Welche Folgen entstehen durch die reine Aufforstung von Nadelbäumen?

5 Antworten

Eine Plantage ist niemals stabil. Es ist immer eine Einladung an die Fressfeinde, der Tisch ist reich gedeckt. Dazu kommt dass es dort keine Vielfalt gibt. Es gelangt kein Licht auf den Boden und die Artenvielfalt ist zu vergleichen mit einer Wüste.

WildTiger7 
Fragesteller
 12.05.2020, 10:21

kann es auch sein, dass der Boden schlechter Qualität hat, weil keine Blätter fallen und zu neuer Erde zersetzt werden?

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Fuchssprung  12.05.2020, 10:23
@WildTiger7

In diesem Boden leben noch nicht einmal Insekten oder Pilze die diese Arbeit erledigen könnten. Geht man dort mit der Hand hinein, ist er einfach nur tot. Zumindest an der Oberfläche.

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Anfälligkeit für Schäden durch Klimawandel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PWolff  12.05.2020, 11:09

Noch mehr durch Schädlinge und durch Auslaugung. (Irgendwo hatte ich mal was von 70jährigen Fichten mit einem Stammdurchmesser von 5 cm gelesen.)

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Das ist nicht so allgemein zu beantworten. Es kommt stark drauf an, wo man aufforsten will und welche Baumarten. Wenn ich mir die bisherigen Antworten so ansehe, ist da ein Problem: Die Fichte ist zwar ein Nadelbaum, aber nicht alle Nadelbäume sind Fichten ;-) Man kann also den Nadelbaum per se nicht verteufeln, nur weil unsere Fichtenmonokulturen nach Jahrhunderten jetzt nicht mehr funktionieren.

Es gibt Regionen der Erde, wo schlicht (fast) nur Nadelbäume wachsen. In der Nähe der Baumgrenze von Gebirgen oder die borealen Nadelwälder zum Beispiel. Im hinteren Bayerischen Wald gibt es sogar natürliche Fichtenreinbestände.

Man kann also Nadelbäume auch ebenso zu Mischbeständen kombinieren, solange es die richtigen sind, die man zusammensteckt und solange der Standort passt. Ein Problem ist dann, wenn man mit Nadelbäumen aufforstet, wo sie absolut nicht hingehören.

Man kann also nicht allgemein sagen, dass der Nadelbaum an sich ein Problem ist. Es kommt immer darauf an, wo man ihn hinpflanzt und in welcher Kombination mit anderen Arten. Es hängt vom exakten Standort ab, dessen klimatische Bedingungen, dessen Bodenzustand und der vorherigen Artzusammensetzung dort.

Leider hat die Fichte als dominanteste und bekannteste Nadelbaumart hier mit ihren Schlagzeilen dafür gesorgt, dass alle Nadelbäume in Verruf geraden. Manchmal möchte man meinen, es gibt Menschen, die nie einen anderen Nadelbaum gesehen haben... Dabei ist deine Frage eine Problematik, die man differenziert und von Fall zu Fall bzw. von Standort zu Standort anders diskutieren muss. Nur weil unsere eigens herbeigeführten Fichtenmonokulturen auf vielen Standorten in Deutschland die bereits in den vorherigen Antworten angesprochenen Probleme zeigen, muss das nicht auf allen so sein ;-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Monokulturen tragen immer eine gewisse Anfälligkeit und die Gefahr des Totalverlustes in sich. Speziell bei Nadelbäumen findet zudem noch eine Versauerung das Bodens statt, jedoch ist die Auswahl der Baumart immer abhängig von den Klima- und Bodenverhältnissen. Daher läßt sich diese Frage auch nicht abschließend beantworten.

schädlinge und naturgewalten haben leichtes spiel,nur das macht doch bestimmt keiner mehr seit 30 jahren.zumindest in meiner region ist mischkultur angesagt