wie gut sollte ich mit 6-7 Jahren reitunterricht reiten?

9 Antworten

Alles steht und fällt mit dem persönlichen Talent, Körpergefühl, der Qualität des Unterrichts und dem Ausbildungsstand der Pferde, die man reitet.

Wie gut Du reiten können solltest? So gut, dass Du gerne reitest und Dich freust zu den Pferden zu kommen. So gut, dass die Pferde, die reitest, Dich und Deine Hilfen verstehen und das tun, was Du von ihnen möchtest. Du solltest so gut reiten können, dass Du gewisse Rittigkeitsprobleme in der Lage bist, zu lösen und dass Du erkennst, wo Deine Grenzen sind, an denen Du kompetente Hilfe von außen in Anspruch nehmen solltest.

Weisst Du, wir Menschen funktionieren nicht standardisiert. Wir werden durch viele Einflüsse geprägt, gefördert und auch gebremst. Der eine hat unglaublich viel Ehrgeiz, der andere eher nicht. Während eine ganze Reihe von Reitern keinerlei Turnierambitionen haben, brennen andere genau für diesen Zirkus. Und es gibt Reiter, die bringen von Haus aus so viel Talent und Körpergefühl mit, dass sie auf entsprechenden Pferden innerhalb kürzester Zeit unglaubliche Fortschritte machen. Und andere bekommen von Mama und Papa die teuersten Zossen unter die Hintern geschoben, Beritt und Unterricht und schaffen es dennoch nie über eine L-Dressur hinaus.

Wenn die zwei Pferde, die Du reitest, auf einem wackeligen E-Niveau sind, wird auch Dein Reiten nicht höher anzusetzen sein. Sind es gut ausgebildete Lehrpferde von denen Du eine ganze Menge gelernt hast, kann es durchaus sein, dass Du mit entsprechendem Unterricht schon ein wirklich guter Reiter bist. Doch was in Deinem Fall zutrifft, wird Dir hier niemand sagen können.

Bei uns am Stall sind Kinder im Reitschulbetrieb, die reiten jahrelang, Woche für Woche, 2-3 mal das gleiche Pony im Schulbetrieb. Die erzählen mit Sicherheit, dass sie schon seit 6 Jahren reiten und das richtig gut können. Diese Kinder würden das unter Umständen gar nicht verstehen, wenn ein anderer Reiter ihnen sagen würde, dass sie eben nicht gut reiten können, weil sie seit Jahren stagnieren, nicht an sich arbeiten und mit den Ponystunden auch nicht wirklich weiterkommen werden. Auch die dazugehörigen Eltern verstehen das meist nicht. Die gleichen Eltern würden komplett verstehen, dass ein Tennisspieler, der ein zweiter Boris Becker werden soll, Einzeltrainerstunden braucht, doch dass das Gleiche für Reiten gilt, das verstehen sie meist nicht.

Urlewas  26.08.2021, 18:06

Hinzu kommt: was heißt denn eigentlich „gut“? Wenn ich mal die Truppe ansehe, mit der ich in der Gruppenstunde zusammen reite: Die eine reitet schöne L- Lektionen in herrlicher Manier auf einem passenden Pferd, traut sich aber auf keines drauf, das auch nerval den Hintern hoch wirft, und kriegt ein träges Pferd schon garnicht in Gang. Eine andere schafft es (mit 30 Jahren Reiterfahrung!) kaum, ein Pferd an die Hand zu reiten, kommt aber auf ihre Art mit jedem Pferd irgendwie klar. Ob sie ein bockiges, ein faules, oder ein grade vom Turnierpferd zum Schulpferd umzubildendes Pferd bekommt: bei ihr macht jedes Pferd zumindest das, was es soll. Wer von beiden ist nun die „bessere“ Reiterin? Sie bewundern sich gegenseitig, jede die andere für die jeweils andere Begabung, „gut“ zu reiten…

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das kann niemand sagen. Es gibt ja keine Lehrpläne wie in der Schule.

Es gibt Reiterinnen, die nach vier Jahren und viel Unterricht durchaus an der L-Dressur schnuppern, es gibt aber auch talentlose Zonen, die das erste Jahr immer wieder wiederholen.

Und auf den RL kommt es auch an. Ich kenne eine sehr nette, pferdefreundliche Reitlehrerin. Zu Anfang kommt man gut weiter bei ihr, aber dann stagniert es... nicht wochenlang, sondern jahrzehntelang. Man wiederholt eigentlich nur endlos das erste halbe Jahr.

Sie war mal ganz zu Anfang meiner Reiterei mit meiner jungen Stute meine RL. Die ersten sechs Wochen waren prima, aber danach ging es mit mit uns nicht weiter. Ich habe sicher ein halbes Jahr gedacht, dass es an mir liegt, bis ich dann zu meiner jetzigen RL wechselte. Der Fortschritt geschah in Lichtgeschwindigkeit.

Dasselbe geschah mit meiner Freundin. Sie ritt ihre Vollblutstute bei der RL und war immer begeistert. Wir bekamen regelmäßig Krach, wenn ich ihr sagte, dass das Pferd keinerlei Fortschritte machen würde. Ihre RL war für sie stets der Einstein der Reiterei und wehe, man zweifelte das an. Dann wurde ihre RL aber krank - nichts Schlimmes, aber dennoch längerfristig. DA meine Freundin aber nicht auf Training verzichten wollte, wechselte sie dann zu meiner RL. Tja.. sie ist zu ihrer alten RL nie wieder zurückgekehrt.

in der regel wissen die, die nach 4 jahren unterricht zu uns kommen, wo bei einem pferd vorne und hinten ist und hoffen, dass sie nicht so viel selber machen können, sondern dass das pferd alles macht.

es kommt einfach drauf an, was für pferde an der reitschule sind. je niedriger der preis für die stunde, desto schlechter die pferde.

die meisten können weder satteln, zäumen, noch ein pferd putzen oder anbinden. mit dem selbstständig holen ist es so eine sache.

mit 4 jahren reiterfahrung bei 2 gruppenstunden die woche sollte der durchschnitt reif fürs diplom sein.

nach 6 jahren sollte das dressurbrevet machbar sein, nach 7 jahren das vollbrevet. das wäre in dressur und springen an der grenze von A zu L. dazu kannst du ausserdem ein pferd sicher im strassenverkehr führen und zu zweit und in der gruppe ausreiten ohne dich, deine mitreiter oder das pferd zu gefährden

nur 2 pferde zu reiten ist definitiv zu wenig. reiter sollten möglichst viele verschiedene pferde reiten, um zu reflektieren und um präferenzen entwickeln zu können. es nützt gar nichts, wenn du die 2 pferde reiten kannst, aber auf allen andern pferden hilflos bist wie ein anfänger.

nach 6-7 jahren solltest du jedenfalls ein paar sachen auf papier in der hand haben, die offiziell abgenommen wurden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Was heißt „sollte“? Und was heißt „gut“?
Welcher Art Ponys reitest du? Wie qualifiziert ist der Unterricht?
In welcher Reitweise wird geritten?


Du solltest so gut reiten können, wie du reiten möchtest.

Nicht jeder lernt Reiten gleich schnell, es gibt keine Meilensteine die man nach gewisser Erfahrung erreichen MUSS.

Es kommt drauf an, wie talentiert du bist, welche Pferde du reitest, wie gut der Unterricht ist, wie sportlich du bist, wie gut der Reitlehrer ist, wie gut du Pferd und Lehrer zusammenpassen,...

Das kann man pauschal einfach nicht sagen.

Wenn mir jemand das sagst, was du in der Frage geschrieben hast, würde ich erwarten dass derjenige min. in allen Gangarten reiten kann, evtl auch beginnende Anlehnung und (je nach Interesse) kleine Sprünge.