein paar Mal machen, bevor die Batterie den Großteil Ihrer Kapazität verloren hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung