Welche negativen Folgen hat mit sich der massenhafte Verlust an Gottesglauben gebracht?

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Höhere Suizidraten.

Der Glaube dient vielen Menschen als psychische Stütze in schweren Zeiten. Wenn du depressiv und psychisch am Ende bist, dann kannst du zu Gott oder Jesus beten, um noch einen Sinn im Leben zu sehen. Ausserdem hast du jemanden, dem du alles erzählen kannst, der für dich da ist. Ohne einen Glauben hast du diesen letzten Halt nicht.

Ansonsten wüsste ich nur positives.

MrAmazing2  04.06.2021, 04:53

War ursprünglich nur eine Vermutung, aber es gibt wohl mehrere Studien, die meine Vermutung bestätigen. Also Fakt. ^^

In a global study on atheism, sociologist Phil Zuckerman noted countries with higher levels of atheism had the highest suicide rates

https://en.wikipedia.org/wiki/Epidemiology_of_suicide

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Für den einen oder anderen kurzfristig einen gewissen Halt und den Verlust eines "Leithammels", ohne den eben viele glauben, nicht auskommen zu können.

Langfristig gibt es keine allumfassenden negativen Folgen.

Selbst das Ur-Relikt religiösen Wahnsinns, der Dalai Lama, musste zugeben:

"Ethik ist wichtiger als Religion. Wir kommen nicht als Mitglied einer bestimmten Religion auf die Welt. Aber Ethik ist uns angeboren."

(zitiert aus https://books.google.de/books?...)

Für mich bedeutet Religion:

- Religionen sorgen aus wissenschaftlicher Sicht für ein irrationales Weltbild.

- Religionen verhindern/bremsen oftmals technologischen und moralischen Fortschritt.

- Werden Religionen als Quelle für moralische Werte hergenommen, sorgen sie mitunter für eine verkommene Moral.

- Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass Religionen zu Unterdrückung und Unfreiheit führen, wenn sie die höchste Instanz einer Gesellschaft darstellen.

- Religionen sorgen vielfach für Leid, zum Beispiel psychisch, wenn natürliche Triebe und Gedanken für schlecht erklärt werden, oder auch direkt körperlich, wenn die körperliche Misshandlung von Kindern gefordert wird (Beschneidung etc).

- Der Paps sorgt durch das Verbot von Kondomen für viel Leid, da die Überbevölkerung und die Zahl der Aidskranken so weiter zunehmen.

- Der Islam sorgt momentan, durch extremistische Anschläge, für viel Leid. Das Christentum hat, das zeitlich verschoben, genau so gehandhabt

Für Freud war Religion bekanntermaßen eine „kollektive Zwangsneurose“ (Freud, 1907; 1913) und verlieh dem regressiven Wunsch nach dem Schutz eines hypostasierten übermächtigen Vaters Gestalt (Freud, 1927; 1933).

Dabei, so Freud, behindere sie das selbständige Denken, enge die Entscheidungsfreiheit ein und begünstige oder erzeuge dadurch neurotische Erkrankungen.

Auch im "Behaviorismus", das zwischen den 1920er und 1960er Jahren dominante Paradigma in der universitären Psychologie, herrschte die Auffassung vor, dass religiöse Überzeugungen als irrationale Weltsicht zukünftig zu überwinden seien

(z. B. Skinner, 1948; Watson, 1928; vgl. Klein, 2008; Wulff, 1997)

Also negative Folgen finde ich keine. Aber dafür ist die Liste mit positiven Auswirkungen recht umfangreich. Aber negativ ist daran absolut nicht das geringste.

Gesetze, die in einer Demokratie immer dem Wandel der Zeit unterliegen, werden sich im Sinn der herrschen Meinung anpassen.

Der neuste Stern (Juni 2021) hat als großen Aufmacher die Schlagzeile

Wir haben abgetrieben

Es wird inzwischen als störend empfunden, dass immer noch der Schwangerschaftsabbruch ein Grund sein kann, dass man sich strafbar macht. (StGB 218)

Derzeitig sieht es so aus:

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2020 mit rund 100 000 gemeldeten Fällen leicht gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ( Pressemitteilng )

Gesetze werden sich ändern, die jetzt noch dem Sinn nach christlich sind. Das ist, was auf die folgenden Generationen zukommt.

Es stellt sich die Frage, welcher Gottesglaube.

Im Mittelalter hat die Kirche zum Beispiel damit Angst und Schrecken verbreitet - Stichwort: Ablasshandel

Sie hat nicht die rettende Botschaft des Evangeliums in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung gestellt, sondern die Furcht vor der Hölle und den Qualen im Fegefeuer.

Vor allem nach der Reformation haben viele Gläubige in schwierigen Zeiten auf die Unterstützung von Gott gebaut und sie auch erfahren. Das ist dann auch der Verlust, den die Menschen vor allem in Europa erleiden, ihnen fehlt der Glaube an die Macht des Gebetes. Der Glaube an die Macht und Kraft Gottes. Sie vertrauen lieber auf ihre eigenen Stärken oder finden, sie bräuchten Gott nicht, da es ihnen ja gut geht.

Das, was Du schreibst, das gilt in erster Linie für Europa und Nordamerika. In Afrika und Asien nicht. Ich denke da vor allem an die Millionen christlichen Frauen und Männer in der Untergrundkirche von China. Was die für ihren Gottesglauben "bezahlen", durch Gewalt, Bedrohung und Einschränkungen im Alltag ist gewaltig.

https://www.youtube.com/watch?v=1BmzifSsd-o