Weltsprache Wahl DeutschvsEnglisch?

9 Antworten

Hallo,

nein, das ist eine Legende, die sich seit 200 Jahren hartnäckig hält, und die besagt, dass Deutsch um ein Haar die offizielle Landessprache der USA geworden wäre. Ein entsprechendes Gesetz soll nur an einer einzigen Stimme gescheitert sein. Der Mann, der die Wahl zugunsten von Englisch entschied, soll ausgerechnet deutscher Abstammung gewesen sein. 

... Tatsache ist jedoch, dass eine Abstimmung über die Amtssprache der USA niemals stattgefunden hat, auch nicht auf regionaler Ebene. 

Doch wie alle Legenden hat auch diese einen wahren Kern: Am 9. Januar 1794 reichte eine Gruppe deutscher Einwanderer aus Virginia beim US-Repräsentantenhaus eine Petition ein, in der sie die Veröffentlichung von Gesetzestexten in deutscher Übersetzung forderten. Dies sollte den Einwanderern, die noch kein Englisch gelernt hatten, helfen, sich schneller mit den Gesetzen in der neuen Heimat zurechtzufinden. Doch der Antrag wurde vom Hauptausschuss des Repräsentantenhauses mit 42 zu 41 Stimmen abgelehnt. Der deutschstämmige, zweisprachige Sprecher des Repräsentantenhauses, Frederick Augustus Conrad Muehlenberg, der sich selbst bei der Abstimmung enthalten hatte, erklärte hinterher: "Je schneller die Deutschen Amerikaner werden, desto besser ist es." 

...Dies führte bei den deutschen Siedlern zu einer gewissen Verbitterung, die den Nährboden für jene Legende bildete, die eine Generation später aufkam und als so genannte Mühlenberg-Legende Berühmtheit erlangte: 1828, so ging das Gerücht, habe es in Pennsylvania eine Abstimmung darüber gegeben, ob Deutsch neben Englisch zweite Amtssprache werden sollte. Der entsprechende Antrag sei mit nur einer Stimme überstimmt worden. Die entscheidende Stimme, die Deutsch verhinderte, habe ausgerechnet der deutschstämmige Parlamentssprecher Mühlenberg abgegeben. 

So lautet die Legende. Zwar machten die Deutschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen nicht unerheblichen Bevölkerungsteil im Staate Pennsylvania aus, doch war dieser nicht höher als ein Drittel. Auf die Gesamtpopulation der USA bezogen, lag der Anteil deutscher Einwanderer um 1830 gerade mal bei neun Prozent.  

spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,295157,00.html 

Deutsch als Amtssprache der USA - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur

AstridDerPu

nein, die gab es nie. Nie stand zur Debatte, ob Deutsch eine Weltsprache sein soll. Im übrigen kann das auch niemand verfügen, das entsteht über einen lange Zeitraum von alleine. Und bei Deutsch ist das nie entstanden.

Stimmt so nicht. Englisch ist vor allem eine Weltsprache, weil Grossbritannien damals so ziemlich die gesamte bekannte Welt dominierte und in allen Kolonien entsprechend auch Englisch gesprochen wurde. Daher ist Englisch heute die Lingua Franca (aber fun fact: in diplomatischen Kreisen wird vornehmlich Französisch gesprochen).

Nein, das stimmt so nicht. Es gab eine Diskussion in den USA, weil dort halt mehrere Sprachgruppen unterwegs waren. Deutsch hatte einen großen Anteil, aber letztendlich lag Englisch deutlich vorne.

Das mit der einen Stimme ist so eine gern erzählte Legende. Zum Glück hat man sich für Englisch entschieden, da das wesentlich leichter zu lernen ist.

earnest  07.01.2022, 10:35

Nein, man hat sich nicht entschieden, denn es gab keine Abstimmung.

Es hat sich - aus verständlichen Gründen - so entwickelt.

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Vosla  07.01.2022, 13:52
@earnest

Das meinte ich damit. "Zum Glück hat man sich für Englisch entschieden" war als geschichtliche Konsequenz gemeint.

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das ist ein Urban Myth, und zwar nicht über die Weltsprache, sondern die Amtssprache in den USA.