Weiterbildung zum Medienfachwirt?
Liebe Community,
seit nun mehreren Jahren arbeite ich als Einzelhändler in der Lebensmittel Branche bei Aldi Süd. Ich habe dort meine Ausbildung absolviert und bin momentan in einem 3 jährigen „Filialführungsprogramm“ (aktuell 3 Jahr) was mich sozusagen zum Filialleiter ausbilden soll.
Leider bin ich von der ganzen Sache nicht mehr so überzeugt und würde gern mehr aus mir machen. Auf meiner Suche nach diesem „mehr“ bin ich auf den Medienfachwirt gestoßen und bin jetzt auf der Suche nach Menschen die mir von ihren Erfahrungen erzählen könnten was das Thema Weiterbildung, Vergütung während der Weiterbildung, eventueller Suche nach einem meinen neuen Betrieb und alles was es noch zu teilen gibt.
Von meiner Seite schon mal im voraus großen Dank an alle die Antworten!
1 Antwort
Vorweg: Ich bin kein Medienfachwirt, sondern habe nach meiner Ausbildung zum Mediengestalter noch ein berufsbegleitendes Studium zum Bachelor in Medien- und Kommunikationsmanagement absolviert...
Grundsätzlich ist der MEDIENfachwirt aber eine Fortbildung für Menschen in MEDIENberufen. Denn der Fachwirt ist ja keine Berufsausbildung, die "bei Null" anfängt, sondern verlangt einiges an Vorbildung in diesem Bereich.
Sie sind zur Prüfung im Prüfungsteil "Grundlegende Qualifikationen" zur Medienfachwirt:in (IHK) zugelassen, wenn Sie
1. eine erfolgreich abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, die der Druck- und Medienwirtschaft zugeordnet werden kann, oder
2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis*, oder
3. eine mindestens vierjährige einschlägige Berufspraxis* nachweisen können.
Zur Prüfung im Prüfungsteil "Handlungsspezifische Qualifikationen" sind Sie zugelassen, wenn Sie
1. die Ablegung des Prüfungsteils "Grundlegende Qualifikation" nachweisen und dies nicht länger als 5 Jahre her ist
2. berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse gemäß der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) oder aufgrund einer anderen öffentlich oder staatlich anerkannten Regelung nachweisen können, wenn die nachgewiesenen Kenntnisse den Anforderungen nach § 4 der Ausbildereignungsverordnung gleichwertig sind. Die Kenntnisse müssen vor Beginn der letzten Prüfungsleistung vorgelegt werden.
* Die Berufspraxis muss im Bereich der Medienwirtschaft erworben worden sein und muss spätestens bis zum Zeitpunkt der Prüfung nachgewiesen werden.
Ob diese Voaussetzungen bei einem "Einzelhandelskaufmann" (Berufsausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel?) gegeben sind, das wage ich zumindest zu bezweifeln.
Als ausgelernter Mediengestalter habe ich damals in einem Großunternehmen mit Dreischichtbetrieb rund 2.000 EUR plus Schichtzulagen bekommen, insgesamt je nach Anzahl und Art der Schichten 2.300 bis 2.800 EUR brutto. Das ist aber auch schon 18 Jahre her.
Heute liegst Du als Mediengestalter (mit Berufserfahrung ohne Schichtbetrieb) bei ca. 32.000 bis 37.000 EUR Jahresbrutto, denn der Beruf ist mittlerweile leider sehr überlaufen.
Mit meinem Medienmanagement-Studium verdiene ich heute glücklicherweise deutlich besser ;-)
Eine Umschulung ist zumindest zum Mediengestalter möglich. Wir hatten damals mehrere Umschüler bei uns in der Berufsschule. Die kamen zwar alle aus der Medienbranche, hatten aber meist eine handwerkliche Ausbildung und waren vor ihrer Umschulung z.B. als Maschinenführer in Druckereien eingesetzt. Die wurden mit einer 2-jährigen Umschulung zum Mediengestalter ausgebildet.
Andere Möglichkeit für Dich: Ein Medienmanagement-Studium. Da gibt es berufsbegleitende oder auch Fernstudiengänge, die man neben dem Beruf belegen kann. Als gelernter Kaufmann kannst Du Dir da ggfs. sogar einige Module aus der Ausbildung anerkennen lassen und das Studim so verkürzen. Was das berufsbegleitende Präsenzstudium angeht: Das ist vom wöchentlichen Aufwand vergleichbar mit dem Medienfachwirt der IHK - es dauert nur deutlich länger (nämlich mind. 4 Jahre anstatt 2 beim Fachwirt). Aber wenn man sich erst einmal an diesen Rhytmus und das Zusammenspiel von Beruf und Studium gewähnt hat, dann ist es auch kein großer Unterschied mehr, ob man das nun 2 oder 4 Jahre macht.
Weißt du ob es möglich wäre eine Umschulung zu machen? Und könntest du mir sagen was du aus ausgelernter verdient hast?