Wäre nurnoch das Generische Maskulinum nutzen nicht eine bessere art zu gendern?


16.10.2022, 18:26

Im englischen hatt sich das übrigens schon durchgesetzt

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Ja, das ist besser 57%
Beides ist blöd 21%
Ich bin nicht fürs gendern alerdings ist das besser 7%
Ich bin mir nicht sicher 7%
Andere Antwort... 7%
Geht beides 0%
Nein, das Gendersternchen ist besser 0%

3 Antworten

Ja, das ist besser

Das war jahrhundertelang so, und nur, weil Frauen lange Zeit bestimmte Berufe verschlossen waren, dachte man z. B. bei "Schornsteinfeger" oder "Ingenieur" nur an Männer. Daraus abzuleiten, mit dem generischen Maskulinum wären nur Männer gemeint, grenzt schon an Bosheit oder Chauvinismus. "Nachbarn" und "Freunde" galten schon seit Jahrhunderten für beide Geschlechter. Einige Frauen sind offensichtlich beleidigt, wenn sie als Männer angesprochen werden (daher wohl auch die Bezeichnung "Kauffrau" statt "Kaufmann" - wie mein Berufsabschluss noch lautete), und Männer können Frauen wunderbar ausgrenzen, wenn es keine geschlechtsneutralen Wörter mehr gibt.

Schon die Doppelnennung finde ich problematisch, weil durch die ständige Wiederholung suggeriert wird, mit dem generischen Maskulinum wären tatsächlich nur Männer gemeint. Früher hieß es: "Liebe Zuschauer", und jede(r) fühlte sich angesprochen. Heute heißt es "Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer" oder noch schlimmer: "Liebe Zuschauenden" . Die Endung -innen ist rein weiblich, also denkt man bei *innen normalerweise nur an Frauen, und Männer fühlen sich diskriminiert. Und die ständig verwendeten Partizipien verdrehen den Sinn des Gesagten (obendrein kann man ihnen noch eine männliche Person folgen lassen).

Andere Antwort...

Die maskuline Form ist kein "Problem", wären alle feminin movierten Formen abgeschafft, ja. Würden wir also spontan alle Wörter auf -in bzw. -innen abschaffen, gäbe es auch keinen Anlass fürs Gendern mehr.

Behalten wir feminin movierte Formen hingegen, ist das generische Maskulinum keine Lösung für das Problem, das es selbst auslöst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

Reinkanation 
Fragesteller
 16.10.2022, 21:23

Soeas geht nicht Spontan. Sprache entwickelt sich Organisch. Wenn man jetzt entscheiden würde das Häuser absovor Krafzebütl heißen würde das nicht funktionieren, wenn aber über die Zeit immer mehr Leute freiwillig Krafzebütl anstelle von Haus sagen würden dann würde sich die Sprache irgendwann so ändern das Krafzebütl nun Haus als namen für Haus ablösen würde

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Ja, das ist besser

Es ist eigentlich ganz einfach. Begriffe mit "innen" am Ende sind Sonderformen. Man sollte sie ausschließlich dann benutzen, wenn das Geschlecht wichtiger ist als die Tätigkeit. Also: Bei einem Bäcker spielt das Geschlecht keine Rolle. Wer "Bäckerin und Bäcker" sagt, reduziert diejenigen, die Brot backen, ausschließlich auf ihr Geschlecht. Das ist purer Sexismus.

Die einzig klare, verständliche und diskriminierungsfreie Form ist das Generikum. Warum eine kleine lautstarke Gruppe von Politikern und Wichtigtuern in Medien so einen Hass auf das Generikum haben, dass sie es durch Unklarheit, falsche Grammatik, Sexismus, Sprachverschandelung und unverständlichen Unsinn ersetzen wollen, konnte mir noch niemand schlüssig erklären.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung