Welcher Organisation am besten für Notfallsanitäter (DRK, JUH, MHD, ASB)?

6 Antworten

Was für ein Logo auf dem Auto und auf der Jacke zu sehen ist, ist eigentlich total wurscht. Die Unterschiede von Rettungsdienstbereich zu Rettungsdienstbereich sind größer.

In diesem Rahmen solltest du bedenken, dass es z.B. nicht "das DRK" gibt, sondern hunderte DRK-Kreisverbände, die weitestgehend unabhängig voneinander sind. Es kann sein, dass es beim einen DRK-Kreisverband komplett anders läuft als auf Nachbarschaft.

In manchen Städten, z.B. Berlin und Hamburg, wird die Notfallrettung nur von der Feuerwehr betrieben; die HiOrgs fahren dort primär Krankentransport. Dort macht es mMn keinen Sinn, eine NFS-Ausbildung zu machen, denn man sollte schon primär an Notfallpatienten lernen.

Wichtiger, als dich auf eine Organisation oder einen Ort festzulegen, ist zu schauen wo du überhaupt einen Ausbildungsplatz bekommst. An den beliebten Orten, wo 20 Bewerber auf einen Ausbildungsplatz kommen, wirst du ohne vorhergehende Rettungsdienstpraxis als Rettungssanitäter keinen Ausbildungsplatz bekommen. Und wenn du einen Platz bekommst, bist du froh über diesen Platz und denkst nicht darüber nach, ob ein anderer Arbeitgeber vielleicht die coolere Einsatzkleidung hat.

Wenn du flexibler bist, z.B. ins finsterste Brandenburg zu gehen, gibt es auch realistische Chancen ohne vorherige Erfahrung - dort gibt es aber eben auch meist nur einen oder zwei Rettungsdienste je Landkreis, sodass sich die Frage, welches Logo dann auf deiner Jacke klebt, eigentlich von selbst erledigt.

Wenn du eine Wahl hast, schaue nach dem angewandten Tarifkonstrukt. Sowas wie "Haustarif" ist in der Regel schlechter als ein Anschluss an den TvÖD.

Servus!

Beim Roten Kreuz in Österreich zumindest ist es vor allem als freiwilliger Mitarbeiter nicht immer leicht, den Platz als Notfallsani zu bekommen. Kollegen, die Notfallsanis sind, haben jedoch beim Roten Kreuz eine solide Ausbildung, da das RK in hunderten Ländern vertreten ist und sicher viel Erfahrung hat, egal in welchem Land. Heißt nicht, dass die anderen deswegen schlechter sind.

LG,

Alex

Woher ich das weiß:Hobby

Wenn du die Chance hast, den Arbeitsplatz frei zu wählen (also nicht stark ortsgebunden bist), guck mach Stellen im öffentlichen Dienst, also bei der Feuerwehr oder einem kreiseigenen Betrieb.

Der öffentliche Dienst hat eklatante Vorteile gegenüber der Arbeit in der privaten Wirtschaft: Kündigungsschutz, Unabhängigkeit von Ausschreibungen, Anwendung des Tarifvertrages, Benefits bei Versicherungen, kein Leistungsdruck.

Wenn du bei einer HiOrg arbeiten musst/willst: es gibt zig hunderte unterschiedliche, unabhängige Gliederungen, welche "besser/schlechter" ist, kann dir keiner prinzipiell beantworten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hi,

Welcher Organisation am besten für Notfallsanitäter (DRK, JUH, MHD, ASB)?

Um es festzuhalten: die Hilfsorganisationen geben sich meist nicht viel. Am Ende des Tages verrichten alle dieselbe Arbeit.

Man muss auch festhalten: Arbeitsbedingungen unterscheiden sich von Gliederung zu Gliederung - selbst innerhalb einer Hilfsorganisation sind beträchtliche Unterschiede möglich, was Wochenstunden, Dienstplanung, Einsatzmöglichkeiten und Ausstattung angeht.

Hier hilft nur ein Vergleichen vor Ort - woanders kann es trotz gleichem Logo deutlich anders aussehen, wie RedPanther schon gesagt hat.

Neben den großen Hilfsorganisationen gibt es natürlich auch noch private und kommunale Rettungsdienste, die mitmischen, sowie Berufsfeuerwehren, die als Leistungserbringer im Rettungsdienst fungieren.

Für die Ausbildung...

...nimmt man den Arbeitgeber, der einen einen Ausbildungsplatz anbietet. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ist hochgradig begehrt und die Konkurrenz ist groß, zehn Bewerbungen pro Ausbildungplatz sind nach wie vor die Regel.

Die Ausbildung ist durch das NotSanG und die NotSan-APrV bundesweit einheitlich geregelt, Rahmenlehrpläne der Bundesländer unterscheiden sich allenfalls in Detailfragen - oder kurz: man lernt überall das gleiche.

Mit einem Ausbildungsplatz bedacht werden meist die Bewerber, die bereits die Qualifikation zum Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang), ein bis zwei Jahre Einsatzerfahrung im Rettungsdienst und einen Führerschein der Klasse C1 mitbringen - das wäre auch meine Empfehlung für einen Einstieg in den Rettungsdienst.

Komplette Quer- und Neueinsteiger können natürlich auch einen Ausbildungsplatz ergattern - die Chancen stehen aber ungleich schlechter.

Für die Tätigkeit nach der Ausbildung...

...muss man schauen, wo man die besten Konditionen bekommt, es "menschlich passt" und man sich wohl fühlt.

Jemand, der mit Feuerwehrarbeit nichts am Hut haben will, wird trotz Verbeamtung im Feuerwehrdienst nicht glücklich werden. Die guten Konditionen eines kommunalen Rettungsdienstes bringen einen gar nichts, wenn man sich maximal unwohl fühlt und mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht.

Da bleibt nur: Probearbeiten, Kollegen fragen, ausprobieren - und dann unter Abwägung aller relevanten Faktoren entscheiden.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Ich kann Dir nicht sagen, wie die HiOrgs in der Hauptstadt sind.

Generell kannst Du mal davon ausgehen, dass die Notfallsanitäter-Ausbildung bei den 4 von Dir genannten HiOrgs gleich gut sein wird - zumal es sich dabei ja inzwischen um einen anerkannten und geregelten Ausbildungsberuf handelt.

Wenn Du die Wahl hast, dann suche Dir die Organisation aus, welche Dir schon vor der Ausbildung die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung zusagen kann.