Viele biblischen Inhalte haben sich mittlerweile als wahr entpuppt, wenn auch anders als die Christen/Kreationisten sich das vorstellen. Z. B. ist die sogenannte "Schöpfungs"geschichte hochgradig "evolutionistisch"; Sie wird zusammenfassend mit demselben Wort bezeichnet wie die übrigen biblischen Stammbäume. Und die Paradiesgeschichte reflektiert den neolithischen Wandel, den Übergang des Menschen vom Wildbeuter zum Landwirt. Die Sintflut war eine lokale Naturkatastrophe, die Plagen waren eine ökologische Kettenreaktion, sogar die Tier- und Jesuswunder lassen sich auf natürliche Weise erklären. Natürlich liegt vieles noch im Dunkeln, aber das Gesamtbild des Bibelpuzzles ist trotz fehlender Teile gut zu erkennen. Ich wäre schön blöd, würde ich mich angesichts meines heutigen Bibelwissens noch mit alles und nichts erklärenden Pseudoerklärungen a la "haben sich irgendwelche Menschen ausgedacht" zufrieden geben.

Mein "Glaube" an die Bibel beschränkt sich auf das, was man in der Wissenschaft als Arbeitshypothese bezeichnet. Ich bringe mir unbekannten Bibeltexten ein vorläufiges Vertrauen entgegen und warte ab, welche Erkenntnisse sich ergeben.

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Die biblische Sintflut ist zeitlich nicht so einfach einzuordnen, sowohl von den biblischen Zeitrechnungen, als auch vom entsprechenden naturhistorischen Ereignis her. Es kann mittlerweile als gesichert angesehen werden, dass die Sintflut eine Folge des Endes der letzten Eiszeit war, und das ging a) vor etwa 10000 Jahren los und zog sich b) ziemlich lange hin, sodass es viele regionale Flutkatastrophen gab, die je nach geografischer Lage unterschiedlich vonstatten gingen. Adam und Eva lebten vor ca. 7500 Jahren im heutigen Persischen Golf, welcher von der Flut rasch verschluckt wurde. Das macht es wahrscheinlich, dass in der Bibel diese Überflutung gemeint ist. Auch Noah gehört noch in die Jungsteinzeit. Das Alte Ägypten wird zwar manchmal für die Wiege der Zivilisation gehalten, aber dieser Titel steht eher dem erwähnten Persischen Golf zu, Ägypten War vergleichsweise spät dran. Sicher ist, dass die Pyramiden vor ca. 2500 Jahren erbaut wurden. Aller Wahrscheinlichkeit nach kamen die Pyramiden nach der Sintflut.

Aber unabhängig davon muss der Erbauer der Pyramiden kein Nachfahre Noahs sein und ist es wohl auch nicht. Erstens War die Erde schon vor Adam und Eva bevölkert und zweitens War die Sintflut eben lokal begrenzt, sodass sie der übrigen Menschheit nichts anhaben konnte. Das gilt auch für die Ahnentafel in Gen. 10. Sie betrifft nur den Nahen Osten. Dass die ganze Weltbevölkerung von den Söhnen Noahs abstammen soll, ist ein gravierender Auslegungsfehler.

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Ah,  meine Lieblingsfrage mal wieder :) Also, auf ein Neues:

Es ist eine der hartnäckigsten Irrlehren der Auslegungstradition, dass Adam und Eva die ersten Menschen überhaupt gewesen sein sollen. Tatsächlich kommen sie aber im ersten Kapitel gar nicht vor. Dort erscheint der Mensch genauso im Kollektiv, sprich in unbestimmter Anzahl, wie davor die Pflanzen- und Tierarten. Adam ist hier kein Personenname, sondern Artbegriff. Der Ursprung dieser Menschen ist im Tierreich zu suchen  (kein Scherz, das wird im Text so dargestellt; u. A. Wird der Schöpfunfsbericht als Stammbaum  (hebr. Toledot; Gen. 2.4) zusammengefasst). Die Entstehung der Individuen Adam und Eva ist ein völlig anderer Vorgang, vgl. Jer. 1.5 und Ps.  139.

Auch die Lebensumstände von Adams Familie lassen keinen Zweifel daran, dass die Welt bevölkert war. In der Edenbeschreibung werden Länder bzw Ortschaften erwähnt, Adam  hatte seine Herkunftsfamilie für Eva verlassen,, Kain befürchtet, im Ausland getötet zu werden. Womit auch die Abstammung von Kains Frau sonnenklar ist, sie War Noditin.

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Kurz gesagt hallt in dieser Geschichte die neolithische Revolution nach, der Übergang des Menschen vom Wildbeuter zum Landwirten. Das wird an mehreren Aspekten deutlich:

Der Edenbeschreibung nach zu urteilen lebten Adam und Eva im Fruchtbaren Halbmond, genau dem Landstrich, der als Wiege der Zivilisation in die Lehrbücher eingegangen ist. Adam ist bereis Ackerbauer, bei dem "Paradies" handelt es sich um eine Einfriedung, die den jungsteinzeitlichen Menschen zum Schutz ihrer (Nahrungs-)Vorräte dienten. Außerdem wird gesagt, dass Adam und Eva "die Augen aufgingen". Der Archäologr Ian Hodder vermutet als Initialzündung einen Bewusstseinswandel. Plötzlich sah die Welt anders aus für die Menschen, sie mussten sich umstellen. Ein weiterer entscheidender Hinweis steckt im "Strafenkatalog von Adam und Eva, er listet die unschönen Folgen des Umbruchs auf. Harte Arbeit, Krankheiten, Unterjochung der Frau durch den Mann aufgrund der größeren wirtschaftlichen Abhängigkeit durch vermehrte Schwangerschaften. Kurz gesagt: Was wir heute als "traditionelle Geschlechterrollen" kennen, ist menschheitsgeschichtlich gesehen ein blutjunges Phänomen.

Wie du siehst, braucht man in die Paradiesgeschichte nichts Übernatürliches reinzuinterpretieren. Im Gegenteil, diese austauschbaren theologischen Schnörkel machen ein echtes, tiefergehendes Bibelverständnis schwer bis unmöglich.

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Leitfrage: Was wären wir heute ohne Menschen wie Adam und Eva?

Die ungeschminkte Wahrheit, mal ganz plakativ: Genau das, was wir bis zum Neolithikum waren. Wir hätten kein Dach über dem Kopf, keine Supermärkte, keine Toiletten, keine festen Partnerschaften, Hammer und Meißel statt Kugelschreiber und Papier. Geschweige denn Autos, Computer oder Handys.

http://www.swr.de/steinzeit/bhtml/_Neolithische_Revolution.html

Das "Paradies" ist kein unerreichbares Ideal, sondern war jungsteinzeitliche Normalität. Das Wort bedeutet "Einfriedung", und solche dienten den damaligen Menschen zum Schutz ihrer (Nahrungs-)Vorräte. Adam und Eva sind da nur zwei Exemplare von vielen. Nicht nur die Landwirtschaft, auch die Ehe wurde zu dieser Zeit "erfunden". Laut Paul Hengge reflektiert Gen. 2.23-24, wie der Mann seine Beteiligung an der Fortpflanzung erkennt und seine Verantwortung mit der Frau teilen will.

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Googel mal Ian Hodder und Bewusstseinssprung. Der Archäologe ist davon überzeugt, dass die Initialzündung zur sogenannten Neolithischen Revolution weniger äußere Einflüsse als ein menschlicher Bewusstseinswandel war. So halltes auch in der biblischen Paradiesgeschichte nach, indem Adam und Eva "die Augen azfgehen". Auch deren Lebensumstände sprechen dafür (Ackerbau, Ernte von Baumfrüchten). Die Thematik ist so faszinierend und spannend, dass es völlig irrelevant wird, um welche Sorte es sich bei der "verbotenen" Frucht handelte.

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Dazu muss man die Aussageabsicht und Inhalte der Bibel kennen. Die biblischen Schilderungen wurden zur Erinnerung an historische Ereignisse (z. B. Vertreibung aus dem Paradies = Neolithische Revolution; Sintflut = lokale Flutkatastrophe im Zuge des Klimawandels;) aufgeschrieben, auch Abstammung und Stammregister spielten eine wichtige Rolle. Die Frage setzt voraus, dass diese Ereignisse nicht stattgefunden hätten, was natürlich absurd ist. Aber selbst wenn es nicht in der Form aufgeschrieben wäre und es heute keine Bibel gäbe - an Religionen hätte es nie gemangelt.

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Tod und Verderben sind spätestens seit dem "Tohuwabohu" (Gen. 1.2) in der Schöpfung omnipräsent. Dieser Ausdruck widerlegt alle blauäugigen Interpretationen, dass die Welt ursprünglich vollkommen gewesen und allein Adam an allem Übel schuld sei. Die Bibel unterscheidet zudem zwei Arten von "Sünde": Die willentliche, die ab Adam zählt (im Bibeltext mit Artikel benannt) und deren Folge der geistliche (nicht biologische) Tod ist, und die unbewusste (ohne Artikel). Paulus beschreibt eine "gesetzlose" Zeit, in der es nur die unbewusste Sünde gab, was sich vor allem auf die Präadamiten des 6. Schöpfungszeitraumes bezieht, denn spätestens ab Adam gab es Gesetze im biblischen Sinne.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4adamismus#Isaac_La_Peyr.C3.A8re_und_die_Aufkl.C3.A4rung

Auch Evas Übertretung wurde nicht angerechnet, weil Adam im Garten Eden die Verantwortung hatte. Und richtig, das mosaische Gesetz ist somit nicht das erste, geschweige denn das einzige biblische Gesetz.

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vllt auch auf Gott bezogen

Wenn du dabei an die Bibel denkst, stelle sie bitte von Anfang an sachlich fundiert dar, bevor du dich in theologischen Spekulationen verlierst:

http://konkordant.de/evolution_und_schoepfung.pdf

Spannende Unterthemen wären Meilensteine der menschlichen Evolution: Das Verhältnis und die genetische Vermischung zwischen Homo Sapiens und Neandertaler, die Erfindung des Kochens und last but not least die Neolithische Revolution, das einschneidendste Ereignis der Menschheitsgeschichte.

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Natürlich stimme ich dem soweit zu.

Das Problem bei Kreationisten ist aber, dass sie einen künstlichen Gegensatz zwischen der Evolutionstheorie und dem biblischen Schöpfungsbericht sehen und dabei nur die "anerkannten" Bibelinterpretationen vor Augen haben, welche keinen Zweifel daran lassen, dass Bibel und Wissenschaft sich widersprechen. Riskiert aber einen zweiten Blick auf die Bibeltexte, und zwar ohne christliche Brille, ergibt sich ein anderes Bild.

Kleiner Exkurs: Im frühen Altertum war es gebräuchlich, die "Überschrift" eines Textes an dessen Ende zu setzen, das nannte man Kolophon. Dieser Schlusssatz sollte den Kern des beschriebenen Geschehens noch mal kurz und prägnant wiedergeben. Allein in der Genesis kommt eine solche Kolophonformel ca. 11x vor, und jedesmal geht es dabei um Abstammungsreihen und deren geschichtliches Umfeld: "Dies sind die Zeugungsfolgen (hebr. Toledoth) von...". Toledoth leitet sich von den hebräischen Verben holid (zeugen) und jalad (gebären) ab und ist der hebräische Inbegriff für Abstammung. Dieses Wort kommt im AT insgesamt 39x vor. Der Ausführung dieser Ahnreihen wird bekanntlich soviel Platz gewidmet, dass sie schon manchen Bibelleser auf eine harte Geduldsprobe gestellt haben. Auch das NT beginnt mit einem solchen Stammregister. Schlussfolgerung: Abstammung ist in der Bibel also keine Nebensache, sondern Zentralthema.

Aber zurück zur Genesis: Auch das 6-Tage-Werk wird rückblickend wie folgt bezeichnet: "Dies ist der Stammbaum von Himmel und Erde in ihrem Erschaffenwerden (bara), der Tag (yom), an dem JHWH Elohim die Erde und den Himmel machte (asah)". Diese Zusammenfassung widerlegt alle kreationistischen Interpretationen von geschichtsloser, unveränderlicher Kurzzeit-Entstehung. Schon im Text wurde strikt unterschieden zwischen (relativ plötzlicher) Neuentstehung (bara) und allmählicher Zubereitung bestehenden Materials (asah), hier hat man es nochmal schwarz auf weiß. Auch wird festgehalten, dass nicht nur alles Leben, sondern letztlich alles Seiende denselben Ursprung hat und miteinander verwoben ist. Hier wird auch nochmal der der Unterschied zwischen den Wortpaaren "Himmel und Erde" (Universum) und "Erde und Himmel" unterschieden. Letzteres bezeichnet nicht mehr das ganze Universum, sondern beschränkt den Blick auf den Erdkörper und die dazugehörige Atmosphäre ("Himmel"). Das hebräische yom fasst hier die Gesamtheit aller Schöpfungstage zusammen, was die dogmatische Fixierung auf einen gewöhnlichen Kalendertag endgültig Lügen straft.

Der Mensch bildet keine Ausnahme, er gehört zum großen Stammbaum dazu:

https://www.gutefrage.net/frage/woher-kommen-wir-wirklich-#answer103657828

Adam und Eva kommen zwar auch vor, aber sie gehören klar in die Jungsteinzeit und nicht an den Anfang der Menschheit.

Sorry für den Roman, aber ich konnte hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen. Falls du diesen Kreationisten wiedersiehst, richte ihm das Obengesagte aus, dass der Kreationismus schon aus biblischer Sicht unhaltbar ist.

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Mit Kampfsport kannst du in jedem Alter anfangen.

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Dein Relilehrer hat anscheinend seine Hausaufgaben gemacht und sich informiert, deshalb erstmal ein fettes Lob an ihn. Endlich mal einer, der reflektiert und nicht stumpf Kirchendogmen runterleiert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Dein Relilehrer hat Recht. Die biblischen Todesvorstellungen sind vage und unspektakulär, Himmel und Hölle entspringen heidnischem Gedankengut.

http://www.weltmanager.de/Apokatastasis.html

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Es gibt weder Schicksal noch Zufall, nur Ursache und Wirkung.

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"Wörtlich" bzw. "wortwörtlich" ist in diesem speziellen Fall ein bisschen vorbelastet, weil es im Zusammenhang mit der Bibel vorzugsweise "polemisch" interpretiert wird. Zudem ist es irreführend, weil es gelegentlich zu unglücklichen Kategorisierungen à la *"wörtlich" oder "symbolisch"?* führt, was sich aber selten entsprechend trennen lässt.

Stattdessen sollte man lieber von "genau nehmen" sprechen, weil a) eine korrekte Übersetzung bzw. Auslegung nicht zwangsläufig "(wort-)wörtlich" ist, und b) darin die Einhaltung fester, der Logik folgendem Auslegungsregeln, die du im Folgenden nachlesen kannst, zum Ausdruck kommt:

https://www.gutefrage.net/tipp/wissenschaftliche-bibelauslegung--konkordante-ueb...

Wie sehr es in die Hose gehen kann, wenn man sich auf fragwürdige Rubriken wie "nur wörtlich", "nur symbolisch" oder fallweise "entweder wörtlich oder symbolisch" versteift, kann man anhand einer der beliebtesten theologischen Streitfragen, die hier auch schon genannt wurde, beispielhaft nachvollziehen - Die Dauer der Schöpfungs"tage": Wenn jemand beim Lesen des 6-Tage-Werks in einer handelsüblichen deutschen Bibelübersetzung treudoof zu dem Schluss kommt, dass "in der Bibel steht, dass die Erde in 7 Tagen erschaffen sei", dann lauern gleich mehrere Stolperfallen auf den armen Tropf. Denn seine Schlussfolgerung ist zwar "wörtlich" im Sinne der verwendeten Übersetzung, aber nicht *genau* im Sinne des anerkannten, hebräischen Grundtextes. Das mit Tag übersetzte hebräische "yom" ist nämlich mehrdeutig, sein Bedeutungsspektrum reicht von der hellen Tagseite der Erde (also einem Zeitraum von höchstens 12 Stunden) bis hin zu gewaltigen Epochen unbestimmbarer Länge. Noch dazu findet die "Erschaffung" der Erde (Gen. 1.1) bereits und nur am ersten Tag statt, die weiteren Tage schildern die fortlaufende Zubereitung des bereits existierenden Planeten samt dazugehörigem (Luft-)Himmel (siehe Gen. 2.4**b**). Im Hebräischen ist mit "Erschaffen" etwas anderes gemeint als in der deutschen Umgangssprache, nämlich die (relativ) plötzliche Neuentstehung von etwas nie Dagewesenem (hebr. bara), und das ist strikt zu unterscheiden von der allmählichen Weiterverarbeitung bestehenden Materials (hebr. asah).

Zum "Ernstnehmen" der Bibel ist mir keine anerkannte Definition bekannt; Ich befürchte aber, dass es auf die "symbolische" Ausdeutung der Bibel abzielen soll, indem die - tatsächliche oder vermeintliche - "theologische" Aussage eines Bibeltextes überbeansprucht wird, während die Sachinformation, die er vermitteln will, mehr oder weniger systematisch untergraben werden.

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Diese Unterscheidung ist in etwa so sinnvoll wie eine Unterscheidung zwischen Ludwig dem XIV. und dem "Sonnenkoenig", es handelt sich um eine Erfindung der historisch-kritischen Forschung. Aufgrund der Praegung des Religionsunterricht befuerchte ich aber, dass du um deiner Zensur willen trotzdem "Unterschiede" aufschreiben musst, da wuerde ich mich an die Antwort von holodeck halten.

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Dein Dilemma ist nicht verwunderlich. Zunächst mal ist es ein fragwürdiges Unterfangen, durch Bibelkenntnis den Glauben stärken zu wollen, außerdem sagt das persönliche Weltbild eines Menschen nichts darüber aus, wie gut er sich in der Bibel auskennt. Aber dazu später mehr.

Als Laie ohne entsprechende Sprachkenntnisse hilft dir "Bibellesen" nicht weiter. Gerade die auf "verständlich" getrimmten Ausgaben werden oft zum Fallstrick, weil sie die Ausgangssprache stark an die Zielsprache ranbiegen und die jahrtausendealte Botschaft des Originaltextes dabei sang- und klanglos untergeht. Von Transparenz keine Spur.

Besser beraten bist du mit fundierter Sekundärliteratur:

https://www.gutefrage.net/tipp/buchtipps-zur-Bibel

Es ist nämlich gerade die "christliche" Brille, die den Weg zur Bibelkenntnis versperrt. Das Christentum ist ein buntes Sammelsurium verschiedener Denkmuster, die alles mögliche sein mögen, aber nicht biblisch, z. B. die griechisch-römische und neoplatonische Philosophie. Aufgrund der wirren Auslegungsgeschichte (siehe unten) tut man gut daran, die Bibeltexte neutral zu betrachten, so als wären sie heute erst entdeckt worden.

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Keine. Das hat ideologische wie methodische Gründe.

In so ziemlich jeder christlichen Strömung gibt es ein, zwei, vielleicht auch drei Punkte, die tatsächlich so in der Bibel stehen. Z. B. erkennen fast alle Gruppen die biblischen Persönlichkeiten als historisch existent an und speziell die Zeugen Jehovas haben die Schöpfungs"tage" als gewaltige Zeitalter (und den 7. als noch immer andauernd) und Dreifaltigkeit und Hölle als unbiblisch erkannt. Das sind aber nur Zufallstreffer, denn beim Rest der Bibel machen sie dieselben Fehler wie fast alle Gruppen. Z. B. , stattdessen wird gelehrt und geglaubt, dass u. A. Adam und Eva nach ihrer geschichtslosen Entstehung als "erste Menschen" in eine menschenleere Welt gekommen wären, deren Sohn Kain seine (imaginäre) Schwester heiraten musste und aus dem Nichts eine Stadt baute (je nach Standpunkt werden hier weitere Nachkommen hineingedeutet, obwohl die erst nach Seth kamen, als Kain schon Vater mehrerer Generationen war). Von den realen Lebensumständen der biblischen Personen ahnen die meisten Christen nicht mal was, nämlich dass Adam (und auch Eva) zeitlich in die Jungsteinzeit gehört, in eine bevölkerte Welt hineingeboren wurde, Vater und Mutter und wahrscheinlich sogar Geschwister hatte, heidnisch aufgewachsen war, dass er - kurz gesagt - zur Zeit der Paradiesgeschichte eine prägende Biographie hatte und nicht, wie die Christen sich das vorstellen, "Gottvater" nach der direkten Erschaffung Adams in das Blickfeld des unbeschriebenen Blatts sprang und dabei "Kuckuck, da bin ich!" rief.

Diese Beispiele sollen zeigen, dass sich der christliche Glaube bereits beim biblischen Fundament grundlegend irrt, wenn sich die Irrtümer auch je nach Gruppierung unterscheiden. Das liegt u. A. daran, dass die Konfessionen keine einheitlichen Regeln zur Bibelauslegung haben, sondern mehr oder weniger frei interpretieren. Viele Irrtümer entstanden auch dadurch, dass bestimmte Denkrichtungen in der biblischen Auslegungsgeschichte jeweils den Ton angaben.

http://www.konkordant.de/History.html

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Eins vorweg: Über das Alter der Erde verliert die Bibel kein Sterbenswörtchen.

Die (biblische) Zeitrechnung im historischen Sinne (nicht zur verwechseln mit der prähistorischen Zeit von Gen. 1.1-2.4) beginnt bei Adam, also im Neolithikum ca. 5500 Jahre v. Chr.

Wie hier schon gesagt wurde, damals hat man die Zeit mit der Regierungszeit des jeweiligen Herrschers gezählt. Lass dich von den hohen Alterszahlen nicht verwirren. Möglicherweise handelt es sich dabei um nachträgliche Einfügungen oder Diskrepanzen in der "Jahres"zählung.

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Zugegeben, es hat schon eine unfreiwillige Komik an sich, wenn ein erklärter Atheist bzw. Nichtgläubiger allen Ernstes Angst vor religiösen Dingen haben will. Kein normaler Erwachsener macht sich vor Nichtexistentem dermaßen ins Hemd. Genauso belustigend finde ich es, wenn mir Gläubige weismachen wollen, dass ich mit meinem (Nicht-)Glauben der ewigen Verdammnis anheim falle, weil ich gemessen an den gängigen Gottesbildern hochgradig atheistisch bin. Mehr noch, ich bin von Haus aus wissenschaftlich geprägt und informiere mich regelmäßig über die historischen Hintergründe der Religionen (aber gerade deshalb würde ich mich niemals Atheist nennen, weil dieser Begriff die Vielschichtigkeit der unzähligen Gottesbegriffe nicht berücksichtigt, aber das nur am Rande). Auch du würdest lachen, wenn du wüsstest, was da alles zum Wort eines wie auch immer gearteten "Gottes" erhoben wurde. Vom Kreationismus über die Erbschuld bis hin zum Sühnopfer Christi - all das sind Produkte der Verschmelzung unvereinbarer Denkschulen; Oft wurde der biblische Originalinhalt durch die Brille griechischer Philosophie betrachtet, von den zahllosen Übersetzungsfehlern will ich gar nicht erst anfangen.

https://www.gutefrage.net/tipp/buchtipps-zur-bibel

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