Was war Dumbledore?

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Dumbledore war kein Heiliger. Er hatte einen sehr scharfen Verstand, und er benutzte ihn. Er ist zwar nicht böse, aber auch nicht der Held, zu dem ihn viele machen.

Er tat viel Gutes, aber auch viel Zwielichtiges.

Was ich an der Harry-Potter-Reihe liebe, ist eben, dass niemand rein gut oder böse ist (außer vielleicht Voldemort oder die offensichtliche Psychopathin Umbridge). Albus Dumbledore wirkte wie ein perfekter Mensch (wir haben ihn schließlich durch Harrys bewundernde Augen gesehen), vielleicht bis zum letzten Buch. Dann kamen die Leichen aus seinem Keller zum Vorschein - seine Beziehungen zu Grindelwald, seine Pläne, die Welt zu übernehmen, und seine verrückte Besessenheit von den Heiligtümern des Todes. Seine Schwester. Ein paar Dinge in seinem Charakter stechen mir besonders hervor:

1. Er wollte den Stein der Auferstehung, um seine Eltern zurückzubringen und ihn von seiner Verantwortung gegenüber seiner Schwester zu entbinden. Man beachte, dass er nicht so böse war wie Grindelwald, der eine Armee der Toten wollte. Aber er war definitiv eigennützig und egoistisch, weil er sich darüber ärgerte, dass seine Fähigkeiten verschwendet wurden, um sich um seine Schwester zu kümmern.

2. Er hat Angst vor der Wahrheit. "Die Wahrheit ist eine mächtige und gefährliche Sache und muss mit großer Vorsicht behandelt werden". Er möchte unbedingt wissen, was in jener Nacht mit Ariana geschah, hat aber Angst, dass sie durch seinen Zauber getötet wurde.

3. Er hat sich gebessert. Nach dem Tod seiner Schwester bekehrte er sich und versuchte nie wieder, den dunklen Künsten nachzugehen.

4. Er ist der Versuchung erlegen. Dumbledore hatte sich zwar von den Dunklen Künsten und den Heiligtümern abgewandt, konnte aber der Versuchung des Unsichtbarkeitsumhangs nicht widerstehen. Er wollte ihn sich genauer ansehen, und als James und Lily starben, "hatte er zwei Heiligtümer in seinem Besitz". Und als er den Stein der Auferstehung in die Hände bekommt, will er ihn anprobieren, zugegebenermaßen aus Liebe, aber er setzt ihn auf und riskiert sein Leben. Es ist nicht leicht, vor der eigenen Vergangenheit wegzulaufen. Unsere Vergangenheit hat die Eigenschaft, uns für immer zu verfolgen. Und Dumbledore war ein Beispiel dafür. Er lebte sein Leben mit dem Bedauern, dass er Ariana getötet hatte und dass er sich nicht um seine Schwester gekümmert hatte.

5. Mein Hauptproblem mit Dumbledore: Er hatte gute Absichten, aber er benutzte das Leben von Menschen, als wären sie Schachfiguren in seinem Spiel. Harry bei Menschen zu lassen, die ihn seine ganze Kindheit misshandeln und erniedrigen würden, schützte ihn zwar, aber es hätte andere Lösungen gegeben. Ich werde niemals zustimmen, dass Kindesmissbrauch im Namen des Allgemeinwohls geschehen muss.

Ich glaube, Dumbledore hat sein Bestes getan, um die Zaubererwelt vor einem gefährlichen Wahnsinnigen zu schützen. Und ich denke, dass er manchmal zu schnell bereit war, Menschen auszunutzen, um dies zu erreichen. Am meisten Harry.

Um deine Frage also abschließend zu beantworten... Dumbledore ist eine Grauzone, genau wie jeder andere in der Serie. Und das, muss ich sagen, ist das Schöne an der ganzen Sache.

Woher ich das weiß:Hobby – alle Bände sehr oft gelesen und die Filme auch oft geschaut

Ich denke er war ein sehr vielschichtiger Mensch, der eine Menge in seinem Leben erlebt hat und durch viele Phasen gegangen ist

was man am Ende von im halten will, kann nur jeder für sich selber entscheiden

Ich persönlich mag ihn eigentlich, sehe es aber etwas Kritisch das er Harry eigentlich von Anfang an (Wie Severus es so schön ausgedrückt hat) "Wie ein Schwein zum Schlachten herangezogen hat"

Manche denken ihm lag nie etwas an Harry, sondern dass er ihn eben nur benutzt hat
Ob das wirklich stimmt, ist aber nur sehr schwer zu sagen

Chantimausss  17.02.2022, 22:44

Ich glaube ihm lag schon was an Harry. Genau das hat er ja in dieser Unterhaltung in seinem Büro am Ende in HP und der Orden des Phönix gesagt. Das er Harry deshalb nichts von der Prophezeiung gesagt hat, weil sein Wohlergehen ihm wichtiger war.

Aber ja letztendlich hat er natürlich Harry "benutzt" womit er unzählige andere Menschen gerettet hat. Aber Harry selbst würde ja nicht ruhen Ehe er den Mörder seiner Eltern bekämpft und besiegt hat (bzw selbst besiegt würde) sowas hat er ja schon ziemlich deutlich gemacht.

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Tsukino38  18.02.2022, 07:38
@Chantimausss

Schon klar, Harry selber wollte Voldemort schlagen das stimmt
und wie ich schon sagte, am Ende muss jeder für sich selber entscheiden, was er von Dumbledore hält

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Von einer fiktiven Figur kannst du denken was du möchtest.

Du hast meine offizielle Erlaubnis!

Auch Dumbledore war mit 17/18 ein dummer Junge mit viel Blödsinn im Kopf, der meinte, er wäre der Größte und Beste. Das ist in dem Alter nicht ungewöhnlich.

Aber auch er hat im weiteren Leben gelernt, hat an Weisheit und Lebenserfahrung dazugewonnen und hat reflektiert, was er da gemacht hat.

Seine Sichtweise hat sich geändert. Er war früher anders und hat Weisheit dazugewonnen.

Er wurde erst zu dem klugen Mann welcher er am Schluss war.