Wie passen Hufglocken richtig?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Soll weder rumschlackern, noch scheuern noch abschnüren. Dann passt das schon.

Ich würde aber eher welche aus Gummie benutzen die steif sind. Da klackert er mehr wenn er doch dran stößt und das ist für ihn leichter registrierbar. Da stellt sich schneller ein Lernerfolg ein.

Trotzdem sind Glocken nur eine temporäre Lösung und man muss das Problem an sich professionell angehen. Sowohl beim Training als auch medizinisch überprüfen ob irgendwelche Fehlstellungen vorhanden sind. Also jetzt abgesehen von altersüblicher Überbauung.

Aber wenn der Platz eben einfach gerade nicht richtig reitbar ist, dann muss man es ja auch nicht erzwingen. Man kann auch wunderbar mit Jungpferden auf Waldwegen zb arbeiten und dann später am Platz weitermachen wenn der wieder oK ist.

wenn das pferd sich selber in die füsse tritt beim laufen, dann bestellt bitte einen fähigen hufbearbeiter.

pferde treten sich nicht selber und sie können sehr gut auf sich aufpassen, es sei denn, die hufe wurden besch... bearbeitet.

einen dreijährigen arbeitet man auch nicht "auf mehr oder weniger tierfem" schlamm auf einem nicht abgezogenen platz. das ist ein no go. es führt schnell zu frust, arbeitsunlust und natürlich auch zu erhöhtem verschleiss der sehnen und bänder.

ein stinknormaler oldenburger hat in der regel die glockengrösse M für grosspferde.

sie sollen am hinteren rand ganz knapp über dem boden abschliessen und vorne darf der huf gerne 3cm rausschauen.

die glocken sind dazu da, um einen ballentritt und das abziehen der eisen zu verhindern.

solange das tierchen nicht besser am huf bearbeitet ist, sollte er die glocken auch auf der weide tragen. nichts ist ärgerlicher als ein grossflächiger ballentritt, der sich durch glocken hätte vermeiden lassen.

wenn das pferd hin und wieder mal eine glocke auf der weide verliert, dann kannst du sicher sein, dass sie was genützt hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ich finde, Glocken kann man immer nur am Pferd selbst und vor Ort beurteilen. Bilder sind schön und gut, aber manchmal muss man eben auch besser noch fühlen.

Kann durchaus passen.

Ich persönlich bin entweder bei den Glocken aus dem Westernbereich (Hufglocken Professional`s Choice Bell Boots - Westernwelt Der Interne, 49,00 € ) oder Gummi-Glocken dann - zeitweise übrigens nur. Letztendlich sollte die Ursache abgestellt werden.

Die Ursache kann vielfältig sein.

Zum Einen die Hufbearbeitung. Ein Eisen bringt so viele Nachteile mit sich, dass der einzig positive Aspekt der Abriebschutz ist. Braucht ein Pferd solchen Schutz im Sand? Nicht wirklich, ist ja eh weich. Es gibt so viele Pferde, die eine gruselige Hufbearbeitung bekommen und dann irgendwie ein Eisen drauf gepatscht wird - ja, der Schmied denkt sich da schon etwas dabei, allerdings verbessert sich damit so gut wie nie etwas.

Dann kommt es auch auf das Eisen an sich an - in deiner anderen Frage ist nicht die Zehe zu lang, sondern das Eisen zurückgesetzt. Das machen Schmiede, um den Abrollpunkt zu manipulieren. Bringt genau gar nichts, außer einer erhöhten Belastung für die Gelenke.

Die wenigsten Hufe sind also im Lot - bitte also einfach mal kritisch betrachten und dich dazu gerne auch etwas belesen. "Wunderwerk Huf" Pro Barhuf (pro-barhuf.de) wäre z.B. eine kostenlose Variante. Die ein oder andere Sache kann man getrost überlesen, aber zumindest ist das mal ein netter Einblick. Ansonsten "Der Weg zum gesunden Huf" von Biernat/Rasch, ein netter Anfang. Und danach einmal kritisch die bisherige Hufbearbeitung betrachten. Kritisch bedeutet in dem Zusammenhang: Neutral. Mache Hufbilder, beurteile, was du siehst und was dir auffällt. Und dann kannst du deinen Schmied fragen, warum der das so und so macht, statt so oder so.

Hinzu kommt dann noch der physiologische Aspekt: Klemmt doch irgendwas in der Schulter? Letzten Endes ist ein "Reintreten" ja nur das Zeichen, dass die Vorhand nicht schnell genug weg kommt, das Pferd "klebt" also vorne am Boden fest. Das ist letztendlich eine Vorhandlastigkeit - wäre die Frage, warum das so ist. Die Hufbearbeitung spielt dabei eine enorme Rolle, aber auch das Training an sich. Viele Pferde kleben am Boden fest, wenn der Sattel minimal nicht passt. Die meisten kleben aufgrund von "vorne dran und hinten treiben" am Boden. Da verstehe ich persönlich nicht, was du dann von ihm forderst, wenn er noch so stark am Boden klebt. Erstes Ziel sollte hierfür sein, ein reelles Gleichgewicht herzustellen, bevor man irgendetwas vermehrt fordert.

Kleines Beispiel von mir selbst, dass man da immer wieder reinfällt: Meiner tritt sich nicht rein, aber stellt sich gerne nett hin, anstatt sich ehrlich zu dehnen und die Oberlinie zu benutzen. Da fehlt die Losgelassenheit dann gerne - ich überspringe das gerne mal, was für uns aber einfach nicht sinnvoll ist. Ohne Losgelassenheit wird das alles nur murks. Ich möchte dir damit aufzeigen: Überspringe das nicht und reite nicht darüber hinweg, sondern lerne, dein Pferd reell von hinten nach vorne zu reiten. Immer selbstkritischer werden - dein Pferd wird es dir auf Dauer danken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Kisajelo 
Fragesteller
 29.10.2021, 09:33

Er wird noch nicht geritten, wir machen nur Bodenarbeit (Freilaufend, Handarbeit, Longieren, Doppellonge). Und Hufeisen hat er nicht drauf. Ich gehe einfach davon aus dass das aktuell an seiner Entwicklung liegt und dass sich das bald wieder legen wird.

Danke für die Empfehlungen, da lese ich mich auf jeden Fall mal ein.

4
Punkgirl512  29.10.2021, 09:34
@Kisajelo

Oh, entschuldige, da war von heute Morgen noch ne Frage mit Hufglocken - ich dachte, das wäre derselbe FS. Sorry!

Wenn er vll. gerade wächst, und überbaut ist, kann das auch durchaus daran liegen.

7