Wieso gibt es das Christentum obwohl Jesus Jude war?

9 Antworten

Vielleicht hilft dir diese Erklärung:

Ich versuche es

Der jüdische Glaube basiert auf der Offenbarung Gottes im Alten Testament, wo Gott u.a. den Retter, den Gesalbten (hebr. Mashiah, gr. Christos) ankündigt, ihn Abraham, Isaak und Jakob verspricht, aus denen das Volk der Israeliten wird, das wiederum erwählt ist, um aus ihren Reihen den prophezeiten Retter zusenden.

Das war und ist Jesus, der Christus, aus dem Stamm Juda. Er ist ein Nachkomme Abahams und Davids als Mensch, der lebte, litt und starb, um Israel und die Nicht-Israeliten von Schuld und Sünde zu erkaufen. (Matthäus 1,21)

Also ist die Offenbarung des Christus eine Fortsetzung der Gottesoffenbarung, anhand der Prophezeihungen im AT.

Also sind alle Christen solche Menschen, die den jüdischen Glauben übernommen haben, und zwar von den ersten Juden, die in Jesus, der von den Toten auferstanden ist, den Gesalbten Gottes, den Retter der Welt aus Tod und Sünde und den Richter der Lebenden und der Toten erkennen und anerkennen.

Die Apostel Petrus, Paulus, Johannes und die anderen waren alle Juden.

Sowohl der Alte Bund wurde im Blut des Passahlammes gegründet, als auch der Neue Bund.

Im AT war es ein makellosen, einjähriges, männliches Lamm; im NT ist es der menschgewordene Gottessohn, Jesus, das Lamm Gottes. Er hat ein einzigartiges, einmaliges, ewig gültiges Opfer Gott dargebracht, das die Sünden aller Menschen, die es im Glauben erfassen, tilgt und wegnimmt.

Kurz, ich bin als Christ ein jüdisch Glaubender geworden, nach den Ordnungen des Neuen Bundes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Studycus  03.01.2024, 15:53

Gut, auch ausgedrückt als:
jüdisch/israelitischer Abstammungsmosaismus
christlich jüdischer Bekenntnismosaismus#

Was differenziert heute einen "Juden" von einem christlichen "Nichtjuden"?
Dass ein "rabbinischer Jude" sich durch eine Abstammung sicher zugehörig fühlt, den Christen und alle anderen als "Nichtjude" einordnet und ein "christlicher Jude" durch die Taufe und seine Glaubensbekenntnis dem Bund zugehörig sieht.

Laut Shlomo Sand wird die rabbinische Halacha ihrem Abstammungsglaube nicht gerecht, da zahlreiche Mischehen und Änderungen der Halacha das Risiko zu sehr erhöht haben, dass die Abstammung rückwärts in ein nicht richtig konvertieres Heidentum führt. Es war damals eben keiner Jude, dessen Mutter es war. Der Vater, aber vorallem die Beschneidung statt Taufe zählte?
Das würde ein großen Unterschied bedeuten.

Rabbinische Juden haben es aber auch geschafft, die alten Traditionen an Festen und Praktiken abseits der Abstammungsidee eher zu bewahren. Ob nun altmodisch oder in inhaltlichen Dingen.

Fakt ist, dass eine behauptete Abstammung heutzutage als Attheist kein Verhalten, keine Tat und kein Glauben garantiert, nur die Abstammung selbst ist schon ein Glaube. Oppenheimer hat eine schlimme Waffe gebaut, wissentlich, dass es die ganze Welt auslöschen hätte können. Es soll attheistische Juden geben, doch es ist nichts, als ein Glaube an einer vermuteten Abstammung. Menschen bleiben gleich.

Das Christentum hätte alle Möglichkeit, sich trotzdem "jüdischer" zu gestalten! Ihm steht Tora, Tanach und NT zu Verfügung. Was noch wie gilt, wurde geklärt? Taufe ersetzt Beschneidung, Hygiene und Durcherhitzung die Schächtung und Schweineverbot, die traditionell interpretierte Homophobie aus der Tora blieb erhalten. Der christliche Mosaismus kann hier frei arbeiten. Ohne Abstammung, für alle, inklusiv, per Bekenntnis und christlich interpretiert.

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Rabbi Yeshuah, den die Römischen Besatzer Iesvs nannten, war Jude und wollte nichts weiter als daß seine Mitjuden weiterhin auf Yahwe Shebaoth, ihren Gott vertrauen und nicht fremden Götzen (dem Römischen Staat) Opfergaben darbringen (1. Gebot).

Als 300 Jahre nach dessen Hinrichtung wegen Staatsfeindlicher Hetze dem Römischen Kaiserkandidaten die Soldaten wegrannten, hat der sich zum Christentum bekannt, um die Massedesertation zu stoppen. Er hat dann auch die Entscheidungsschlacht gwonnen. Was Ihr heute "Christentum" nennt, wurde danach erst erfunden. Der Nachfolger von Kinstantin, Theoderich, hat dann 329 AD das Christentum in redigierter Fassung, zur Römischen Staatsreligion erhoben.

Woher ich das weiß:Hobby

Es gibt bei Gott keine Strafe nur immer wieder Chancen und unbedingte Liebe.

Knowknowieie 
Fragesteller
 14.12.2023, 14:23

Also werden auch Angehöriger anderer Religionen in den Himmel kommen?

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die neue Religion, das Christentum, wurde gegründet, weil die Juden nicht an Christus glaubten und auch heut noch nicht glauben.

Wie das Urteil Gottes über die Juden ist, das wissen wir nicht. Jesus war Jude, weil es seine Bestimmung war.

Studycus  03.01.2024, 15:56

Es gibt messianische Juden, die sehr wohl Jesus anerkennen.

Was bleibt? Eine behauptete Abstammung im rabbinischen Kult, versus Menschen, die laut rabbinischer Halacha "Nichtjuden" seien, obwohl messianisches Judentum und christlich kirchliches Judentum die gleiche Religion sind.

Die Kirche hat in Rom zudem ihr jüdisches Gesicht abgeworfen. So, wie es nach rabbinischer Halacha attheitische sekuläre "Juden" getan haben. Aber es wendet die Tora auch flexibler für andere Völker, Regionen und Umstände an, da hinter dem harten Schächten oder Beschneidungen überlebensnotwendige Hintergründe standen, die heute mit einem Herd, mit dem ich Fleisch durcherhitze und einem Personalausweis, der mich eindeutig zuordnet, anderweitig erfülle.

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Studycus  05.01.2024, 02:34
@adelaide196970

Wenn man damit arbeitet, werden viele Hintergründe sichtbar.

Für orthodox-rabbinische Juden sind heutige moderne liberal-rabbinische Juden ebenso Nichtjuden, andersherum nicht und das, obwohl sich die Liberalen auf die Orthodoxen beziehen. Die Orthodoxie ist die Mutter der Liberalen und ...der Christen?

Es ergibt sich ein spiralartiger Bezug, im Kern die orthodoxen, als auch die hebräischen Urjuden (Beides ist auch nicht gleich), als liberale und christliche drum herum.

Das liberale-rabbinische Judentum gibt es seit 1800 seit der Haskala.

Laut Shlomo Sand ist das heutige rabbinische Judentum nicht in Abstammung vom damaligen hebräischen Urjudentum vor 2000 Jahren. Die Mutterabstammungsregel gab es damals nicht. Die heutigen karäischen Juden erkennen den nachchristlichen rabbinischen Talmud nicht an. Seltene Juden aus der dritten Welt haben noch nie etwas vom Talmud gehört.
"Judentum" ist vielfältig, es hat viele Strömungen und es ist schade, dass das nicht zusammengefasst wird.

Viele Christen waren einst Heiden, dessen regionale völkische Ahnen und Heiligen durch die christliche Missionierung mit hebräische Ahnen und Heilige ersetzt wurden. Jesus, Paulus, Abraham usw. Das Christentum betont keine völkischen Gruppen oder Abstammungen, es strebt ein Gleichheits- und Einheitszustand an. Israel und die Hebräer sind internationale Vorbilder bzw. Bezüge für alle Christen geworden.
Rabbinische Juden besitzen eine selbst geglaubte und untereinander praktizierte Abstammung, für sie sind Christen Nichtjuden, Israel ist ihr reales Land und die hebräische Geschichte ihre Geschichte. Oft, aber nicht immer (!), ist Jesus nicht der Messias.

Wenn ein rabbinischstämmiger Jude und ein Nichtjude beide christlich glauben, morgen Jesus verwerfen, fällt der nach rabbinischer Definition nichtjüdische Christ religiös gesehen ins Nichts. Dem rabbinischstämmigen Juden bleibt die Zugehörigkeit im nichtchristlichen rabbinischen Judentum per exklusiver Abstammung. An Jesus und damit an der innerjüdischen Messisfrage hängen 1,5 Mrd Menschen. Ohne ihn entfallen ihre hebräischen Heiligen, sie haben andernfalls keine eigenen mehr.

Im Falle einst im antiken hebräischen Judentum galt, Jude sei, der jüdisch lebt und Beschnitten ist, wobei Frauen sich nach dem Ehepartner bzw. Vater zuordnen, dann würde ein ganz anderes Bild entstehen:
Taufe oder Beschneidung. Christus oder Tora. Oder Beides. Für jeden, wie er will. Eine Abstammung wäre weniger relevant, als im rabbinischen Judentum, da die Konvertierung schon immer anerkannt war.

Der christliche Mosaismus ist an sich mit der Eintrittsmöglichkeit für alle Menschen (auch Sprachbehinderte, motorisch eingeschränkte Menschen) inklusiv, aktuell ziemlich flexibel geworden, auch hier könnte unabhängig einer Abstammung jüdischer gelebt werden, die Taufpraxis wird seit 2000 Jahren durchweg betrieben, Konvertierungen sind seit der Tora gültig und für Attheisten gibt es kein fremdbestimmten Abstammungsaspekt.

Die Institution Kirche hat sehr viel Mist gebaut! Mir ist bis heute nicht bekannt, ob Synagogen und rabbinische Vertreter im Dialog bereits eine genauer analysierte Position gegenüber dem christlichen Mosaismus haben.

Zentral steht in dieser Debatte auch, was Volk und Volkszugehörigkeit ist. Abstammung, Identität, Beitritt, Bekenntnis?

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Jesus ist der verheissene Messias, aber die Juden haben gemeint, dass der Messias direkt das Reich Gottes wieder herstellen würde, indem er sein Volk vor der Römer retten würde.

Aber Jesus wird später in Jerusalem auf den Throm David sitzen, nachdem Kampf gegen den Antichrist. Da werden die Juden ihn wieder erkennen, der am Kreuz geschlagen wurde.

‭‭Sacharja‬ ‭12:10‬ ‭bibel.heute‬‬

[10] Doch über die Nachkommen Davids und die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist der Gnade kommen lassen, dass sie um Gnade flehen. Dann werden sie zu mir aufblicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn trauern und klagen, wie man um den einzigen Sohn trauert; sie werden bitter um ihn weinen wie um einen Erstgeborenen.

https://bible.com/bible/877/zec.12.10.bibel.heute

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter