Wie findet ihr die Protestaktion von den Bauern?

18 Antworten

Ich fändes es tatsächlich sinnvoller, die Bauern würden eine faire Bezahlung ihrer Produkte bekommen, anstatt das man den Bauern den Treibstoff ihrer Traktoren subventioniert! Es läuft, doch wirtschaftlich etwas falsch, wenn das Überleben an solchen Subventionben festgamacht wird. Dann muss aber auch der Verbraucher bereit sein, für gute(!) Lebensmittel auch einen wertigen Preis zu bezahlen, im Umkehrschluß bedeutet das aber auch, dass es nicht jeden Tag (überzogen gesagt) ein Schnitzel geben muss.

Es hat mich auch sehr geärgert, dass die Bauern ihrern Protest mitten im Weihnachtsgschäft in die Innenstädte verlagert hatte. Für mich als Kaufmann hat das richtig Geld gekostet, ich bin aber nicht der Ansprechparter für fehlende Subventionen! Edeka, Lidl, Molkereien (um nur einige zu nennen) hätte man da eher auf den Geist gehen dürfen. Wie würden denn die Bauern reagieren, wenn (z.B.) Klimaaktivisten die Zufahrtstraßen auf dem Land, während der Ernte blkockieren würden? So wie es die Landwirte in unserem Weihnachtgeschäft getan haben? Ich glaube nicht das da auch nur einer Beifall klatscht!?

Klar kann ich den Ärger der Landwirte nachvollziehen, aber wie gesagt, es kann auf Dauer nicht von den Dieselsubventionen abhängig gemacht werden.


Interesierter  29.12.2023, 11:04

Das liegt an den offenen Märkten.

Die Produktionskosten sind in Deutschland höher als in vielen anderen Ländern.

Die Erlöse jedoch sind dieselben.

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Rjinswand  29.12.2023, 17:49

Sehe ich genauso.

Der springende Punkt ist, wie du angeführt hast, der Verbraucher.

Der Deutsche ist meist nicht bereit einen angemessenen Preis für hochwertige Lebensmittel zu bezahlen.

Lieber das Geld für nen Fetten Benz oder Audi raushaun der 100.000€ kostet und dann zum Aldi und Kartoffeln aus Israel, Tomaten aus Holland, Äpfel aus Costa Rica und Fleisch aus der übelsten Massentierhaltung, Hauptsache billig.

Ich bin Einzelhändler in nem Elektroladen, es wird zwar 2000€ für ne Kaffeemaschine ausgegeben, die Bohnen dürfen dann aber nicht mehr als 7€ das Kilo kosten.

In anderen Ländern ist das komplett anders... da wird für Lebensmittel wesentlich mehr ausgegeben, auch wenn man eigentlich weniger Geld hat.

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Deine Aussage ist falsch. Bisher wurde noch keine Vergünstigung gestrichen, sie ist nur geplant. Und es sind nicht "die Grünen", es ist die Regierung aus SPD, FDP und Grünen. Und das Finanzministerium wir von wem geführt?

Der Umweltschutz steht da nicht im Vordergrund, nur das finanzielle. Und von der Forderung nach E-Traktoren habe ich auch noch nie gehört.

Es gibt schon zu wenige Bauern. Ich meine jetzt nicht die, denen die ganzen Betriebe gehören, sondern die, die die harte Arbeit auf den Feldern und in den Ställen leisten. Oft zum Hungerlohn. Wenn da niemand mehr arbeitet, haben wir bald nichts mehr zu essen. Und Brot und Kartoffeln braucht fast jeder.


HappyMe1984  29.12.2023, 10:42

Angestellte in der Landwirtschaft sind es aber nicht, die derzeit mit ihren Traktoren für billigen Diesel demonstrieren, den sie - illegal - auch sehr gerne für den privaten PKW-Fuhrpark der gesamten Familie verwenden...

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Aegroti  29.12.2023, 10:43
@HappyMe1984

Meinst Du, dass ein Großgrundbesitzer noch Traktor fahren kann?

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Panamacity3  29.12.2023, 10:53
@HappyMe1984

"...den sie - illegal - auch sehr gerne für den privaten PKW-Fuhrpark der gesamten Familie verwenden..."

Was Du ja sicher beweisen kannst?

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HappyMe1984  29.12.2023, 10:54
@Panamacity3

Schon mal irgendwann irgendwo auch nur den Hauch von Kontakt zu Landwirten gehabt :D?

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Crack  29.12.2023, 10:57
@Panamacity3

Mal ehrlich, wer würde das denn nicht machen?
Eine Runde mit dem PKW am Feld entlang, schon kann man das auch fürs eigene Gewissen als landwirtschaftliche Kontrollfahrt auslegen.

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HappyMe1984  29.12.2023, 11:35
@Panamacity3

Wie gesagt - wer bereits ein bisschen Kontakt zu Landwirten in seinem Leben hatte, weiß das aus deren eigener, persönlicher Erzählung, dass sie es so handhaben. Ist nichts, womit sie groß hinter'm Berg halten. Ganz im Gegenteil - sie berichten voller Stolz davon, wie sie dort den dummen Staat besch...!

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Stimmt so nicht... das waren nicht die Grünen sondern die Ampel.

Warum denken eigentlich immer alle die Grünen sind allein an der Regierung ?

Außerdem ist der Grund für die Streichung nicht der Klimaschutz sondern das ein Großes Loch in der Haushaltskasse war. Somit musste gespart werden und das hat man unter anderen bei Subventionen gemacht und nicht nur bei den Traktoren sondern auch bei z.b Förderung von Elektroautos.

Und klar kann man Gesetze wieder ändern, passiert doch ständig.

Wie findet ihr die Protestaktion von den Bauern?

Unsinnig.

Vielleicht sollte die Landwirtschaft mal an den richtigen Stellen ansetzen und sinnvolle Preisverhandlungen führen, um ohne Dauersubventionen "lebensfähig" zu sein.

Die Grünen haben Subventionen und Steuerfreiheit für Traktor gestrichen damit die Umwelt gerettet wird

Das ist gleich zweimal falsch. Zum einen waren es nicht "die Grünen", sondern die gesamte Ampel-Regierung, zum anderen sind hier rein finanzielle Aspekte der Grund, keine Umweltschutzgründe.

Bisher ist auch noch nichts beschlossen, sondern lediglich geplant.

Weil ein Gesetz von der Regierung ist beschlossen das kann man nicht wieder zurück nehmen

So funktioniert Gesetzgebung nicht.


Interesierter  29.12.2023, 10:54
Vielleicht sollte die Landwirtschaft mal an den richtigen Stellen ansetzen und sinnvolle Preisverhandlungen führen, um ohne Dauersubventionen "lebensfähig" zu sein.

Ist in einem Binnenmarkt mit offenen Grenzen so gut wie unmöglich.

Wenn zum Beispiel Bauern in Frankreich diese Steuern nicht bezahlen müssen, dann hast du als Bauer in Deutschland schlichtweg Pech gehabt.

Etwas mehr Hintergrundinformation wäre sinnvoll.

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SaniOnTheRoad  29.12.2023, 11:04
@Interesierter
Ist in einem Binnenmarkt mit offenen Grenzen so gut wie unmöglich.

Das stimmt durchaus - das ist schwierig. Letztendlich muss man den Kunden einen Vorteil bieten, den der Konkurrent aus dem Ausland nicht bieten kann.

Und am Endes des Tages entscheidet der hier Verbraucher - große Solidaritätsbekundungen für die Landwirtschaft und sich über zehn Cent mehr für die Packung Milch aufregen ist für mich Bigotterie in Reinform...

Wenn zum Beispiel Bauern in Frankreich diese Steuern nicht bezahlen müssen, dann hast du als Bauer in Deutschland schlichtweg Pech gehabt.

Nun, das ist eben Marktwirtschaft. Eine Dauersubventionierung ist aus meiner Sicht da keine Lösung.

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Interesierter  29.12.2023, 11:07
@SaniOnTheRoad

Den Vorteil musst du mir zeigen. Eine Tonne Weizen ist nunmal eine Tonne Weizen.

Der Kunde kauft nach Preis.

Die Politik sollte zumindest für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen.

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SaniOnTheRoad  29.12.2023, 11:16
@Interesierter
Den Vorteil musst du mir zeigen.

Das müssten die Landwirte. Das Problem ist: das können sie nicht.

Die Politik sollte zumindest für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen.

Ein fairer Wettbewerb bedeutet dennoch, dass es "Verlierer" geben kann.

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Interesierter  29.12.2023, 11:30
@SaniOnTheRoad
Das müssten die Landwirte. Das Problem ist: das können sie nicht.

Du hast davon angefangen und kannst jetzt noch nicht einmal ein Beispiel nennen.

Ein fairer Wettbewerb bedeutet dennoch, dass es "Verlierer" geben kann.

Ein fairer Wettbewerb zeichnet sich dadurch aus, dass für alle dieselben oder zumindest ähnliche Bedingungen gelten.

Die deutsche Politik macht die deutschen Landwirte zum Verlierer. Und du findest das gut.

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SaniOnTheRoad  29.12.2023, 11:38
@Interesierter
Du hast davon angefangen und kannst jetzt noch nicht einmal ein Beispiel nennen.

Das war eine vollkommen allgemeine Aussage...

Die deutsche Politik macht die deutschen Landwirte zum Verlierer.

Zum Verlierer macht sich derjenige, der sich über Jahrzehnte auf staatlichen Unterstützungen und Vergünstigungen ausruht, statt sich zukunftsfähig aufzustellen.

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Jolle2004  29.12.2023, 13:15
@Interesierter

Kaum eine Branche wird so massiv mit Subventionen versorgt wie die Landwirtschaft. Da zu sagen, dass die Landwirte zu Verlierern gemacht werden, zeugt wirklich von Realitätsverweigerung.

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