Wie heisst der Zeitabschnitt,der die Antike vom Mittelalter trennt?

5 Antworten

Eine Trennung lässt sich historisch nicht beschreiben, eher ein allmählicher Übergang. Hier einige Ereignisse, welche das Ende der Antike (+ Kreuz) bzw. den Beginn des Mittelalters (* Stern) markieren:

439 eroberten die Vandalen unter König Geiserich Karthago (tn) und begründeten in der Folge das Vandalenreich, welches sich zu einer Seemacht entwickelte – als einziges der germanischen Reiche; 455 plünderten die Vandalen Rom (it). *

445 verlieh der weströmische Kaiser Valentinian III. den Erlassen von Papst Leo I. Gesetzeskraft; Leo I. übernahm vom römischen Kaiser den Titel PONTIFEX MAXIMUS; der Primat der Kirche bzw. des Papstes war erreicht. *

452 wurde das Baptisterium im oströmischen Ravenna (it) beendet (für Massentaufen); frühchristliche Mosaiken. *

476 wurde der weströmische Kaiser Romulus Augustulus durch Odoaker, einen römischen Offizier (MAGISTER MILITUM) germanischer Abstammung, abgesetzt; Odoaker behielt die zentralen Verwaltungsstrukturen und die römischen Gesetze bei. +

480 starb mit Julius Nepos der letzte weströmische Kaiser; Ende des weströmischen Kaisertums. +

483 San Stefano Rotondo in Rom (it) beendet – ein Zentralbau im antiken Stil. +

498 liess sich der Frankenkönigs Chlodwig I. christlich taufen; seine Franken mussten sich auch taufen lassen. *

500 ca. endet die Antike bzw. beginnt das Mittelalter; Übergangsphase + – 70 Jahre, gebildet durch Anfang und Ende des Vanalenreichs

500 bis 550 entstanden in Ravenna (it), der Hauptstadt Ostroms, frühchristliche (also mittelalterliche) Kirchen mit prächtigen Mosaiken. *

500 Dionysius Areopagita, ein syrischer Mönch, verband erstmals das Christentum mit neuplatonischer Philosophie und hatte damit grossen Einfluss auf die Mystiker des Mittelalters. *

502 endete die antike Friedensperiode zwischen West- und Ostrom; sie hatte seit 387 weitgehend gehalten, nicht zuletzt wegen des gemeinsamen Kampfes gegen die Vandalen. +

524 starb mit Boëthius in Pavia (it) der letzte Philosoph der Antike. +

528 bis 534 liess Justinian I. das sog. Römische Recht ausarbeiten. *

529 schloss Justinian I. in Athen (gr) die Platonische Akademie und beendete damit die antike neuplatonische Tradition. +

529 schrieb Benedikt im Kloster von Monte Cassino (it) die nach ihm benannte Mönchsregel vor; vor allem die Benediktiner verbreiteten das Christentum in Westeuropa; die Klöster wurden die neuen Kulturträger. *

534 zerschlug der oströmische Feldherr Belisar das Vandalenreich. +

541 bis 544 wütete im Mittelmeerraum eine Pandemie, wahrscheinlich die Beulenpest; 25% Tote. +

557 und 570 brach die Pest erneut aus. +

565 starb der oströmische Kaiser Justinian I.; seine Regierungszeit bildete eine Brücke zwischen oströmischer und byzantinischer Tradition, somit zwischen Antike und Mittelalter; die germanischen Einwanderer blieben bis 568 Untertanen der oströmischen Kaiser. +

568 fielen die Germanen unter dem Langobarden-König Alboin in Norditalien ein; damit endete die Antike. +Ereignisse, welche das Ende der Antike bzw. den Beginn des Mittelalters* markieren

401 beendete Augustinus sein Hauptwerk DE TRINITATE. Seine Erfindung der Dreieinigkeit ist nochmals eine Anknüpfung an die griechisch-antike-neuplatonische Philosophie. Einige Historiker und Theologen vertreten Ansicht, dass Augustinus bei der Entwicklung seiner Lehren stark vom Manichäismus und Neuplatonismus beeinflusst war und viele seiner Ideen biblisch nicht haltbar seien. Augustinus fand den Weg von der Philosophie zur Theologie, einer Theologie der Gnade. Damit war er massgeblich an der inneren Ausrichtung der christlichen Kirche beteiligt.

406 fielen die germanischen Vandalen ins weströmische Gallien ein. *

415 wurde die antike neuplatonische Philosophin Hypatia in Alexandria (eg) von Christen gesteinigt. *

431 erhob das Konzil zu Nicäa (tr) Maria zur Gottesgebärerin; Nestorius, der Patriarch von Konstantinopel (tr), erhob heftigen Widerspruch, da es sich dabei um eine heidnische Muttergöttin handle (dass Maria durch Gott statt durch einen Menschen schwanger geworden sei, störte ihn nicht) und spaltete sich mit seinen Anhängern ab. 

439 eroberten die Vandalen unter König Geiserich Karthago (tn) und begründeten in der Folge das Vandalenreich, welches sich zu einer Seemacht entwickelte – als einziges der germanischen Reiche; 455 plünderten die Vandalen Rom (it). *

445 verlieh der weströmische Kaiser Valentinian III. den Erlassen von Papst Leo I. Gesetzeskraft; Leo I. übernahm vom römischen Kaiser den Titel PONTIFEX MAXIMUS; der Primat der Kirche bzw. des Papstes war erreicht. *

452 wurde das Baptisterium im oströmischen Ravenna (it) beendet (für Massentaufen); frühchristliche Mosaiken. *

476 wurde der weströmische Kaiser Romulus Augustulus durch Odoaker, einen römischen Offizier (MAGISTER MILITUM) germanischer Abstammung, abgesetzt; Odoaker behielt die zentralen Verwaltungsstrukturen und die römischen Gesetze bei. +

480 starb mit Julius Nepos der letzte weströmische Kaiser; Ende des weströmischen Kaisertums. +

483 San Stefano Rotondo in Rom (it) beendet – ein Zentralbau im antiken Stil. +

498 liess sich der Frankenkönigs Chlodwig I. christlich taufen; seine Franken mussten sich auch taufen lassen. *

500 ca. endet die Antike bzw. beginnt das Mittelalter; Übergangsphase + – 70 Jahre, gebildet durch Anfang und Ende des Vanalenreichs

500 bis 550 entstanden in Ravenna (it), der Hauptstadt Ostroms, frühchristliche (also mittelalterliche) Kirchen mit prächtigen Mosaiken. *

500 Dionysius Areopagita, ein syrischer Mönch, verband erstmals das Christentum mit neuplatonischer Philosophie und hatte damit grossen Einfluss auf die Mystiker des Mittelalters. *

502 endete die antike Friedensperiode zwischen West- und Ostrom; sie hatte seit 387 weitgehend gehalten, nicht zuletzt wegen des gemeinsamen Kampfes gegen die Vandalen. +

524 starb mit Boëthius in Pavia (it) der letzte Philosoph der Antike. +

528 bis 534 liess Justinian I. das sog. Römische Recht ausarbeiten. *

529 schloss Justinian I. in Athen (gr) die Platonische Akademie und beendete damit die antike neuplatonische Tradition. +

529 schrieb Benedikt im Kloster von Monte Cassino (it) die nach ihm benannte Mönchsregel vor; vor allem die Benediktiner verbreiteten das Christentum in Westeuropa; die Klöster wurden die neuen Kulturträger. *

534 zerschlug der oströmische Feldherr Belisar das Vandalenreich. +

565 starb der oströmische Kaiser Justinian I.; seine Regierungszeit bildete eine Brücke zwischen oströmischer und byzantinischer Tradition, somit zwischen Antike und Mittelalter; die germanischen Einwanderer blieben bis 568 Untertanen der oströmischen Kaiser. +

568 fielen die Germanen unter dem Langobarden-König Alboin in Norditalien ein; damit endete die Antike. +

© bei mir

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Aischylos  09.05.2020, 17:14

Nach 568 beginnt mein Text leider mit 401nochmals; ich kann das nicht löschen.

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Wie heisst der Zeitabschnitt,der die Antike vom Mittelalter trennt?

Zwischen historischen Zeitabschnitten gibt es keine Trennung! Der Übergang von einer Epoche in eine andere ist immer fließend und findet auch nicht überall zur gleichen Zeit statt. Letztere Bemerkung bezieht sich nicht nur auf die Weltgeschichte, sondern auch auf Europa.

Beispiel:

  • "Die Antike endet mit dem erzwungenen Rücktritt des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus 476."

Warum sollte die Antike plötzlich enden, nur weil irgendein Kindkaiser entmachtet worden war? War denn "Antike" von irgendwelchen Herrschern oder Kaisern bestimmt und abhängig? War die Zeit vor den römischen Kaisern keine "Antike"? Ein Perikles, ein Demosthenes, das demokratische Athen, Hannibal und sein Krieg gegen die Römer usw., alles "nichtantik"? Außerdem gab es auch ohne Romulus Augustulus weiterhin einen römischen Kaiser! Er hieß Flavius Zeno und regierte von 474-491 n. Chr. das Römische Reich von Konstantinopel aus. Seine Nachfolger waren Kaiser vorallem des Oströmischen Reiches (sog. Byzantinisches Reich) bis 1453!

Der Wandel von der Antike zum Mittelalter vollzog sich schleichend, von den Betroffenen kaum bewusst wahrnehmbar. Anfänge dieser Wandlung lassen sich schon im 3. Jahrhundert n. Chr. feststellen, vollzogen war sie sicher mit dem Ende des Frankenreiches. Diese Wandlungen erfassten Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Alltagsleben in unterschiedlicher, regional zu erforschender Intensität und Schnelligkeit.

Die Zeit des Wandlungsprozesses hat die Geschichtswissenschaft mit folgenden, sich überschneidenden Begriffen versucht zu charakterisieren: Spätantike bzw. Frühmittelalter.

Bleibt gesund und vernünftig!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Eigentlich keiner. Das Mittelalter heißt ja so, weil es (mitten) zwischen Antike und Neuzeit liegt.

Die Antike endet mit dem erzwungenen Rücktritt des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus 476. Die Frage ist, wann man das Mittelalter beginnen lässt. Ob mit der Gründung des Ostgotenreiches in Italien kurz danach (493) oder mit der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahr 800. Die Zeit dazwischen ist die Germanische Völkerwanderungszeit.

Glaube das war doch so:Uhr und Frühgeschichte,Antike, Altertum,Mittelalter und dann Neuzeit

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Aleqasina  29.04.2020, 12:26

Antike und "Altertum" sind das gleiche.

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3892489  29.04.2020, 12:35

Wir hatten das so in Geschichte

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ArnoldBentheim  29.04.2020, 13:28
@3892489
Uhr und Frühgeschichte, Antike, Altertum,Mittelalter und dann Neuzeit ... Wir hatten das so in Geschichte

Dann war es falsch.

Korrekt wäre die Reihung so:

  • Ur- und Frühgeschichte, Altertum, Antike, Mittelalter, Neuzeit
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