Herrscht eigentlich eine Spannung zwischen Christen und Juden?

6 Antworten

Ich habe das nicht; eher eine gute Einstellung zum Judentum und sehr positiv interessiert an alles jüdische.

Leider wegen Neid und Eifersucht wurden Juden in der 2000 jährigen Kirchengeschichte immer wieder verfolgt.

Zu deiner Frage: Ja. Gibt es

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 - (Religion, Christentum, Glaube)

Ja natürlich gibt es Spannungen zwischen Juden und Christen.

Bei uns in Deutschland und in vielen anderen christlichen Ländern.

Gemeinsamkeit zwischen Christen, Juden und Moslems ist der abrahamitische, monotheistische Glaube an Gott.

Aber damit hört es sich schon auf.

Christen nehmen Gott und dessen Botschaft an als er sich vor 2000 Jahren als der Messias offenbarte.

Die beiden anderen nicht.

Der Grund für Spannungen.

Wer will das bestreiten ?

Jesus war zwar selbst Jude

Mitnichten.

Kannst du selbst für dich ausschließen dass deine Vorfahren Juden waren? Niemand kann das ausschließen.

Es geht doch um den jüdischen Glauben, nicht um die genetische Herkunft !

Aylamanolo  22.03.2024, 13:26

Natürlich war Jesus ein gläubiger Jude.

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dasistnett  22.03.2024, 13:39
@Aylamanolo

Nein.

Jesus war kein gläubiger Jude.

Jesus lebte zwar im jüdischen Kontext und las aus den Heiligen Schriften vor.

Jesus befolgte aber nicht alle jüdischen Gesetze, zum Beispiel das Sabbath-Gebot.

Jesus verkündete die Neue Botschaft, die sich vom Judentum unterscheidet.

Im Christentum wird Jesus nicht als gläubiger Jude sondern als Messias und Gott selbst gesehen.

Diese Sichtweise unterscheidet sich vom Judentum, welches Jesus nicht als Messias und Gott anerkennt.

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In Israel leben Juden und Christen (der groesste Teil Araber) zumeist friedlich zusammen, und jetzt im Krieg zeigen sie offen Solidaritaet mit Israel. In meiner Stadt leben ziemlich viele Christen, Muslims, Drusen und Bahai an Seiten von Juden und es gibt kaum Spannungen. Vor dem Krieg gab es ein paar Vorfaelle wo extremistische Juden eine Kirche gemobbt haben, aber die haben wir verjagt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe in israel 🇮🇱

Früher waren viele Christen judenfeindlich eingestellt, heute kaum noch. Heute sind es dafür oftmals radikale Muslime:

Die Muslime in Europa zeigen zudem auch in der zweiten Generation eine ausgeprägte Fremdgruppenfeindlichkeit, die jene der Christen weit übersteigt:
53 Prozent glauben, der Westen wolle die muslimische Kultur zerstören (umgekehrt glauben das nur 23 Prozent der Christen von den Muslimen),
48 Prozent möchten keine homosexuellen Freunde (Christen 11 Prozent),
39 Prozent meinen, Juden könne man nicht trauen (Christen 8 Prozent),
22 Prozent stimmen allen drei Meinungen zu (Christen 2 Prozent).

Quelle: Feindliche Übernahme von Dr. Thilo Sarrazin, Originalausgabe, 3. Auflage 2018, Seite 325-326

Chink1 
Fragesteller
 22.03.2024, 12:06

In meiner Frage geht es um Christen und Juden. Nicht um Muslime.

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Alendo  22.03.2024, 12:14
@BelfastChild

Nein, das hast du nicht wirklich getan.

In Israel gab es schon Gewaltverbrechen gegenüber Christen von radikalen Juden.

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BelfastChild  22.03.2024, 12:15
@Alendo

Das hast du in vielen Staaten. Fanatiker gibt es nämlich überall.

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Selbstverständlich gab und gibt es diese "Spannungen". Die Ursache dafür ist, dass ein Teil der Juden vor nicht ganz 2000 Jahren Jesus als den Messias erkannt hat. Was sie mit Jesus erlebten und was sie von ihm erfuhren, schrieben sie in Briefen, Evangelien, der Apostelgeschichte auf - Schriftstücke, die zusammen mit der Offenbarung das "Neue Testament" bilden.

Andere Juden glaubten damals nicht, dass Jesus der erwartete Messias gewesen sei. Sie schrieben das Judentum aus ihrer Perspektive im Talmud fort.

Die messianischen Juden oder "Judenchristen" wurden immer mehr zu den Christen, die aus allen Völkern, nicht nur aus dem jüdischen Volk, zum Glauben an den Messias Jesus fanden.

Das Neue Testament und der Talmud (entstanden ungefähr zur gleichen Zeit) enthalten gänzlich gegensätzliche Ansichten über Jesus. Doch beide Glaubensrichtungen beziehen sich auf den Tanach, den die Christen als Altes Testament bezeichnen.

Ich habe zum Talmud einen informativen Artikel gefunden über die erste Übersetzung ins Latainische im 13. Jahrhundert: www.deutschlandfunk.de/erste-talmud-uebersetzung-als-sich-juden-und-christen-fremd-100.html#:~:text=Im%2013.,kritischen%20Ausgabe%20des%20lateinischen%20Talmud.

Im Artikel klingt an, wie verletzt sich Christen fühlten und immernoch fühlen, wenn sie von den verunglimpfenden Darstellungen darin erfahren. Man darf nachdenken darüber, inwieweit die weitere Geschichte der beiden Religionen davon beeinflusst wurde.

Für gläubige Christen ist das Volk der Israeliten das auserwählte Volk Gottes, über welches Gott wie über seinen Augapfel wacht. Nicht nur zurückblickend besteht diese Beziehung, sondern auch auf die Zukunft schauend: Bei der Erwartung der Endzeit sind es die Juden, welche aus freien Stücken ihren Messias erkennen, jedoch in großer Trauer um ihre Ahnen, denen das nicht vergönnt war. Dazu ein Zitat aus dem Buch des alttestamentarischen Propheten Sacharja im 12. Kapitel (Lutherbibel 2017):

"9 Und zu der Zeit werde ich [Gott] darauf bedacht sein, alle Völker zu vertilgen, die gegen Jerusalem gezogen sind. 10 Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um das einzige Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um den Erstgeborenen. 11 Zu der Zeit wird große Klage sein in Jerusalem, wie die um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo war. 12 Und das Land wird klagen, ein jedes Geschlecht für sich: ..."

Ja, es mag auch heute religiöse Konkurrenz, Ablehnung, gar Aggression geben, ob nun von "Christen", die gar keine sind, oder von Anhängern des orthodoxen Rabbinertums. Wichtig ist, die Rolle von Gottes auserwähltem Volk zu verstehen, welches Gott nie verworfen hat. Und um so wichtiger ist es, immer wieder auf das Gebot der Nächstenliebe, auf Friedfertigkeit, Sachlichkeit, Miteinander und Freundschaft hinzuwirken.

Wir, jüdisch Glaubende und christlich Glaubende, glauben an den einen Gott, den "Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs", JHWH.