Wie ist ein Ferienlager so?

3 Antworten

Ferienlager, Jugendfreizeit...?

Erzähl mal genaueres.... Für welchen Altersbereich wird es sein? Grundschule bis Unterstufe, ältere Jugendliche? ... Zeltlager oder eine Gruppenreise mit Unterbringung in richtigen Gebäuden bzw. Hütten? Inland oder Ausland?

Über Zeltlager kann ich nichts beisteuern. Ich war vom Grundschulalter an bis zum Alter von 16einhalb auf Jugendfreizeiten (jedes Jahr) im Inland und Ausland. Wir waren entweder in Holzblockhütten untergebracht oder in einem richtigen Gebäuden mit Mehrbettzimmern.

Achtung, meine persönliche Erfahrung fand im Zeitraum von 1987 bis 1995 (ungefähr) statt. Ich denke aber das sich seitdem nicht "so viel" verändert hat.

Jungs und Mädchen waren grundsätzlich getrennt voneinander untergebracht, auch wenn jugendliche Paare mitfuhren.

Wir wurden in Mehrbettzimmern untergebracht. Kinder die einander schon kannten (Schulfreunde beispielsweise) vereinbarten schon frühzeitig das sie miteinander ein Zimmer teilen wollen, ansonsten ergab es sich "irgendwie" auf der Hinfahrt während man die einen oder anderen Mitteilnehmer während der Reise kennenlernte.

Ergab sich da nichts, wurd man zusammengewürfelt. Wenns eine Jugendreise mit verschiedenen Altersgruppen war (auf so etwas war ich einmal) wurden die "Jüngeren" in einen Gebäudeflügel untergebracht, die "Älteren" in einen anderen Gebäudeflügel. Mädchen und Jungs trotzdem in getrennten Zimmern.

Ich hab Stockbetten und Einzelbetten erlebt.

Mahlzeiten: Alle gemeinsam in einem großen Essenssaal. Zu ganz bestimmten festgelegten Zeiten. Meist (ausser bei ganz besonderen Gelegenheiten) waren die Mahlzeiten bereits festgelegt.

Auf keiner der Freizeiten an denen ich teilnahm kochten wir Kinder/ Jugendlichen. Aber bei vielen Jugendfreizeiten mussten die Teilnehmer reihum in Kleingruppen beim anschließenden Abwasch (und Abtrocknen) helfen. Davor drückte sich niemand.

Jeden Tag stand etwas auf dem Programm. Ob gemeinsame Strandbesuche, oder Fahrradausflüge, oder Raftingtour, oder Besuch einer Skisprungschanze, Gemeinsam Stadt XYZ besuchen und dann in Kleingruppen für ein paar Stunden utnerwegs sein. Oder Schnitzeljagd.... Etc pp.

Freie Zeit, die wir selbst gestalten konnten, gabs auch. Aber eben mit gewissen Regeln verbunden (beispielsweise: Nicht vom Gelände entfernen, keinen Schei.... anstellen).

Es gab Verbot von Zigaretten und Alkohol. Aber: Ich denke auf jeder dieser Freizeiten gabs den einen oder anderen Jugendlichen der sich nicht daran hielt und dann eben heimlich mitgebrachten Alkohol trank oder mitgebrachte Zigaretten rauchte.

Die Bewohner der Zimmer waren für ihr eigenes Zimmer verantwortlich. Man musste also nicht nur das eigene Bett in Ordnung halten und den eigenen Kram, sondern war allgemein für die Ordnung und Sauberkeit im Zimmer verantwortlich.

Auf einer Jugendfreizeit war dieser Punkt ganz besonders schlimm (für mich). Da wurden regelrecht Wettbewerbe ausgerufen: "das sauberste und ordentlichste Zimmer". Wenn ein Zimmer nicht mitmachte wurden die Bewohner des Zimmers gescholten, die Gewinner des Zimmerwettbewerbes bekamen einen kleinen Preis (ich weiß nicht mehr was es war, aber wahrscheinlich einfach nur irgendein Kleinkram, extra Nachtisch oder ähnliches). Ich war damals krank, lag mit Fieber im Stockbett oben, hatte Mühe gradeaus zu gucken und die Mitbewohnerinnen waren anschließend sauer auf mich weil das Zimmer "wegen mir" nicht genug Punkte erhielt. Toll. Echt. Ich krieg noch immer die Kriese wenn ich daran denke.

Auf einer Jugendfreizeit (Italien) gabs 2 Mädchen die so dermaßen verwöhnt waren das sie es nicht aushielten auf der Freizeit. Nach nur 2 Tagen (plus Anreise) schlichen sie sich zur nächsten Telefonzelle und schlugen daheim Alarm, erzählten sonstwas für Horrorgeschichten. Der Vater eines dieser beiden Mädchen sprang in sein Auto, fuhr die weite Strecke nonstop runter zu uns, machte bei den Betreuern nen Aufstand.... und dann kam heraus das die Mädchen einfach nur keinen Bock auf Regeln hatten, und die Reise abbrechen wollten.

Insgesammt hab ich gute Freizeiten erlebt, die mir auch in guter Erinnerung blieben. Aber auch Freizeiten die zum Teil fürs Klo waren.

Man weiß vorab nie wie es wird. Aber ich denke wenn man optimistisch bleibt, dann gehts gut.

Ich kann garnicht mehr genau aufzählen wo ich überall Jugenfreizeiten verbrachte.... Einmal irgendwo im Norden an der See, einmal auf Fehmarn (oder Norderney?), eine Radfreizeit auf der Insel Texel, einmal in Italien, einmal in Spanien, einmal an der Loreley, einmal in Schweden..... Und zwischendrin noch einige andere.

Oft konnte ich sowohl in den Osterferien als auch in den Sommerferien an solchen Freizeiten teilnehmen. In manchen Jahren bliebs bei einer Sommerfreizeit.

Taschengeld war ein großer Faktor. Bei jeder einzelnen dieser Freizeiten. Problem für mich damals: Meine Eltern hielten sich an den (von den Veranstaltern) empfohlenen Taschengeldbetrag. Ich war grunsätzlich knapp bei Kasse, total aufgeschmissen. Während die anderen sich hier und da ne Cola oder Chips oder ne Eistüte holen konnten musste ich gucken wo ich bleib und musste oft auf den "üblichen" roten Tee zurückgreifen der bei den Freizeiten traditionell zur Verfügung stand.

Edit: Handy war damals noch kein Thema, erst recht nicht bei Jugendlichen. Wie das heute mit der Handynutzung aussieht weiß ich nicht.

Bei allen Freizeiten galt "Keine Spielekonsolen mitbringen, Walkman idealerweise auch nicht, Musikabspielgeräte allgemein waren bedingt geduldet"

Es ging darum die Kinder/ Jugendlichen aus ihrer Komfortzone/ ihrer bubble herauszuholen. So das sie mit den anderen Teilnehmern der Reise interagierten. Hätte jeder nur vor dem eigenen Gameboy (beispielsweise) gehangen, wärs ja recht sinnbefreit solche Reise zu unternehmen.

Das ist ein Punkt den man via einem einfachen Anruf oder per Email in Erfahrung bringen kann beim Veranstalter dieser Gruppenreise

LisaL512 
Fragesteller
 10.04.2022, 22:45

Ich danke Ihnen für Ihr Beitrag. :)

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Rockige  10.04.2022, 22:57
@LisaL512

Ach, ich hatte noch was vergessen. Du wolltest wissen ob man dort (schnell) Freunde finden kann.

Grundsätzlich ja. Ich hatte bei jeder dieser Freizeiten (soweit ich mich erinnern kann) mit den einen oder anderen freundschaftlichen Kontakt aufbauen können. Nur war nach den Freizeiten der Kontakt nach einer Weile wieder futsch.

Wobei.... mit zweien (aus zwei verschiedenen Freizeiten) hatte ich Jahre später zufällig wieder einige Zeit guten Kontakt. Mit dem einem wars ne irre Story.

Aber was ich dort so im allgemeinen erlebte: Es wurden Freundschaften geschlossen, Tränen zum Abschied vergossen, Heftchen gezückt um Adressen und Telefonnummern auszutauschen.

Bei einer der Jugendfreizeiten hatte ein Jugendlicher offenbar auch versucht sich im Swimmingpool auf dem Gelände zu ertränken. Weiß der Geier was er sich da dachte... wahrscheinlich garnichts. Aber nett war er allgemein wenn er grade ne gute Phase hatte.

Und wie es so ist, Zickenalarm, zartbesaitete Jugendliche (iiiiiih, der Fisch auf dem Tisch ist ja noch ganz, der hat ja sogar noch seine Flossen und Augen! Das ess ich nicht!"), Outdoorfreaks die schier auf alles vorbereitet waren, .... Querbeet alles dabei

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nun, für mich ist es in erster Linie Arbeit :-)

Bei uns kommt es zudem sehr darauf an, was man besucht. Wir habne Kids hier die einfach nur chillen, das sind aber die wenigsten, dann die Besucher der Sportcamps, dort erproben sie jeden Tag 2 Trendsportarten, Ferner haben wir wieder Kinder / Teens mit einer Gewichtsproblematik die hier daran arbeiten und natürlich Trainingslager in diversen sportarten.

Du siehst also, je nach Art eines Ferienlagers passieren dort ganz unterschiedliche Sachen. Wenn man nicht weiß was ihr macht (Motto oder Auftrag) kann man da nur raten.

Was ich aber dsagen kann ist dass es für die meisten Kids schön ist. Selbst für jene die mit einem Arbietsauftrag in Ferienlager fahren (In unserem Fall also Trainingslager oder Adi - gruppe [Gewichtsprobleme])

lass dich einfach überraschen.

LG

PS: Was die Fragen angeht, am Besten direkt an den Veranstalter richten.

Man geht halt wandern, spielt Spiele, erlebt Abenteuer … und meist nimmt irgendwer Rasierschaum oder so mit und sprüht damit nachts die Zimmer der anderen voll.