Welche Krankheit hat unsere Eiche?
Hallo liebe Community,
unsere Eiche ist seit diesem Frühjahr mit etwas (evtl. Pilz) befallen, das dafür sorgt, dass sich die Rinde löst. Festgestellt haben wir den Befall ungefähr im März. Das erste Stück Rinde ließ sich ganz einfach per Hand ablösen. Seitdem hat sich die Fläche, auf der die Rinde von alleine abgeblättert ist, ungefähr um das Vierfache vergrößert.
An der befallenen Stelle sind auch Spinnenweben vorhanden. Ob diese erst später dazukamen, oder ob schon anfangs da waren, wissen wir nicht.
Weiß jemand, um was für einen Befall es dabei handeln könnte, und was man dagegen unternehmen kann?
Liebe Grüße
3 Antworten
Hallo,
Alles, was ich auf den Bildern erkennen kann, spielt sich noch in der Borke ab. Dieser Teil des Baumes ist immer abgestorben. So ähnlich wie bei uns die Haare oder Fingernägel: ein lebendes Gewebe produziert diese abgestorbenen Zellen immer wieder nach, sodass sie sich abnutzen, abfalllen, etc. können, sie werden ja wieder erneuert. Bei den Bäumen heißt dieses lebende Gewebe Kambium und sitzt als dünne Schicht zwischen der Rinde und dem Holz. Die Ablösungen der Borke gehen, soweit ich das auf den Bildern erkennen kann, nicht durch bis zum Kambium, sondern bleiben im abgestorbenen Bereich. Auch sehe ich keine Anzeichen für irgendeinen Befall mit Krankheitserregern. Dass die Borke von Kleinlebewesen, auch Spinnen, als Versteck und Lebensraum genutzt wird, ist ebenfalls ganz normal.
Du wirst auch an anderen Stellen immer wieder beobachten, dass sich kleinere Schuppen der Borke lösen. An dieser Stelle ist es ein größeres Stück, ja. Meine Theorie: es ist eine Stelle, die in einer "Kehle" zwischen zwei Wurzelanläufen liegt. Wenn hier unter der Rinde neue Jahresringe an das Holz angelegt werden, und zur anderen Seite hin neue Rindenzellen nach außen geschoben werden, dann müssen an dieser Engstelle außen zwangsläufig ziemliche Spannungen entstehen. Diese können sich nicht anders lösen als durch das Absprengen der äußersten Borkenschicht.
Ich kann auf den Bildern nichts erkennen, weswegen ihr euch Sorgen machen müsstet.
Ist das wirklich Holz? Mir sah das auf den Bildern nur nach Rinde aus!
Ich glaube, dass das braune abgestorbene/morsche das Kambium ist. Das innere richtige Holz sieht man noch nicht.
Das Kambium ist eine ganz dünne, glatte, im lebenden Zustand weiße Schicht. Wenn sie abgestorben ist, dann wird sie braun, ledrig und faserig.
Ich habe gerade mal gegoogelt. Es ist entweder das Bast oder das Kambium. Vermutlich eher das Bast. Aber sicher bin ich mir nicht. Das Bast, das ich vom Holzverarbeiten kenne, ist eigentlich eher faserig. Hier ist es morsch und bröselig.
Sagt mal ist das Aspahalt bis an den Baum hin?!
Na dann wundert es mich nicht, dass mit der Zeit Wurzeln und damit deren Ansatz am Baum sterben und irgendwann Strukturen nachgeben...
Oder ist das grauer Sand?
Mich wundert nur, dass dort keinerlei Pflanzen zu sehen sind...
ok, zum Glück :-)
aber warum ist der Sand komplett blank, ist es so trocken bei Euch, dass da nix wächst? (tut einer Eiche auf Dauer auch nicht gut...)
Ich denke mal, das liegt daran, dass die Eiche a) sehr viel Schatten wirft und b) kaum Wasser dorthin kommt, weil das Blätterdach das meiste abschirmt.
sicher ist jede Eiche anders und auch jeder Boden usw. ...
aber "normaler" Eichenwald hat durchaus Bodenpflanzen: https://i.ytimg.com/vi/toAu9RLTb-w/maxresdefault.jpg :-)
Ein Pilz. Probiers mal mit Elektrokultur
danke für deine lange Nachricht! Aber mit dem Baum stimmt definitiv etwas nicht. Auf dem Detailfoto sieht man, dass das Holz an der Stelle, wo es braun geworden ist, abgestorben ist und deshalb Spannungsrisse entstehen. Das Holz ist da bereits richtig morsch und lässt sich herauspulen.
Da ich regelmäßig für unseren Kamin Holz hacke/säge, weiß ich, wie sich gesundes Holz anfühlen muss. Im Fall unserer Eiche stirbt das Gewebe und es breitet sich aus.
Ich habe jetzt einen Baumsachverständigen bestellt.