Schöpfung im Christentum?

9 Antworten

Das christliche Weltbild basiert im Wesentlichen auf spätbabylonischen Mythen. Diesen liegt ein einfältiges Schöpfungsverständnis zugrunde, das natürliche Prozesse völlig ausschließt. Auf dieser Grundlage hatten die damaligen Gelehrten nicht nur das Sechstagewerk und die Paradiesgeschichte, sondern auch weitere grundlegende biblische Texte einschließlich der Sintflut und des Turmbaus zu Babel zu einem ungenießbaren Einheitsbrei namens ,,Urgeschichte" vermanscht, dessen zähe Brocken sie nicht mal selber schlucken konnten. So wurde das Paradies zum Anfang der Welt und der erste namentlich erwähnte Mensch, Adam, zum ersten Menschen im Sinne von Gen. 1.27. Ein göttliches Strafgericht in Form einer globalen Überschwemmung machte Noah zum neuen Stammvater der Menschheit und die Völkertafel aus Gen. 10 quasi zur Geburtsurkunde derselben. Erst ab Abraham wurde es selbst den Lehrern zu dümmlich, weiterhin von Urgeschichte, Schöpfung oder der ganzen Welt zu reden. Sonst hätten sie dieses krude Spielchen womöglich noch bis hin zu Moses getrieben.

Diese fatale Untergrabung des Unterbaus der gesamten Bibel (Sechstagewerk) sowie die damit einhergehende Aushöhlung des biblischen Handlungsverlaufs führten naturgemäß zu inakzeptablen Folgerungen, was sogar die frömmsten Traditionsverfechter bis zum heutigen Tag selber zu spüren bekommen. Die Frage nach der Herkunft von Kains Frau und die wissenschaftliche Unmöglichkeit einer weltweiten Überflutung sind nur einige der sich auftuenden Schwierigkeiten. Auch die Mär vom ursprünglich reinen Genpool ist sich selbst entlarvender Unsinn, weil Gene ja keine Rolle gespielt haben, wenn ein Erdklumpen und eine Rippe das Ausgangsmaterial für die Menschenschöpfung gewesen sein sollen. Genauso unzutreffend ist die kreationistische Meinung, dass Erbgut über die Generationen hinweg immer weiter verfallen und degenerieren würde. Solange der Genpool nicht durch Inzucht verarmt (was zwangsläufig passiert wäre, wenn Adam und Eva den Vermehrungsauftrag aus Gen. 1.28 ganz allein hätten stemmen müssen), bleibt es konstant bei ca. 2000 Gendefekten pro Mensch.

Entgegen der traditionellen Interpretation ist das Sechstagewerk keine bloße Übersicht über die ,,Schöpfung", sondern unmittelbarer und grundlegendster Teil der biblischen Handlung. Dort geht es tatsächlich um die ganze Erde und die Entstehung und Verbreitung des Lebens einschließlich des Menschen. Die Paradiesgeschichte ist die nahtlose Fortsetzung; Ab Gen. 2.5 geht es hingegen nur noch um Mesopotamien, einen winzigen Ausschnitt innerhalb der seit Gen. 2.4 als gegeben vorausgesetzten Schöpfung. Das gilt auch für die folgenden biblischen Texte inclusive Sintflut und Turmbau. Sogar im Gilgamesch-Epos, der vermeintlichen literarischen Vorlage der Bibel, ist die Überflutung lediglich von regionalem Ausmaß. Das outet die weltweite ,,Sintflut" einmal mehr als eine reine Erfindung von spätzeitlichen, weltfremden Grüblern.

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Woher ich das weiß:Recherche

Im ersten Buch der Bibel ist im ersten Kapitel der Bericht über die Erschaffung von Himmel und Erde, im zweiten Kapitel folgt der Bericht über die Erschaffung des Menschen.

Auch an anderen Stellen wird darauf hingewiesen, dass Gott Himmel und Erde und alles was darinnen ist, geschaffen hat, so die häufige Formulierung im Hebräischen. Im Neuen Testament, das auf Griechisch geschrieben ist, gibt es dann den Begriff, mit dem man das kürzer ausdrücken kann: Gott schuf die ganze Welt (kosmos).

Laut Christentum ist Gott bekanntlich dreieinig, und der Vater hat alles durch den Sohn, Hebräer 1,2. Und aus der Bemerkung, dass Gott auch das, was nicht existiert, ins Dasein rufen kann, hat sich die Lehre von der Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo) entwickelt.

Gott ist nicht nur Schöpfer, sondern auch "Erhalter" der Welt. Wenn Er sich zurückziehen würde, würde die Welt vergehen (alles Leben würde enden, Ps 104,29), aber Er "trägt" durch Sein Wort, also Jesus, das Universum (Hebräer 1,3).

Und weil Gott die Welt erhalten will, hat er auch einen Plan zur Erlösung vom "Sündenfall".

Wie wörtlich die Schöpfungsberichte am Anfang der Bibel zu sehen ist, ist umstritten. "Kreationisten" nehmen sie ziemlich wörtlich, und kommen so zu einer "Erdgeschichte", die der wissenschaftlichen Geologie in nahezu allem widerspricht. Insbesondere reicht dann die Zeit nur für eine "Mikroevolution", die aus einigen tausend (?) geschaffenen Arten die heutige Artenvielfalt entstehen ließ (bei den Zeiträumen, die Kreationisten postulieren, sogar schneller als vergleichbare Vorgänge laut Evolutionstheorie!). Wobei es unterschiedliche kreationistische Theorien gibt, die sich in Details unterscheiden.

Die meisten Christen denken aber, dass die Berichte nicht wörtlich zu verstehen sind, und können sie so mit der etablierten Wissenschaft (Geologie etc.) vereinbaren. Auch da gibt es unterschiedliche Sichtweisen ...

Das sind jetzt einige Punkte, in die du dich vertiefen kannst, und es gibt sicher noch Aspekte von "Schöpfungstheologie", die ich übersehen habe ;) Vielleicht ergänzt ja jemand in einem Kommentar oder in einer anderen Antwort hier.

Von der Webseite der Zeugen Jehovas:

>Die Bibel macht keine Angaben darüber, wann Gott mit der Erschaffung des Universums begann und wie lange dieser Prozess dauerte. Es heißt einfach: „Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde“ (1. Mose 1:1). Damit lässt die Bibel offen, wann dieser „Anfang“ war. Allerdings zeigt die im ersten Buch Mose erwähnte Abfolge von Ereignissen, dass das Universum schon vor den sechs Schöpfungsperioden oder „Tagen“ existierte.

Ist in der Bibel mit „Schöpfungstag“ ein 24-Stunden-Tag gemeint?

Nein. In der Bibel bezieht sich das Wort „Tag“ auf Zeiträume unterschiedlicher Länge, abhängig vom jeweiligen Kontext. Zum Beispiel fasst der Genesisbericht an einer Stelle die sechs Schöpfungstage zu einem einzigen Tag zusammen (1. Mose 2:4).

Der Schöpfungsbericht der Bibel erhebt nicht den Anspruch, eine detaillierte wissenschaftliche Abhandlung zu sein. Vielmehr beschreibt die Bibel die Schöpfung so, dass auch ein Leser in biblischer Zeit die Abfolge der Ereignisse leicht verstehen konnte. Der Schöpfungsbericht widerspricht dabei keinen wissenschaftlichen Tatsachen. Der Astrophysiker Robert Jastrow schrieb: „Die Details weichen voneinander ab, aber die wesentlichen Elemente in der Genesis der Astronomie und der Bibel sind dieselben: Die Kette von Ereignissen, die zum Menschen führte, begann plötzlich und unvermittelt an einem bestimmten Zeitpunkt.“ …

Die Sonne, der Mond und die Sterne existierten bereits als Teil des „Himmels“, der „am Anfang“ erschaffen wurde (1. Mose 1:1). Aufgrund einer sehr dichten Atmosphäre erreichte das Licht der Himmelskörper vermutlich noch nicht die Erdoberfläche (1. Mose 1:2). Auch wenn ab dem ersten Schöpfungstag diffuses Licht zu sehen war, so war die Lichtquelle dahinter noch nicht erkennbar. Am vierten Tag klarte die Atmosphäre wahrscheinlich auf, denn die Bibel berichtet, dass die Sonne, der Mond und die Sterne nun „auf die Erde“ schienen. Der Schreiber schildert die Ereignisse wohl aus der Sicht eines Beobachters auf der Erde (1. Mose 1:17). …

Die Bibel sagt nichts Genaues über das Alter der Erde. In 1. Mose 1:1 wird einfach nur erklärt, dass das Universum, unsere Erde eingeschlossen, einen Anfang hatte. Diese Aussage widerspricht weder wissenschaftlichen Prinzipien noch wissenschaftlichen Schätzungen über das Alter der Erde.<

Du findest den Schöpfungsbericht gleich ganz am Anfang der Bibel. Wobei aber zu beachten ist, dass der erste Vers in 1. Mose 1 nicht zu den Schöpfungstagen gezählt wird. Denn überlege mal, wir sehen erst heute Ereignisse im Universum, die Millionen von LICHTJAHREN entfernt sind. Deshalb kann man auch das Alter der Entstehung der Erde auf ca. 3,5 - 4 Milliarden Jahre schätzen.

Alle anderen Schöpfungsabschnitte dauerten dann nicht mehr so lange,; die Erde brauchte erst den Pflanzenwuchs, um andere Lebewesen ernähren zu können. Vielleicht waren so Ende des vierten Anfang des 5. Schöpfungstages erst einmal die Dinos da mit einem grossen Appetit auf die üppig wachsenden Planzen. Vielleicht düngten sie ja mit ihren Hinterlassenschaft dann noch zusätzlich den Boden!☺🤭 Erwiesenermaßen soll der CO2- Wert wesentlich höher als heute gewesen sein.

Ich empfehle dir nach ,,Das Leben: Reiner Zufall zu googeln", sehr informativ und für deinen Vortrag sehr hilfreich. Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fang am Besten ganz vorne auf der ersten Seite an. 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 1:

Die Schöpfung: Siebentagewerk

1 Im Anfang schuf Gott den Himmel[1] und die Erde. 2 Und die Erde war wüst[2] und leer[3], und Finsternis war über der[4] Tiefe[5]; und der Geist[6] Gottes schwebte über dem Wasser[7]. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. 4 Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. 5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag. 6 Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung[8] mitten im Wasser, und es sei eine Scheidung zwischen dem Wasser und dem Wasser! 7 Und Gott machte die Wölbung und schied das Wasser, das unterhalb der Wölbung[9], von dem Wasser, das oberhalb der Wölbung[10] war. Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Wölbung[11] Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag. 9 Und Gott sprach: Es soll sich das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung des Wassers nannte er Meere. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. 12 Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag. 14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung[12] des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie werden dienen als Zeichen und ⟨zur Bestimmung von⟩ Zeiten[13] und Tagen und Jahren; 15 und sie werden als Lichter an der Wölbung[14] des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so. 16 Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. 17 Und Gott setzte sie an die Wölbung[15] des Himmels, über die Erde zu leuchten 18 und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag. 20 Und Gott sprach: Es soll das Wasser vom Gewimmel lebender Wesen[16] wimmeln, und Vögel sollen über der Erde fliegen unter der Wölbung[17] des Himmels! 21 Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen[18], von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde! 23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fünfter Tag. 24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen[19] hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und ⟨wilde⟩ Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 25 Und Gott machte die ⟨wilden⟩ Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. 26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen[20] machen als unser Bild[21], uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde[22] und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! 27 Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau[23] schuf er sie. 28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie ⟨euch⟩ untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen! 29 Und Gott sprach: Siehe, ⟨hiermit⟩ gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen; 30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, ⟨habe ich⟩ alles grüne Kraut zur Speise ⟨gegeben⟩. Und es geschah so. 31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

Und So weiter. Du findest das auch hier: https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose1

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