Welche Heizungsart bei Modernisierung?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da wurde nun ja eine ganze Menge geschrieben ....

Letztendlich kommt es darauf an, wie hoch Eure Vorlauftemperaturen (= Heizwassertemperatur am Ausgang Eures Brennwertgeräts) sind. Als Daumenwert kann man sagen, dass eine gute Wärmepumpe lohnt, sofern im allertiefsten Winter 55 Grad Vorlauf ausreichen. Bei den aktuellen Gaspreisen ist es jedoch leider nicht so, dass man mit einer Wärmepumpe reich wird, eher im Gegenteil. Allerdings gibt es seit dem 1. Januar sehr attraktive staatliche Förderung (35 % vom BAFA bei gelisteten Wärmepumpen).

Wartung und Reparaturen bei Wärmepumpen sollte man nicht pauschalisieren. Ich habe Geräte im Feld, die laufen seit über 30 Jahren (!!!) - andere dagegen erreichen nicht die vom Hersteller versprochene Heizleistung. Und wenn dann erst mal der Werkskundendienst einen Fehler nicht finden kann, dann können auch mal 3000 Euro und mehr für eine Reparatur fällig werden. Als besonders wartungsarm und robust haben sich dabei Solewärmepumpen erwiesen. Die benötigen zwar eine teure Sondenanlage, aber die Sondenanlage ist faktisch unkaputtbar kann kann vermutlich auch noch von der über-über-übernächsten Wärmepumpe genutzt werden. Der Luftwärmeheizer hingegen wirft am Ende der Lebensdauer seiner Luftwärmepumpe das gesamte System weg und kauft dann alles nochmal von vorne.

Von Holz als Energieträger rate ich ab. Erstens gibt es viele Umweltprobleme gerade in Südosteuropa mit illegalem Holzeinschlag (Stichwort "Holzmafia") und zweitens sind Abgas und Rauch aus Holzheizungen ein Umweltfrevel - auch wenn es die Kettensägen- und Pelletsfraktion nicht gerne hören mag. Ich besitze ein professionelles Abgas-Messgerät und könnte viel dazu schreiben ....

Deshalb: Wenn Euer Dach energetisch in einem sehr guten Zustand ist, dann würde ich mir da eine Photovoltaikanlage oder Solarthermieanlage draufsetzen lassen. Beides hat Vor- und Nachteile. Am besten ist, wenn Du mal zu einem Energieberater oder zur Verbraucherberatung vor Ort gehst. Häufig beraten die sogar kostenlos.

Schöne Grüße!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
HanniManni04 
Fragesteller
 23.01.2020, 07:25

Danke für Deine Ausführungen. Deine Erfahrungen zur Wärmepumpe deckt sich mit dem, was ich bisher so gehört habe. Die Luftwärmepumpen können teure Reparaturen verursachen. Solewärmepumpen sind genial, aber sehr teuer. Ich bin bereit auch etwas mehr zu investieren, aber wenn es sich gar nicht rechnet, werde ich es nicht machen.

Unser Dach muss in den nächsten 10 Jahren neu und ist nicht gut für Solar oder PV geeignet. Davon alleine wirds auch nicht warm :-)

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Wenn der Platz vorhanden ist, spricht eigentlich wenig gegen eine Heizung mit Pellets. Ansonsten wird es auch in 2040 noch Gasheizungen geben, Erdgas gibt es ja genug (und zwar noch auf Jahrhunderte hinaus). Bei entsprechender Brennwerttechnik (ja, dafür muss man in den Kaminzug ein Stahlrohr einführen, was aber im EFH nicht so das Problem ist) sind die Kosten überschaubar; 1x jährliche Wartung mit Fixpreis, und bei guter Pflege hält die Anlage locker 20 Jahre.

Wärmepumpentechnik ist Murks, und zudem ein Stromfresser par excellence. Wärmepumpen kann man guten Gewissens eigentlich nur im Niedrigenergiehaus in Verbindung mit entsprechender Photovoltaikanlage empfehlen. Im Bestandsbau kommt sie schon aus technischen Gründen de facto nicht in Frage.

Nur so als Beispiel:

http://www.energieportal24.de/forum/topic,12114,-immense-stromkosten-mit-carnotherm-waermepumpe.html

HanniManni04 
Fragesteller
 21.01.2020, 12:30

Das klingt ja übel

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Nach der co2 Reglung will man sowieso Gasheizung verbreiten!

Ein umstieg auf Feststoff ist nur zum nachteil was auch für Wärmepumpen gilt den die fressen beim heizten sehr viel Geld womit sie sehr hohe Betriebskosten haben! Wen du gerne 400-800 € An strom nachzahlen willst Dan ist das das richtige!

Bleib einfach am beste bei gas im ideal falle wird Dan nämlich nur der Gaskessel ausgetauscht werden gegen einen Modernern!

Es kommt auf die Situation bei euch an, Topotec hat das ja schon gut zusammengefasst.

Wir haben unsere alte Ölheizung durch eine neue Gasheizung ersetzt und sind damit sehr zufrieden. Der Raum, in dem vorher der Öltank war, konnte einem Lagerraum weichen und wir haben jetzt mehr Platz im Keller. Gas war auch deswegen sinnvoll, weil es schon in der Straße vorhanden war.

Meine Eltern auf dem Land, weit weg von jeglicher Gasleitung, haben sich für eine Pelletheizung entschieden anstatt der Ölheizung. Nachteil: man braucht einen Lagerraum für die Pellets. Dafür wurde der Öltankraum umgebaut, denn der Lagerraum muss auch unbedingt komplett trocken sein, sonst quellen die Pellets auf und du kannst sie wegschmeißen. Zweiter Nachteil: auch die Pellets werden teurer, wenn das Öl teurer wird. Die Heizung selbst funktioniert aber einwandfrei und auch die Fördermechanik macht keine Probleme.

Für mich ist halt auch ein Vorteil am Gas, dass ich mich um nichts mehr kümmern muss. Sowohl Öl als auch Pellets oder Hackschnitzel muss man irgendwann nachbestellen und deswegen regelmäßig den Füllstand sowie die Preisentwicklung im Auge haben.

HanniManni04 
Fragesteller
 21.01.2020, 15:05

Was hat die Pelletheizung gekostet und wieviel spart ihr mit den Pellets (im Vergleich zum Ölverbrauch)?

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Elli113  21.01.2020, 16:21
@HanniManni04

Kann ich dir nicht sagen. Es ist wie gesagt die Heizung meiner Eltern; ein Vergleich wäre auch nicht ganz so aussagekräftig, da ungefähr zum Zeitpunkt des Heizungstausches mein Bruder und ich ausgezogen sind, so dass aus einem 5-Personen-Haushalt ein 3-Personen-Haushalt wurde - und dementsprechend der Verbrauch sank.

In der Anschaffung ist die Pelletheizung sicherlich eine teure Option.

Mein Mann und ich haben für den Wechsel von Öl zu Gas insgesamt (mit Kaminsanierung, Öltank raus, Gasanschluss legen, und eben allen drum und dran) 15.000€ gezahlt.

Öl zu Pellets hatten wir ein Angebot, das fast doppelt so teuer war, unter anderem wegen des Pelletlagers.

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harmersbachtal  23.01.2020, 19:00
@HanniManni04

ganz einfach 1.000 Liter Heizöl sind etwa 2 Tonnen Pellets

20.000 € Pellets / Öl-Brennwert +Termische Solar ca 18.000 € bei Pellets gibt es halt 3.500 € zuschuss von BAFA

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Du hast im Prinzip alle gängigen Heizungsarten aufgezählt. Mir fällt da nichts ein außer noch sowas wie solar thermie.

Ich persönlich würde zu den Holzpellets raten auf dem ersten Blick. Der primärenergiefaktor liegt bei 0.2 da kriegt man gute Werte raus sodass egal was die Regierung entscheidet man gut dasteht.

Werner Huebner  21.01.2020, 20:17

... bis denn der Schornsteinfeger an der Tür steht und sagt: "Lass uns mal über Feinstaub reden ....".

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Spiff123  22.01.2020, 00:54

Mit Holz zu heizen ist keine gute Idee. Das bringt den Feinstaub mitten in die Wohngebiete und ist alles andere als sauber und ökologisch. Aufgrund der steigenden Zahl an Holzöfen ist die Luft in vielen Wohngebieten, vor allem am Abend, teils unerträglich geworden. Lüften unmöglich, ohne dass es in der ganzen Wohnung erbärmlich nach Waldbrand stinkt.

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