Wenn Harry Potter ein Horkrux ist, dürfte er eigentlich immer unverwundbar sein oder?

7 Antworten

Hallo.

Das ist eine super interessante Frage und ich könnte mir hier zwei Möglichkeiten vorstellen.

Die Erste, die ich persönlich für wahrscheinlicher halte, ist, dass Voldemorts Seelenfragment im Falle von Harrys Tod, so dieser nicht durch etwas, das Horkruxe zerstören kann, herbeigeführt worden wäre, auf ein anderes Lebewesen übergesprungen wäre. Harry ist ja schließlich kein "richtiger" Horkrux, heißt, er wurde nicht mit dem entsprechenden Zauber (oder wie auch immer man einen Horkrux erschafft) erschaffen, der das Seelenfragment endgültig an ein Objekt oder Lebewesen bindet. Dumbledore erklärte, dass, als der Todesfluch auf Voldemort zurückfiel, Voldemorts zerstückelte Seele abermals zerbrach, das abgelöste Seelenstück klammerte sich an das einzig lebende Ding, das es finden konnte - Harry. Offenbar war es diesem Stückchen Seele also nicht möglich, ein lebloses Objekt in Besitz zu nehmen.

Meine zweite Vermutung geht mit der von FIFAFAN99 konform. Es ist durchaus denkbar, dass Voldemorts Seele einfach in Harrys totem Körper weiterexistiert hätte. Harrys Körper wäre dann eben von einem lebendigen zu einem leblosen Gefäß geworden, dem Seelenstück ist das vermutlich ziemlich egal. Hierbei entsteht für mich jedoch das Problem, dass eine Leiche natürlich verwest, sodass irgendwann kein Gefäß mehr da wäre. Was würde dann aus dem Horkrux werden? Es ergäbe mMn keinen Sinn, wenn der Verwesungsprozess durch den Horkrux aufgehalten würde, weil es dann wiederum keinen Sinn ergäbe, dass Harry in diesem Szenario überhaupt sterben konnte, wo wir wieder bei deiner Frage angelangt wären.

Und Harry war auch nie unverwundbar! Bedenke nur die zahlreichen Blessuren, gebrochenen Knochen usw., die er sich in sieben Bänden zugezogen hat. Das erwähne ich deswegen, weil die Horkrux-Objekte selbst keinen Schaden nehmen können. Bspw. traktieren Harry, Hermine und Ron Slytherins Medaillon mit zahlreichen Zaubern und Flüchen, aber es trägt nicht den kleinsten Kratzer davon. Vielleicht begründet sich Harrys Verwundbarkeit schlicht darin, dass er ein nicht fachgemäß erschaffener Horkrux ist. Vielleicht verhindert der Horkrux in ihm aber auch, dass er stirbt, denn man muss schon zugeben, dass er immer ziemliches Glück hatte, wenn er z. B. vom Besen gefallen ist (in dem Sinne, dass er sich dabei nicht das Genick gebrochen hat).

Übrigens kann Gryffindors Schwert nur deswegen Horkruxe zerstören, weil es mit Basiliskengift imprägniert wurde, vorher besaß es diese Fähigkeit nämlich nicht. Außer mit Basiliskengift kann man einen Horkrux aber noch mit dem Dämonsfeuer (siehe Ravenclaws Diadem) und dem Todesfluch (siehe Harry) zerstören. Zumindest sind das die im Buch erwähnten Möglichkeiten, eventuell gibt es noch weitere.

Irgendwie würde diese Ironie, dass Harry, solange er ein Horkrux war, gar nicht normal sterben konnte, aber zu JKR passen :D Davon, dass er nie wirklich in Gefahr gewesen wäre, wurde ich dennoch nicht sprechen, schließlich wollte der Dunkle Lord ihn mehrmals mit dem Todesfluch töten und da dieser Horkruxe zerstören kann, wäre es folglich auch mit Harry aus und vorbei gewesen.

09September1893  06.08.2017, 17:31

Gut erklärt, aber was wäre wenn Voldemort es früher geschafft hätte, Ich denke an den 4. Teil oder bei der Schlacht der sieben Potters, Harry mit Avada Kedravra zu töten, würde dann Harry (vorallem bevor Dumbledore gestorben ist) auch nach "Kings Cross" kommen oder was wäre dann passiert? Wäre er wieder zurückgekommen und hätte dann wann anders gegen Voldemort kämpfen müssen, dann hätte er aber nicht wie die Prophezeiung vorhergesagt hat sich freiwillig zu Voldemort in den Verbotetene Wald gewagt oder oder oder?...  Man könnte das noch ewig weiterspinnen...

Harry Potter ist einfach so eine schöne geschichte!

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ArcadiaMcDowell  06.08.2017, 20:08
@09September1893

Dankeschön :D
Natürlich sind das lediglich Vermutungen und ich behaupte nicht, dass sie stimmen. Beantworten könnte das nur JKR höchstpersönlich, weil es einfach zu viele Unklarheiten für die Leser gibt, z. B. wie genau der Todesfluch funktioniert oder wie sie sich die Wechselwirkung von Seele und Körper vorstellt. Bspw. tötet der Avada Kedavra, ohne dem Körper äußerliche oder innere Verletzungen zuzufügen. Das könnte bedeuten, dass der Fluch die Seele angreift - zerstört oder irgendwie vom Körper trennt -, was mMn dazu passen würde, dass man Horkruxe mit dem Todesfluch vernichten kann. Aber Hexen und Zauberer können prinzipiell auch ohne Seele weiterleben (siehe Kuss des Dementors). Verursachte der Todesfluch einen Herzstillstand, wäre damit wiederum nicht erklärt, inwiefern die Seele involviert ist.

Wenn es dem Dunklen Lord früher gelungen wäre, Harry zu töten, wäre Harry einfach gestorben, denke ich, also kein King's-Cross-Erlebnis. King's Cross war ja eigentlich nur eine Nahtoderfahrung, die er nur deswegen haben konnte, weil er nicht richtig tot war. Befasst man sich ein wenig mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Nahtoderlebnissen, erfährt man, dass es kein festes Muster gibt: von dem berühmten weißen Lichttunnel über Himmelschöre, dem Leben, das an einem vorbeizieht, dämonischen Fratzen, qualvollen Schreien bis hin zu Geistererscheinungen und dem Sensenmann, die einen in die andere Welt geleiten wollen, ist alles dabei. Brücken, Tunnel, Bahnhöfe, Flüsse usw. sind dabei die Klassiker, also alles, was sinnbildlich für Grenzen oder Weiterreisen steht, und das man, wie man vielleicht mit einem Hauch Ironie feststellen kann, genauso aus Romanen und Filmen kennt. Ebenso gut hätte Harry im Tropfenden Kessel auf Merlin treffen können, aber weder der Tropfende Kessel noch Merlin bedeuten ihm so viel wie das Gleis 9 3/4 und Dumbledore. 

Außerdem konstruierte JKR ihre Geschichte so, dass stets mehrere Faktoren zufällig zusammentreffen, wodurch ein bestimmtes Ergebnis eintritt. Dass Harry im Verbotenen Wald nicht stirbt, hatte ja auch mehrere Gründe (Lilys Liebeszauber, der Horkrux in Harry, Harrys Blut in Voldemort, dass sich der Elderstab nicht gegen seinen wahren Meister richten wollte). Hätte Voldemort den Mord an Harry an einen seiner Todesser delegiert, wäre Harry sicherlich schon eher (und richtig) gestorben, aber er wollte ihn unbedingt selbst umbringen, weil sein Ego es nicht verkraftet hätte, wenn seinen Todessern etwas gelungen wäre, woran er selbst scheiterte, was mMn zu ganz schön dämlichen Entscheidungen Voldemorts führte.

Aber wie du schon sagtest, das könnte man ewig weiterspinnen ;D

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Der Horkrux in Harry wurde in Teil 7/2 durch einen Todesfluch von Voldemort zerstört. Bedeutet also, wenn Harry einen Todesfluch nach Voldemorts Angriff abbekommen hätte, wäre er gestorben. Aber so gesehen hast du recht, er war nie in Lebensgefahr. ^^

Hey :)
Darüber hab ich noch nie nachgedacht, aber es macht Sinn!
LG Ani

Tatsächlich war er bis zu dem Zeitpunkt, an welchem er in Buch sieben von Voldemort im verbotenen Wald "niedergestreckt" wurde unsterblich.

Die Schlange hätte vermutlich den Horkrux zerstören, und dann Harry töten können, aber ist ja alles gut gegangen :D




Hallo Muggel,

das was du da oben geschrieben hast ist Grundlegend richtig, nur bin ich mir nicht sicher wie sich das mit einem Menschen verhält! Ich bin selber gespannt was ander zu dieser Frage schreiben!

MFG Max