Was versteht man unter ''Gefallene Schöpfung''?

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Hallo Ganten,

Die Texte aus Römer 8, 19-22 (ELB) und Kolosser 1, 23 (EÜ) zeigen, was mit dem Begriff der "gefallenen Schöpfung gemeint ist:

Römer 8

19 Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. 20 Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit10 unterworfen worden - nicht freiwillig, sondern durch den11, der sie unterworfen hat - auf Hoffnung hin, 21 dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft12 der Vergänglichkeit13 frei gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.

Kolosser 1

23 Doch müsst ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündet; ihr habt es gehört, und ich, Paulus, diene ihm.

Kolosser zeigt, dass mit "Schöpfung" die Menschenwelt gemeint ist und nicht etwa die Tiere, Pflanzen oder Unbelebtes.

Diese Schöpfung wurde nach der Sünde Adams und Evas der Nichtigkeit / (oder Fußnote 13: Vergänglichkeit), ja dem Tod unterworfen, weil Gott zuließ, dass das zum Tod verurteilte Menschenpaar Nachkommen hervorbrachte, die von ihren Ureltern alle den Tod, die Nichtigkeit, die Vergänglichkeit erbten.

Die gefallene Schöpfung Menschenwelt erhielt jedoch schon durch die Edenprophezeiung aus 1. Mose 3, 15 die Hoffnung, dass Gott sie durch den dort verheißenen "Samen", der dann später als Jesus Christus offenbar gemacht wurde, "von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei gemacht" würde. Jesus hat durch seinen Opfertod den Preis für ihre Befreiung vom Tod bezahlt.

Die gefallende Schoefung hat sich selbst nicht erkannt, da sie glaubt, die Schoepfer zu sein. Die Schoepfung findet in jeder Sekunde statt, wir du dir denken kannst. Die gefallene Schoepfung kann nicht erschaffen, weil sie nur denkt, sie hat den Zepter in der Hand, d.h. sie denkt, die erschafft. Das betrifft unsere Egos im Allgemeinen und dein Ego im Besonderen ,wenn du glaubst, du bist, der, der alles im Griff hat und alles unter Kontrolle. Aber die wahre Kontrolle hast nicht Du, weil es niemanden gibt, der erschaffen kann. Da existiert Niemand. Wenn wir das erkennen, dann erkennen wir den wahren Schoepfer und das bist nicht Du/Ich/Wir, sondern unsere Gedanken, die wir aber nicht selbst denken, sondern einfach geschehen. Alles Gute!

Damit ist zum einen das erstmalige Eindringen schädlicher Einflüsse in die Schöpfung gemeint, zum anderen der daraus resultierende zustand der Schöpfung. Die Schöpfung "fiel" spätestens mit dem "Tohuwabohu" (Gen. 1.2). Folge sind u. A. Leid und Konkurrenzdruck, wie das Fressen und Gefressenwerden (Räuber in den Meeren, Gen. 1.21). Mit dem Paradies (= Einfriedung) errichtete Gott inmitten dieser gefallenen Welt eine Art Mikrokosmos, um die Gottesherrschaft auf Erden wieder herzurichten. Zudem erwählte Gott sich einen ersten konkreten menschlichen Bundespartner, Adam. Dessen Versagen verschlimmbesserte das Problem allerdings, zum biologischen Tod gesellte sich noch der geistliche, die Trennung von Gott. Das war der Fall des Menschen. Doch Gott versprach, dass der "Same der Frau" eines Tages die Schlange (=Satan) unschädlich machen würde (Gen. 3.15).

Die Schöpfung "fiel" mit der Sünde des Menschen in den Kreislauf des Todes (Röm.8,19-21).

Wenn Jesu zurück kommt, wird auch die Pflanzen - und Tierwelt erneuert (2:Petr.3,13).

Dann wird der Tod nicht mehr sein (Jes.11,8; Offb.21,4)....

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Seit dem Sündenfall von Adam und Eva spricht man von einer gefallenen Schöpfung.Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...