Wie findet ihr Palmen in DE?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Schlecht 35%
Mir egal 35%
Gut 31%

15 Antworten

Mir egal

Es ist ja kein Geheimnis, dass sich das Klima auf der Erde immer schon geändert hat (mit dem Unterschied, dass dieser natürliche Klimawandel seit etwa 150 Jahren von menschgemachten Einflüssen um viele Größenordnungen überlagert wird). Daher haben sich auch Spezies schon immer auf dem Planeten von einer Region heraus auf andere Regionen ausgebreitet, je nachdem, wo sie die Bedingungen vorfanden, auf die sie sich spezialisiert haben. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Palmenart vom Himalaya aus ausbreitet.

Die Frage ist natürlich, was diese Palme für Auswirkungen auf das heimische Ökosystem hat: Wächst sie vielleicht schneller als unsere lokale Flora? Dann könnte sie jungen Bäumen in ihrem Ausbreitungsgebiet eventuell das Licht nehmen und das Ökosystem Wald nachhaltig beeinträchtigen. Was sich also einerseits gut anhört (die Artenvielfalt wird größer, weil eine neue Art einwandert") könnte mittelfristig ein eine Bedrohung für ebendiese Artenvielfalt werden. Wie sich das genau entwickelt, ist schwierig abzuschätzen und daher unter Vorbehalt eher als zu vermeidendes Risiko zu bewerten.

Gut

Mit Einschränkungen: Palmen bei uns sind zwar schön, der Klimawandel mit allen seinen Folgen natürlich nicht...

Bei uns in der Schweiz stehen auch auf der Alpennordseite relativ viele Hanfpalmen, vor allem an milden Seelagen. In der Südschweiz (Tessin) ist die Vegetation sowieso subtropischer. Doch die Palme bleibt nicht in den Gärten, sondern beginnt bereits in den angrenzenden Wäldern zu verwildern und gilt darum als invasive Art.

https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_trac_for_d.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Hanfpalmen#Verbreitung_und_Standorte

https://umweltberatung-luzern.ch/themen/natur-garten/pflanzen-pilze/neophyten-exotische-problempflanzen/hanfpalmetessinerpalme

Woher ich das weiß:Recherche
Mir egal

Palmen werden in milden Gegenden bei uns schon seit Jahrzehnten gepflanzt. Aber ganz ohne Winterschutz ist es selbst in den wärmsten Regionen ein Risiko. Es kann Jahre gut gehen und dann kommt doch mal wieder ein extremer Kaltlufteinbruch und die Palme ist tot. Man kann vor allem Hanf- und Honigpalmen ( das sind die härtesten bei uns ) pflanzen aber man sollte immer auf Notfallmaßnahmen bei einem Kaltlufteinbruch vorbereitet sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobby und Ausbildung brachten mir Erfahrung in dem Bereich.
Avatarez2 
Fragesteller
 16.12.2023, 19:58

Die Zahl der älteren Honigpalmen kann man wohl an einer Hand abzählen, wirklich hart ist nur die Hanfpalme, vielleicht noch die Palmettopalme, aber die braucht deutlich höhere Wärmesummen. Der Rest geht mehr oder weniger bei -10°C und mehr ein. Ich habe dieses Jahr ein Experiement an der Nordsee am laufen, eine Phoenix canariensis, bis jetzt gehts gut, die Nordsee in NDS ist aber auch echt mild geworden.

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Vogtlandrapper  17.12.2023, 09:24
@Avatarez2

Ich beschäftige mich schon seit 30 Jahren mit der Kultur mediterraner Pflanzen im Freiland. Ich experimentiere da viel herum. Ich habe auch schon 4 Palmenarten ausprobiert, aber bei mir im Vogtland mit ernüchternden Erfolg. Ich habe es schon mit Hanf, - Honig,- Palmetto,- und Mazaripalme versucht.

Am längsten hat die Honigpalme durchgehalten. Ich hatte sie 9 Jahre im Freiland und sie hatte einmal - 16 Grad mit minimalen Blattschäden überstanden. Aber weil der Winterschutz immer aufwändiger wurde ist sie mir dann doch erfroren. Mit der Hanfpalme hatte ich wenig Erfolg, sie erfror selbst mit Winterschutz nach wenigen Jahren.

Die Palmettopalme war zwar sehr hart im Nehmen. Sie hat -15 Grad auch ohne Schutz ausgehalten, aber sie braucht sehr hohe Temperaturen um überhaupt einen nennenswerten Zuwachs zu bekommen, sie wuchs bei mir eher rückwärts und ging durch eine Pilzerkrankung schließlich nach 4 Wintern ein.

Die härteste Palme die es gibt ist die Mazaripalme, die selbst in den Gebirgen von Afghanistan und Pakistan noch wächst. Sie soll bis -25 aushalten. Bei mir ist sie nach zwei Jahren weggefault. Das Problem bei dieser Palme ist das sie keine Temperaturschwankungen, längere Regenphasen und keinerlei Staunässe verträgt. Auch zu zu hohe Temperaturen im Winter sind Gift für sie, wenn es im Winter kalt ist ( so um die 0 Grad ), dann muss es bei ihr auch kalt bleiben. Selbst mit Regenschutz hat sie wahrscheinlich wegen der starken Temperaturschwankungen den Winter bei mir nicht überstanden.

1
Gut

Ich persönlich liebe Palmen und hätte nichts dagegen, wenn sich die deutsche Vegetation an beispielsweise die norditalienische annähert.

Bodensee:

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Avatarez2 
Fragesteller
 11.02.2024, 12:45

Ob die junge Washingtonia jeden Winter mitmachen wird, ist fraglich (es sei denn, sie wird geschützt). Der Bodensee ist mild, aber so mild auch nicht und die Washingtonia verschmerzt Schäden hierzulande schlechter als in z.B. Texas.

Die Trachy sieht niedlich aus, hier im Norden kriegen die Trachys weitaus dickere Stämme.

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Schlecht

Die Ausbreitung einer Art ist mit dem Rückgang anderer Arten verbunden. Und das finde ich schlimm.