Themenspecial 31. Januar 2023
Depression (mit der Deutschen Depressionsliga)
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Werden Depressionen bei alten Menschen anders behandelt als bei jungen Menschen?


04.02.2023, 18:36

sitzen daher in den Psychiatriepraxen so gut wie keine alten Menschen, weil Depression a la Burnout nur bei jüngeren Leuten unter 70 zB ankommt und akzeptiert wird .. bei alten Menschen handelt es sich dann um ein ganz anderes Krankheitsbild wie zB begleitend Demenz?

3 Antworten

Grundsätzlich bekommen alle Altersstufen ähnliche Therapieangebote. Und seinen Alltag im Alter zu strukturieren kann auch schon Aufgabe genug sein. 

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website: https://depressionsliga.de/ oder in unserem “Leitfaden Depressionen für Betroffene und Angehörige”, den Sie kostenfrei bei uns bestellen können: https://depressionsliga.de/infothek/#bestellung 

Vielleicht haben Sie ja auch Lust, Mitglied der DepressionsLiga zu werden: https://depressionsliga.de/mitglied-werden/. Je mehr Mitglieder, desto mehr Fördergelder sind möglich und desto mehr Gehör finden wir bei Politik und Öffentlichkeit. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Betroffenenorganisation & Patientenvertretung

Ja, ältere Menschen werden nicht in Reha-Kliniken behandelt, deren Aufgabe es ist, die Rehabilitanten wieder auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren.

Ältere Menschen leiden zudem oftmals unter der sogenannten Altersdepression, so dass sie sich nutzlos vorkommen, durch altersbedingte körperliche Einschränkungen „nicht mehr so können, wie sie wollen“, was wiederum zu einer Grübelneigung, Verlust des Selbstvertrauens, Schlafstörungen uvm verursachen kann und dadurch zu einer Altersdepression führen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 34 Jahren an Depression und Dysthymia erkrankt.
bachforelle49 
Fragesteller
 04.02.2023, 18:31

In einer Rehaklinik waren fast alle im Gesprächskreis von Burnout betroffen .. wie sich herausstellte, keiner sprach von Depressionen, es war wie im Urlaub, und im Raucherklub war eigentlich nur die Rede davon, wie man frühzeitig in Frührente gehen konnte, von wegen Rückführung in die Arbeitswelt usw ..

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bachforelle49 
Fragesteller
 04.02.2023, 18:59
@Ramboline

ja gut oder weniger gut .. ; das bedeutet dann ja im Umkehrschluß, daß die wirklich von Depressionen Betroffenen, nämlich die alten Menschen, gar nicht in Erscheinung treten (dürfen) , unbehandelt sozusagen und mit Demenz "entschuldigt" .. nur was Geld bringt, ist noch gesellschaftsfähig ..

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Ramboline  04.02.2023, 19:28
@bachforelle49

Ich glaube, du hast keine Ahnung von der Krankheit Depression. Wer an rezidivierenden Depressionen mit mittelgradigen bis schweren Episoden erkrankt ist, kann nicht mehr arbeiten. Diese Kranken werden nach einer Odyssee von ärztlichen Untersuchungen, mehreren Vorstellungen bei Gutachtern, medikamentös und psychotherapeutisch behandelt. Teilweise sind sie wesentlich jünger als ein Vorruheständler. Sie werden von heute durch ihre Krankheit Depression aus dem Berufsleben gerissen, müssen Erwerbsminderungs- oder Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen, so dass viele dadurch am Existenzminimum leben müssen.

Eine Altersdepression wird natürlich ebenfalls von Fachärzten und Therapeuten behandelt, sofern der Erkrankte sich dazu entschließt und eine Behandlung wünscht.

Bevor du hier weitere „Statements“ abgibst, solltest du dich wirklich über den Unterschied von einer Depression und einer Altersdepression erkundigen.

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Caillean1982  27.02.2023, 10:43
@Ramboline

Ich finde "Burnout ist keine Depression" eine gewagte These. Für Burnout gab es keinen eigenen Diagnoseschlüssel (ICD 10) bzw. ist der stark eingeschränkt (ICD 11). Die Krankheit existiert dennoch und die Diagnose wurde häufig mit "Erschöpfungsdepression" umschrieben. Ein Burnout endet in einer Depression, wenn man einfach weiter macht. Der eine wird "nur" schlecht schlafen und sich unglücklich und erschöpft fühlen (leichte Depression oder Anpassungsstörung). Der andere macht trotz Burnout immer weiter, entwickelt vielleicht ein Suchtproblem und fährt sich komplett an die Wand.

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Ramboline  27.02.2023, 10:55
@Caillean1982

Burnout selbst ist noch keine Depression!

Selbstverständlich existiert diese Krankheit, was ich aus eigener Erfahrung weiß. Ich gehöre zu dem Personenkreis, der einfach weitermachen musste (Pflege der eigenen Mutter), sich allerdings ohne jegliche Süchte komplett „an die Wand gefahren“ hat.

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Caillean1982  27.02.2023, 11:32
@Ramboline

Ein Burnout besteht (je nach theoretischem Modell) aus 10 oder 12 Phasen. Im "Endstadium" haben die Auswirkungen in der Regel das Vollbild einer Depression erreicht mit allen Begleiterscheinungen.

Du fällst übrigens aus der Burnout-Diagnose raus lt. ICD 11. Ist ja nicht beruflich bedingt... (Spitzfindigkeit meinerseits).

Burnout ist eine super Beschreibung zur Ursache/ Herkunft einer Depression. Auch Erschöpfungsdepression trifft es gut. Und klar ist, bisschen Stress auf der Arbeit ist nicht direkt ein Burnout oder eine Depression. So wie bisschen weinen müssen und traurig sein auch keine Depression ist

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Ramboline  27.02.2023, 12:07
@Caillean1982

Worüber versuchst du mich aufzuklären? Ich wurde zuerst mit Burnout diagnostiziert.

Auch falle ich nicht aus der Burnout-Diagnose raus, denn ich war zu dieser Zeit berufstätig, Mutter und Tochter zugleich. Meine geh- und sehbehinderte Mutter pflegte ich 10 Jahre, meine Tochter sechs Jahre, wegen schwerer Neurodermitis, hypoaktivem ADS und einem verschobenen Weltbild. Ich musste auch weiterhin arbeiten, den auch bei mir wuchsen die Scheine nicht am Baum.

Ich bin, wie du es beschreibst, durch Burnout (Erschöpfungsdepression) an Depressionen mit rezidivierenden mittelgradigen bis schweren Episoden erkrankt, zudem habe ich noch eine Dysthymie entwickelt.

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bachforelle49 
Fragesteller
 27.02.2023, 14:38
@Gerd03

.. dachte ich auch 49 Jahre lang - Arbeit - .. heute bin ich tatsächlich auch fast krank geworden durch dies Geschwä¶∆tz mit dem Bürgergeld ohne Ausnahmen schon bei jungen Leuten, durch Inflationausgleich nur bei Verdi-Angehörigen, 34 € Ticket Ausnahmen verpackt (ursprünglich 49€) nur für die, die sowieso schon massig haben, und überhaupt nur Lüg¶∆n in der Politik - aber du hast natürlich Recht

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Bei älteren Menschen wird vom Jobcenter eher bald dann dazu gedrängt, in die EU-Rente zu gehen und sie werden zu Gutachtern vom JC und der BFA, DRV geschickt. Um die Therapie bei einem Psychologen oder Psychiater muss man sich selbst bemühen und die Krankenkasse fragen nach Therapeutenlisten.