Wie bewusst seid ihr euch eurer Handlungen?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Eher bewusst 50%
Sehr bewusst 38%
Eher unbewusst 13%
Sehr oft unbewusst 0%

4 Antworten

Eher unbewusst

Vieles läuft automatisiert. Das ist eine Routine, die man nicht mehr in Frage stellt. Den Schlüssel ans Schlüsselbrett hängen. Die Geldbörse in eine bestimmte Tasche stecken. Fahrrad fahren , dabei das Aufsteigen .. Oder Auto fahren. Alles Routinen, die das Gehirn entlasten. Das kann man, weil es als Routine eingespeichert ist.

Anders ist es, wenn ich fotografiere. Da überlege ich alles: Belichtung= welche Blende, welche Zeit, welche ISO Einstellungen? Was will ich erreichen mit ner langen Belichtungszeit? Oder einer kurzen? Wie ist der Bildausschnitt besser? Usw.

Beim Gitarrespielen ist es dann beides: wenn man ein Stück auswendig kann, dann kommen andere Überlegungen: wann lauter oder leiser? Wann schneller oder langsamer?....

Die bewussten und unbewussten Handlungen gehen ineinander über...

Sehr bewusst

Ich würde zumindest behaupten, dass ich mir meiner handlungen überdurchschnittlich oft und in überdurchschnittlichem Ausmaß bewusst bin.

Ist aber eine schwierige Frage eigentlich, denn allein dass ich Sachen automatisch mache, heißt nicht, dass ich sie unbewusst täte, was die Suche nach unbewussten Handlungen nicht gerade einfach macht. Zudem ist es verständlicherweise schwer sich an Dinge zu erinnern, die man nicht bewusst erlebt hat.

Ich habe allerdings zumindest Referenz-Situationen (von denen ich dir auch schon öfters berichtet hatte), die sind allerdings schon etwas her und wenn andere Situationen ähnlich waren, wäre es tatsächlich recht unwahrscxheinlich, dass ich mich an diese erinnern würde.
Vielleicht könntest du auch besser schildern, was du unter "unbewusst" verstehst, dann könnte ich abgleichen, ob du darunter dasselbe verstehst wie ich (wirklich nicht merken, etwas getan zu haben, bzw. wich danach nicht mehr daran erinnern zu können) oder etwas anderes.

Wenn man Unbewusstsein so beschreibt, dann könnte man es eigentlich nur bemerken, indem man seine Erinnerungen durchgeht und versucht, Lücken zu finden. Problem dabei sind aber andere Erinnerungslücken, die ja auch so ganz normal auftreten.

Nach längerer Überlegung kann ich dir deine Frage so wirklich kaum beantworten. Es könnte schon sein, dass ich in manchen Situationen nicht bewusst bin, beispielsweise, wenn ich zu Fuß wohin laufe (wobei ich mich da doch auch an manche Passanten erinnere und mich gedanklich mit diesen beschäftige) oder auch einfach so manchmal.
Es kann aber auch sein, dass da dann nur eine Art Kontextwechsel stattfindet, ich den Zusammenhang zu dem davor verliere (was aber auch wegen kurzem Unbewusstsein sein könnte).

Ich habe durchaus auch durchgängige Erinnerungen an eher langweilige Dinge, beispielsweise eine Autofahrt. Zwar ohne Details, aber dennoch durchgängig.
Auf lange Zeit wird das aber wohl verblassen und mit anderen Erinnerungen verschmelzen. Ich kann mich auch nicht an ein konkretes Zähneputzen erinnern (wobei doch, für das heute morgen habe ich einen kurzen Gedankenfetzen), das verschmilzt recht schnell.
Das deutet für mich eigentlich darauf hin, dass ich tatsächlich sehr bewusst zu sein scheine.
An die Wanderroute von vor zwei Wochen erinnere ich mich auch noch recht gut. Selbst einige Lücken, die ich darin hatte, haben sich schlagartig wieder gefüllt. Den ganzen Weg bekomme ich zwar nicht hin, aber womöglich würde das mit mehr Zeit schon klappen.

Ansonsten könnte ich mir durchaus einen Zusammenhang zu Tagträumen und dergleichen vorstellen, die natürlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und dadurch anderes unbewusster machen. Wobei ich durchaus auch phantasievollere Gedanken habe und dennoch bewusst bin, soweit ich mich erinnern und soweit ich das einschätzen kann.

Als ich meine Tabletten mal nicht genommen hatte, habe ich zumindest an einem Tag gleich zweimal kurz hintereinander fast Leute umgerannt, das wäre mir sonst eher nicht passiert.

Ich müsste auch mal genauer untersuchen, wie das mit anderen meiner Probleme zusammenhängt. Mir kommt es so vor, als würd eich mich an zu viel erinnern, das könnte beispielsweise Probleme mit dem Gedächtnis erklären, das mit den hohen Datenmengen nicht umgehen kann.

Zum Schluss möchte ich noch einmal meine Frage nach einer genaueren Beschreibung wiederholen. Du hast es ja evtl. enfacher, das zu beschreiben, schließlich konntest du ja sogar eine Frage dazu stellen. Eventuell meinst du auch etwas anderes als ich (tatsächlich die automatischen/heuristischen Handlungen beispielsweise) und ich habe durchaus ein gesteigertes Interesse an der Thematik, auch, da ich womöglich über damit zusammenhängendes schon nachgedacht habe, auch mit explizitem Bezug auf dich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie
guitschee 
Fragesteller
 13.09.2022, 20:01
Vielleicht könntest du auch besser schildern, was du unter "unbewusst" verstehst,

Halt wirklich sowas, wie, dass man irgendwas irgendwo hinlegt, wo es nichts zu suchen hat, nur weil in den Gedanken woanders war. Oder zum Beispiel: man ist so sehr in Gedanken, dass man nicht mehr richtig mitbekommt, dass man zum Ort xy hingelaufen ist. Oder, dass man die Pfanne anmacht, weil man Gelüste auf ein Spiegelei hat - und es erst 10 Minuten einem wieder einfällt. Aber auch, wenn man an einem Hautstück rumknibbelt, was vorsteht, oder an einem Mückenstich, oder solche Sachen.

dann könnte man es eigentlich nur bemerken

Oder eben durch das Ergebnis. Etwa, weil man einen Haustürschlüssel im Kühlschrank findet ...

 die natürlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen 

Richtig. In der Regel passiert mir sowas wie beschrieben, wenn ich mit meinen Gedanken völlig woanders bin - und es eben nicht bewusst mache.

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Destranix  13.09.2022, 20:08
@guitschee
Halt wirklich sowas, wie, dass man irgendwas irgendwo hinlegt, wo es nichts zu suchen hat, nur weil in den Gedanken woanders war. Oder zum Beispiel: man ist so sehr in Gedanken, dass man nicht mehr richtig mitbekommt, dass man zum Ort xy hingelaufen ist. Oder, dass man die Pfanne anmacht, weil man Gelüste auf ein Spiegelei hat - und es erst 10 Minuten einem wieder einfällt.

Habe ich wirklich selten, soweit ich mich erinnere.

Einmal in der Schule war die Kappe meine Stifts plötzlich verschwunden. Nach mehreren Minuten fand ich sie dann in meiner Socke wieder.

Aber auch, wenn man an einem Hautstück rumknibbelt, was vorsteht, oder an einem Mückenstich, oder solche Sachen.

Soetwas könnte ich schon häufiger haben. Fingernägel kaue ich oft und an irgendwelchen Haut-Dingern werkle ich auch oft rum.

Das ist aber auch eher bewusst dann schätze ich.

Insgesamt kenne ich das, was du beschreibst, aus Berichten anderer Personen einer bestimmten Personengruppe recht gut, aber dazu möchtest du nichts hören.

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Destranix  13.09.2022, 20:15
@guitschee

Naja, musst du wissen. Es sein nur erwähnt, vielleicht hilft es ja auch ohne Diagnose, das in einen größeren Kontext einordnen zu können.

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Eher bewusst

Ich bin schon die meiste Zeit meines Lebens bewusst, allerdings gibt es auch Momente wo man verpeilt bzw komplett in Gedanken versunken ist.

Sehr bewusst

Ich weiss schon ziemlich präzise was ich tue, was nicht und warum.