Wie eine PD Dr. ansprechen?
Da ich bald ein Gespräch als Student mit einer Dozentin habe die Frage. Wie spricht man eigentlich an der Uni korrekt mündlich eine weibliche Person an, die den Titel PD Dr. bzw. Dr. hab. besitzt?
Guten Morgen Frau Doktor Müller? Guten Morgen Frau Doktorin Müller? Guten Morgen Frau Privatdozent Müller? Guten Morgen Frau Privatdozentin Müller? (Zusatzfrage: Wie würde man eine weibliche Professorin ansprechen mit Professor oder Professorin?)
Ich finde Privatdozentin als 5-silbiges Wort klingt irgendwie lächerlich, da kann ich mich viel mehr mit Doktor anfreunden. Was meint ihr?
7 Antworten
Bei einer schriflichen Anrede gilt es als höflich, den höchsten Titel zu nennen und auf die anderen zu verzichten.
Hier: Liebe/ Sehr geehrte Frau Privatdozentin Müller, ...
Im Mündlichen sollte eine "Guten Morgen, Hallo, Frau Müller" genügen. Wenn Du sie mündlich mit "Privatdozentin" ansprichst, wirkt das - wie ich finde - betont künstlich und unangenehm schleimig.
Begrüßt Du einen Professor mit "Guten Tag, Herr Professor Bogner" ?
Ich würde das Nennen der Namen im persönlichen Gespräch, wenn ich jemanden nicht mit Vornamen anspreche, ohnehin vermeiden wollen - habe ich in zahlreichen Gesprächen mit Titelträgern und auch Nichttitelträgern noch nie getan, wenn ich zurückdenke.
Ich hatte es bisher immer so gehalten Professoren schriftlich mit "Herr Prof. Dr. Müller" anzuschreiben, Privatdozenten mit "Herr PD Dr. Müller" und Doktoren mit "Herr Dr. Müller". War das nun falsch?
Mündlich, wenn ich Sie nur auf dem Flur oder vor der Vorlesung getroffen habe, einfach nur eine Begrüßung ohne Namensnennung, das selbe, wenn ich nach der Vorlesung noch eine kurze Frage hatte. Wenn ich allerdings extra einen Termin hatte und mich mit Ihnen getroffen habe, dann allerdings Professoren immer mit "Herr Professor Müller" bzw. Doktoren mit "Herr Doktor Müller".
Es wäre korrekt, Professor und Privatdozent auszuschreiben. Viele schreiben Prof. und PD - das betrachten die Adressaten aber mit einem Kopfschütteln bzw. zeigt eben, dass sich der Schreibende nicht auskennt. Sprechen kann man anders als schreiben. Es wäre unhöflich, im Schriftlichen einen Titel wegfallen zu lassen, aber einen "niedrigeren" zu nennen. Mein Vorschlag war ja eben, im Mündlichen auf alle Titel zu verzichten oder eben den "höchsten" zu wählen. Das heißt: "Guten Morgen, Frau Privatdozentin Müller" oder "Guten Morgen, Frau Müller".
Im Mündlichen ist die Anrede "Frau Doktor Müller" korrekt und vollständig. An Unis ist aber auch durchaus gang und gäbe, jemanden ohne Titel anzusprechen also "Frau Müller".
Mag ja sein, dass sich das geändert hat, aber zu meiner Studienzeit sprach man sich an der Uni nur mit dem Namen an. Also Frau Müller.
Für unsere Begriffe (und auch dem der Dozenten) hatte das einen sehr praktischen Grund: An der Uni würde der halbe Wortschatz aus Professor und Doktor bestehen...
Ich weiß nicht, wie sich Dozenten untereinander ansprechen, vermutlich sogar oft mit dem Vornamen. Aber als Student sollte man aus Höflichkeit schon den Titel nennen meine ich. Macht einen besseren Eindruck.
Ich bin da mehr auf Lichtschattens Linie.
Ich denke, dass ist mehr eine Frage der Zeit als der Höflichkeit. Ich kann mich an einige Szenen erinnern, in denen vor Allem Erstsemester von Dozenten darauf hingewiesen wurden, dass an der Uni nicht üblich sei, sich mit Titeln anzureden.
In meinem Berufsleben ist das übrigens nicht anders. Wenn wir uns nicht eh duzen, käme doch Niemand auf die Idee sich mit dem Titel anzureden. Häufig erfährt man den Titel nur zufällig, wenn man z.B. eine Visitenkarte in die Hand bekommt...
Ich kenne nur eine Berufsgruppe, bei denen das anders ist - Mediziner. Die sind es gewohnt mit Herr/Frau Doktor angesprochen zu werden (selbst, wenn sie nicht promoviert sind). Aber auch da ist meine Erfahrung, dass die wenigsten Mediziner das noch erwarten, wenn sie - auch wenn das vielleicht hochtrabend klingen mag - "den Akademiker Kollegen" in dir erkennen.
Apropo "Kollege"... Das war die übliche Ansprache von Dozenten für Studenten zumindest höherer Semester zu meiner Zeit, wenn sie deinen Namen nicht kannten...
In einer förmlichen oder schriftlichen Ansprache ist das natürlich anders, da bin ich voll auf deiner Linie.
Der Doktortitel gehört zum Namen, die Privatdozentin ist eigentlich nur eine Berufsbezeichnung. Ich denke deshalb, das Guten Tag, Frau Doktor Müller-Wieauchimmer die richtige Anrede ist. Bei Professoren ist das so eine Sache. Der Professorentitel gehört nicht zum Namen, muss somit nicht zwingend genannt werden. Da Professoren ihren Titel aber möglicherweise gerne hören, könntest Du auch Guten Tag Frau Professor sagen. Dann aber ohne Namen. Um allem Stret aus dem Weg zu gehen, wäre auch noch Guten Tag Frau Professor Dr. Müller denkbar, aber ob das politisch korrekt ist, weiß ich nicht.
Da sie keine Professorin ist, würde das wohl nicht allzu gut ankommen.
Das wirkt in jedem Fall unhöflich. Wenn jemand nicht zur Professorin berufen wurde, würde ich sie im Gespräch nicht dazu berufen - das kann gar ironisch wirken, in jedem Fall ungekonnt schleimig.
Professor sollte möglichst beiläufig und selbstverständlich klingen (so wie die Anrede Herr), wenn ich jemanden mit "Herr Professor Müller" anspreche, nicht künslich oder schleimerisch. So, dass es ausdrückt: Ich bin höflich, respektiere den Titel, aber versuche nicht irgendwie das extra zu betonen, um zu schmeicheln, um dadurch Vorteile zu erhoffen. Das hat nämlich dann bestimmt genau den gegenteiligen Effekt.
ich würde ein einfaches 'frau doktor' wählen. ob das dann korrekt ist, würde ich die betreffende person entscheiden lassen
Was mir noch dazu einfällt. Wirkt es nicht komisch, wenn ich sie per E-Mail noch mit "Frau Privatdozentin Müller" anschreibe und dann einen Tag später mündlich nur mit "Frau Doktor Müller"?