Was war Euer krassestes Erlebnis mit Tieren in der Natur?

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Wir haben in Russland Verdichter für Erdgas gebaut. Die Baustelle lag mitten im Wald und man konnte dort rein gar nichts unternehmen. Deshalb hat einer meiner Kollegen eine Lebendfalle gebaut und geschaut, ob ihm ein Tier in die Falle geht. Als Köder hat er Leberwurst benutzt.

Am nächsten Morgen lag ein Mauswiesel in der Falle und hat geschnarcht. Wir haben ihn rausgelassen, den Köder erneuert und die Falle am Abend wieder scharf gemacht. Am nächsten Morgen lag das gleiche Mauswiesel wieder in der Falle und hat gepennt. Das ging über mehr als 2 Wochen so. An jedem Morgen lag das Mauswiesel vollgefressen in der Falle und hat es sich gut gehen lassen.

Im Sommer darauf haben wir ein paar leere Ölfässer zu einem Floß zusammengebunden und mit Brettern abgedeckt. Damit sind die Vilva herunter gefahren. Das ist ein gemütlicher, kleiner Fluss, auf dem man keine Stromschnellen oder Wasserfälle erwarten muss. Wir sind ganz früh losgefahren, noch vor Sonnenaufgang und wir waren kaum losgefahren, da haben wir am Ufer jemanden patschen gehört. Alle haben ihre Köpfe in die Richtung des Geräusches gedreht und sind sofort erstarrt.

Nur 4 Schritte entfernt, hatte ein Bär am Ufer getrunken. In dem Moment als wir vorbei getrieben sind, hat er uns angesehen und war ebenso perplex wie wir. Das Wasser ist aus seinem Fell getropft und keiner von uns hat sich bewegt. Damals hatte ich leider noch keine Kamera. Aber nach diesem Erlebnis wollte ich unbedingt eine haben. Meine erste war eine Spiegelreflex mit Film. Damit kann man natürlich nur Fotos machen.

Als es dann kleine Camcorder gab, habe ich mir so ein Ding gekauft und war damit oft in der Natur unterwegs. Auf einer Wiese ist mir ein Fuchs begegnet und ich bin sofort zu einem Eiszapfen erstarrt und habe mich nicht bewegt. Weil ich aber ohne jede Deckung mitten auf der Wiese stand, habe ich mir keine großen Chancen ausgerechnet, dass der Fuchs mich nicht bemerkt.

Er saß am Rand der Wiese, hatte die Augen geschlossen und hat den Wind geprüft. Eine ganze Weile hat er da gesessen, immer wieder geblinzelt, weil die Sonne ihn geblendet hat und die ganze Zeit hat er den Wind geprüft. Irgendwann war er sich wohl sicher, dass kein Feind auf der Wiese sein Unwesen treibt. Da hat er mit seinem "Tagwerk" begonnen und ein paar Mäuse gefangen. Er hat 2 Mal eine große Runde auf der Wiese gedreht und sie vollständig abgesucht.

Am Anfang hat eine Krähe versucht, den Fuchs zu warnen. Sie hat mich gesehen und wollte ihm klar machen: "Schau hin! Da steht ein Mensch!"

Aber der Fuchs hat wohl nicht verstanden was die Krähe ihm sagen wollte. Er hat wohl geglaubt, dass die Krähe alle anderen Tiere vor ihm warnen will und war einfach nur genervt von dem Vogel.

Bei seiner 2. Runde über die Wiese ist er mir sehr nah gekommen. Er war wohl nur 10 Schritte entfernt und irgendwann hat er mich direkt angesehen. Da ist ihm wohl klar geworden, dass ich kein Zaunpfahl bin. Doch da hatte ich meine Aufnahme bereits im Kasten. Dieses Erlebnis war noch viel krasser für mich, als die Begegnung mit dem Bären, weil der Fuchs sich immer wieder umgesehen hat, ob ihn auch ja niemand beobachtet. Er konnte mich aber nicht sehen, weil ich mich einfach nicht bewegt habe. Wie mit einer Tarnkappe habe ich auf der Wiese gestanden und ihn gefilmt.

https://www.youtube.com/watch?v=BNeCD6LsrX8

Das Meiste in Namibia

Mich hat mal ne Giraffe gejagt, weil ich ihrem Jungtier etwas zu nah gekommen bin. Zum Glück laufen die nicht lange. Nach ca 20 Metern war ich save.

Das Selbe ist mir bei Wasserböcken passiert. Da sind gleich mehrere Bullen auf mich losgegangen. Bin runter in den Damm ins Wasser gelaufen. Da stand ich dann brust tief im Wasser und hab gewartet bis die weg sind. Die anderen Kinder haben mich ganz schön ausgelacht.

Ich bin auf nen Skorpion gelatscht. Der stach mich auch in den Fuß. Ein zweiter stach mich als ich Feuerholz in den Wasserboiler packen wollte. Meine Gastmutter hatte in ihren 75 Jahren keinen Skorpion gesehen. Und mich stechen direkt zwei Stück. Das war schon ulkig. Heute lache ich über die Panik die ich in der Nacht geschoben habe xD

Wir fanden ein Nashorn Baby das neben seiner toten Mutter lag und geweint hat. Zumindest haben sich die Geräusche wie weinen angehört. Du Mutter war von Wilderern getötet worden. Wir haben das Nashorn mitgenommen und zusammen mit einem Schaf als Begleiter in einem ca 50x50m kleinem Gehege großgezogen. Naja, bis es so 3 oder 4 Jahre alt war. Chika hies sie und das Schaf hieß Erol.

Einmal sprang ich von der Ladefläche des Autos als wir im Gelände waren. Hab nen Leoparden aufgeschreckt, der da im Gestrüp lag. Hat mich zu Tode erschrekt als der davon gehuscht ist. Hätte auch angreifen können.

Im Kavango Delta habe ich mal ein Krokodiel aufgeschreckt. Das schoss links von mir aus dem Wasser, huschte vor meiner Nase direkt auf die andere Seite. Ich war nur froh das es kein Flusspferd war. Das hätte echt übel ausgehen können. Weil die ja übelst gefährlich sind.

Dann hatte ich noch ein paar unschöne Begegnungen mit Schlangen. Einmal hätte mich auch fast eine gebissen. Mein Hund ist dazwischen gegangen und wurde in den Hals gebissen. Der Hund hat es überlebt. Ich hätte mein Bein verloren wenn die Schlange mich erwischt hatte.

Ich glaub das coolste war aber mal ein wilder Elefant, der erstaunlich behutsam über unseren Farmzaun stieg. Man hätte meinen können das der den einfach umrennt. Aber gar nicht. Der hat den mit seinem Rüssel Abgetastet und ist dann ganz behutsam über den Zaun gestiegen.

Erst als meine Mutter im Auto anfing in Panik zu geraten und leicht hysterisch wurde, wurd er auf uns aufmerksam und hat uns gedroht. Das war schon leicht beängstigend.

Das Ganze war deshalb cool, weil es in Namibia kaum noch wilde Elefanten gab. Selbst die Breitmaulnashörner auf unserer Farm waren bei uns ausgewildert worden. So ein wilder Elefant ist etwas ganz besonderes.

Was auch ziemlich cool war, wie mal eine Zebra Herde zum Wasserloch wollte und die einfach so an Löwen vorbei gegangen sind. Die da lagen. Offenbar wussten die Zebras das keine Fressenszeit für die Löwen ist und die Zebras sich keine Sorgen machen müssen. Das hat mich echt umgehauen.

Erst am Nachmittag haben sich die Löwen neu positioniert (auf die Lauer gelegt) und dann auch nen Springbock gerissen. Das mal live zu sehen war schon sehr spektakuläre.

Gibt reichlich das man in 3 Jahren auf einer 10.000 Hektar großen Wild und Jagdfarm eleben kann.

InNorwegen bin ich mal zu nah an eine wilde Rentier Herde geraten. Die weibchen haben einen Kreis um die Jungtiere gebildet und die Männchen gingen alle in den Angriff über. Richtig gut koordiniert und perfektes Teamwork. Das war echt cool. Ich bin trotzdem gerannt wie ich nur konnte xD

Lavendelmond  30.01.2023, 06:57

Wow... faszinierend

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Fotograf1986  30.01.2023, 07:08
@Lavendelmond

Na ja, die Deutschen die da leben, haben sicher spannendere Geschichten zu erzählen. Ich hab da ja nur 3 Jahre gelebt. Aber das was ich in der Zeit gesehen und erlebt habe, begleitet mich heute noch. War schön sich mal wieder daran zu erinnern.

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In meiner Kindheit stand auf einer Waldlichtung plötzlich ein Hirsch vor mir.

Ich ganz allein und klein, Hirsch auch allein, doch gross, beide haben innegehalten und waren recht überrascht.

Mich hat ein schwan angegriffen und er hatte mir bereits den Unterarm gebrochen gehabt...ich musste ihn dann in den Hals stechen sonst hätte der mich umgebracht oder keine Ahnung. Auf jedenfall hab ich dann ne Anzeige bekommXD

GeorgO5  12.08.2023, 20:03

Nicht gut-nur weil du dich gewehrt hast?

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Astroo62  22.08.2023, 22:51
@GeorgO5

Inzwischen ist die Anzeige durch...bin frei gesprochen worden weil, (Begründung vom Gericht) man Tiere nur unter Bestimmten Voraussetzungen töten darf und ich hatte ein Grund weil er mich stark verletzen hätte können. Also hat der Schwan hat am Ende gar nix davon gehabt und die eine Familie die mich dabei beobachtet haben, hat nen schönen Familienausflug gehabt 👍🏻

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Ein (scheinbar) halbzahmer Fuchs nachts im Stadtwald.

Der war sehr neugierig, saß 2m von mir entfernt am Wegrand und hat mich dann noch ca 4km begleitet.

Fotograf1986  30.01.2023, 07:11

Da musst du aufpassen. Das Phänomen kenne ich. Hatte ich selbst auch mal. Ein Förster hat mir erklärt, das wenn Tiere Tollwut haben, sie sich so verhalten. Also das sie plötlich nicht mehr scheu sind, die Nähe zum Menschen suchen und sich zahm geben. Man sollte aufpassen, das diese Tiere einem nicht zu nahe kommen. Da man sich sonst mit Tollwut anstecken kann.

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